Bewertung

Review: #6.15 Reif für die Insel

Auch wenn ich nicht im "Gilmore Girls"-Universum lebe, so lade ich mich dennoch immer mal wieder als Gast selbst ein und tauche in das Universum ab. Bisher habe ich auch noch nie wirklich meine Kritik abgelassen, aber diese Episode hatte irgendetwas an sich, das für mich Richtungweisend war.

Vom Happy zum End

Luke & Lorelai! Diese beiden Namen gehören seit der ersten Staffel schon zusammen und vielen Fans ist sicher das Herz auf und ab gesprungen, als die beiden endlich richtig zueinander gefunden haben. Ich gehörte nie zu diesen Fans. Ich habe die beiden nie wirklich am Ende glücklich zusammen gesehen und obwohl ich das Ende der vierten Staffel unheimlich bewegend fand, so hat mir doch die Freundschaft zwischen Lorelai und Luke immer besser gefallen als ihre Beziehung.

Nachdem Luke Lorelai in den letzten Episoden kontinuierlich aus seinem Leben bzw. dem Leben mit seiner Tochter, ausgeschlossen hat, hatte ich immer weniger Hoffnung für die beiden. Diese Episode habe ich als eine Art Entscheidungsmoment angesehen und ich muss ehrlich zugeben, dass sie ein wenig anders verlaufen ist als ich dachte.

Zu Beginn musste sich Lorelai immer wieder mit ihren Hochzeitsvorbereitungen auseinander setzen, die allesamt leider für die Katz waren. So deprimierend das auch für sie gewesen ist, umso lustiger war es für die Zuschauer. Solche Momente liebe ich in der Serie. Da wurde einfach einmal kurzerhand eine kleine Band eingebaut, die Lorelai nicht mehr los wurde. Eine ungemein witzige Szene, vor allem wenn ich bedenke, dass Lorelai diese schreckliche Band wirklich in Betracht gezogen hat, um auf ihrer Hochzeit zu spielen… na ja, jedem das seine!

Eine abgesagte Hochzeit, die Vermutung, dass sie vielleicht nie stattfinden wird und dann kam doch noch Hoffnung: Rory und Logan luden zum Wochenende ein. Weg von Stars Hollow, weg von April, weg vom Stress – nur noch traute Zweisamkeit. Es hätte ein wunderbarer Neustart sein können, doch was störte? Richtig: Luke.

Von der ersten Sekunde an konnte er nichts anderes, als das Wochenende schlecht machen. Nicht einmal ist er auf Lorelai eingegangen, nicht einmal hat er sich bemüht. Toller Urlaub. Doch dann gab es Hoffnung. Das gemeinsame Essen der vier verlief gut, die Aussprache mit Lorelai war nötig. Doch da war dann dieser kleine Moment, als Luke meinte sie sollen durchbrennen… Sollte man diese Dinge nicht einfach tun, anstatt darüber zu reden? Warum solch einen Vorschlag machen, wenn man nicht bereit ist gleich alles stehen und liegen zu lassen und davon zu laufen? Doch lag es nur an Luke? Ich denke nicht!

Denn wenn man genau hingesehen hat, dann ist sich auch Lorelai nicht wirklich sicher, ob Luke der Richtige für sie ist. Die Szene als Rory und Lorelai zusammen das Essen vorbereiten (wirklich sehr sehr lustige Szenen!!!) und Rory meinte, dass sie sich vorstellen kann, dass Logan und Luke die Richtigen sind, da war es Lorelai die diesen gewissen Blick hatte. Für mich war es jener Blick, den Lorelai immer hatte, wenn ihr bewusst wurde, dass alles nicht so läuft, wie es sollte. Das sie sich in eine Beziehung begeben hat, die vielleicht nicht das ist, was sie sein sollte. Wie soll es also enden mit den beiden? Egal wie, aber ich bin mir sicher, dass es endet – sogar schon sehr bald!

Logan, Liebe, London

Logan Huntzberger ist… Das richtige und passende Wort fällt mir grad nicht ein, aber ich danke demjenigen, der sich diesen Charakter ausgedacht hat, denn durch Logan wurde mir Rory sympathisch. All die Jahre mochte ich sie nicht. Ich mochte sie nicht in ihrer Beziehung zu Dean, ich mochte sie erst Recht nicht in ihrer Beziehung zu Jess und auch sonst war ich ihr alles andere als positiv gestimmt.

Doch mit Logan hat sie endlich einen Partner gefunden, der ihr gewachsen ist. Er ist intelligent, schlagfertig, charmant arrogant und genießt sein Leben – Eigenschaften, die Rorys Freund haben sollte. Ich muss sogar zugeben, dass mir die Szenen zwischen Rory & Logan noch sehr viel besser gefallen, als die Szenen zwischen Lorelai & Luke. Die Chemie stimmt einfach zwischen den beiden jungen Yale-Studenten. Man kauft ihnen jede einzelne Sekunde ab, wenn sie sich streiten und wenn sie sich lieben!

Dieses Mal haben wir gesehen, wie sich Logan ein romantisches Wochenende ausdenkt, um endlich mal wieder Zeit mit Rory zu verbringen. Genau dieses Wochenende wollte Rory allerdings mit ihrer Mutter verbringen und was tut Logan? Er lädt Lorelai gleich mit ein. Ein sehr herzlicher Gedanke wie ich finde, denn das beste Verhältnis hatten Lorelai und Logan ja noch nie. Irgendwie hat mir das mal wieder gezeigt, wie sehr sich Logan doch um die Beziehung bemüht und wie sehr er Rory liebt.

Dennoch stand etwas zwischen den beiden und am Ende haben wir es erfahren: Logan muss nach seinem Studium für ein Jahr nach England gehen. Sowohl Rory, als auch Logan taten mir mehr als leid, als Mitchum das mal so nebenbei hat verlauten lassen. Ich kann mir vorstellen, dass Logan das gerne in Ruhe mit Rory besprochen hätte. Nun ist die Katze aus dem Sack und die beiden müssen sich an den Gedanken gewöhnen. Es ist ausgesprochen, also kann auch Logan diese ganze Geschichte mehr verdrängen…

Ich bin gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird. Ob Logan sich noch gegen seinen Vater stellen wird, oder ob dies ein Hindernis wird, dass sich den beiden in den Weg stellt. Letzteres könnte ich mir gut vorstellen, denn das würde neuen Stoff in die Beziehung bringen. In jedem Fall hoffe ich, dass die beiden es schaffen werden, denn sie sind zurzeit für mich das Paar der Serie.

Zwei plus zwei gleich vier

Das Wochenende schien schon von Beginn an unter keinem guten Stern zu stehen. Schuld daran war vor allem Luke. Er hat sich die ganze Zeit über gegen Logan gestellt. Und während wir mal wieder herrliche Mutter/Tochter Szenen mit Lorelai und Rory zu sehen bekamen, mussten wir uns auf der anderen Seite anhören, wie schrecklich Logan und alles was mit ihm zu tun hat, doch eigentlich ist.

Dabei habe ich mal wieder gemerkt, dass mir Luke gehörig auf den Senkel ging. Seine wirklich unbegründete Aggressivität Logan gegenüber machte ihn nicht nur unsympathisch, sondern setzte auch der gesamten Episode ein wenig zu. Man hätte das alles vielleicht ein wenig runterschrauben können, denn es wirkte schon mehr als übertrieben. Das er keine warmen Klamotten mithatte und deswegen schon mürrisch war, konnte man noch nachvollziehen, doch nachdem er sich auch nach dem Basketballspiel nur noch über Logan ausgelassen hatte, ging mir das schon wirklich auf die Nerven. Luke wurde wirklich schrecklich dargestellt in dieser Episode und so sehr er sich in den letzten Wochen auch verändert hat, so schnell musste man ihn auch nicht absägen!

Nun ja, dass ganze wurde dann für mich fast schon lächerlich, als Luke auf einmal "pro-Logan" war, nachdem er ein Valentinstagsgeschenk von Logan bekommen hat, das er dann Lorelai schenken konnte. Einfach nur übertrieben und genau dieser extreme Sinneswandel hat, der auch nicht überzeugend in der Episode umgesetzt wurde, hat der Episode die Minuspunkte gegeben.

Fazit

Auch wenn Stars Hollow und die Gilmore-Eltern in dieser Episode nicht vorkamen, so war sie für mich dennoch etwas Besonderes. Die beiden wichtigsten Beziehungen der Serie wurden vorangetrieben, auch wenn die Richtung in die es geht noch nicht ganz klar ist. Diese Episode hatte, obwohl es eigentlich nur um genau vier Personen ging eigentlich alle wichtigen Gefühle: Romantik, Humor und Trauer. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Annika Leichner - myFanbase

Die Serie "Gilmore Girls" ansehen:


Vorherige Review:
#6.14 Hausverbot
Alle ReviewsNächste Review:
#6.16 Versumpft

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Gilmore Girls" über die Folge #6.15 Reif für die Insel diskutieren.