Review: #1.06 Angeregte Organismen

We’re dealing with children – they need to be terrified

Will Schuester hat ein kleines Problem. Seine Schüler haben ihren kompletten Ehrgeiz verloren, nachdem sie rausgefunden haben, wer ihre Gegner bei den Sectionals sind. Die Auswahl ist etwas gewagt, wie ich finde. Eine Gruppe voller tauber Kinder und eine Schulklasse mit kriminellen Mädchen. Ich weiß nicht genau, was sich die Drehbuchautoren dabei gedacht haben, allerdings schaffen sie es so, den Gleeks ihren Ehrgeiz zu nehmen. Sie wollen nicht mehr proben, weil sie sowieso denken, dass sie gewinnen. Dass Will da in einer verzwickten Situation steckt, ist klar. Und natürlich hat Sue Sylvester die perfekte Lösung. Ohne Druck und Wettbewerb, erreicht man bei Kindern nichts.

Competition

Überraschenderweise stimmt Will Sue zu. Wer hätte gedacht, dass ihr Rat so gut sein wird, dass Will über seinen Schatten springt und auf Sues Seite ist. Es geschehen also doch noch Wunder. Er ruft die Kids zu einem Wettbewerb auf, und zwar Mädchen gegen Jungen. Klasse fand ich die Szene, als Kurt Hummel sich selbstverständlich zu den Mädchen stellen will, aber von Will davon abgehalten wird. Er muss leider einsehen, dass er kein Mädchen ist und er ist nicht gerade begeistert von dieser Situation. Die Mädchen hingegen können es kaum erwarten, ihr Mash-Up zu proben, und ich kann es kaum erwarten, die Mash-Ups zu sehen.

Here I am – about to turn 30

Sue bietet in dieser Episode mal wieder eine Glanzleistung. Sie vertraut ihrem Tagebuch an, dass sie den Glee Club zerstören muss, doch bei jedem Versuch, dies zu tun, wird der Club stärker und stärker. Es ist unglaublich, wie viel Hass ein Mensch gegenüber etwas aufbauen kann, obwohl es nicht mal eine so große Rolle spielt. Sue ist aber besessen davon, alles zu haben, was sie will, und da ihr der Glee Club dabei in die Quere kommt, muss dieser natürlich zerstört werden. Ihre Taktik ändert sich hier jedoch, da sie jetzt hinter Will her ist und nicht dem Club selber. Die Idee, wie sie das machen will, ist natürlich brillant. Sie geht zu seiner Frau, Terri Schuester, und sagt ihm, dass Will eine Affäre hat. Die Frau kennt natürlich keine Grenzen, weshalb sie nicht davor zurückschreckt, die ältere Krankenschwester in der Schule die Treppe runterstolpern zu lassen, damit Terri ihren Job übernehmen kann. Einerseits erschreckend, andererseits einfach so passend zu Sue.

I’m gonna be around all the time now

Natürlich hat es Sue geschafft, Terri zu überzeugen, sodass diese den Job annimmt, um selber herauszufinden, was zwischen Emma Pillsbury und Will passiert. Beide sind ganz und gar nicht davon begeistert, dass Terri in der Schule aufkreuzt und mit ihrer Art treibt sie einen in den Wahnsinn. Sie ist so unsympathisch, dass es schon wieder Spaß macht, ihr dabei zuzuschauen, wie sie die Situation vermasseln wird. Denn dass hier nichts Gutes dabei rauskommt, ist von vornherein klar. Und so kommt es auch. Finn Hudson ist total überfordert mit allem, was er zu tun hat, sodass er zu Terri geht, um ein bisschen Schlaf nachzuholen. Da diese natürlich absolut keine Ahnung von Medizin hat, gibt sie Finn ein paar Aufputschmittel. Die Reaktion von Finn, nachdem er die Pillen schluckt, ist einfach klasse. Er spricht so schnell und voller Energie, dass man nicht anders kann, als sich einfach kaputtzulachen.

It’s my life/Halo

Natürlich gibt er den anderen Jungs auch die Pillen, was zu einer herrvoragenden Performance von "It’s my life/Confessions" führt. Die Jungs singen wirklich klasse und auch die Tanzperfomance ist super. Es hat sehr viel Spaß gemacht den Jungs zuzuschauen und die Vorfreude auf die Mädchen stieg natürlich umso mehr. Um ein faires Ergebnis zu erzielen, verrät Kurt den Mädchen, dass sie Aufputschtabletten geschluckt haben. Man könnte meinen, dass eigentlich jemand gegen diese Art von Medikamenten ist, doch irgendwie sind alle bereit, die Tabletten von Terri zu schlucken. Eigentlich ist das ein falsches Bild, das die Drehbuchautoren hier vermitteln. Doch zeigt es widerrum auch, wie sehr Kinder in der Schule unter Druck stehen und mit dem Strom schwimmen. Und so steuern die Mädchen nach der Einnahme der Tabletten eine wirklich tolle Performance von "Walking on Sunshine/Halo" bei. Sie sind definitiv genauso gut wie die Jungs und auch hier macht das Zuschauen wirklich Spaß.

I think my girlfriend is in love with your husband

Die Nebenstory mit Terri und Ken Tanaka hätte von mir aus rausgeschrieben werden können. Beide wissen, dass ihre Partner etwas für sich empfinden. Und die Reaktion der beiden ist nicht wirklich emotional. Was können sie tun? Eigentlich gar nichts, denn gegen Gefühle kann man bekanntlich nichts machen. Dass Ken Emma nun einen Heiratsantrag machen soll, finde ich gar nicht gut, denn das wird böse ausgehen, wenn Terri ihre Finger im Spiel hat. Und so ist es natürlich auch. Ken macht Emma einen Heiratsantrag und Will kann ihr keinen Grund nennen, es nicht zu tun. Immerhin ist er verheiratet und kann nicht einfach seine Ehe aufgeben. Man sieht ihm an, dass er nicht will, dass Emma Ken heiratet, aber man sieht auch die Sackgasse, in der er sich befindet. Und auch Terri schafft es mit ihrer Boshaftigkeit, Emma nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Sie droht ihr und zeigt ihr genau die Gründe, warum sie Ken heiraten sollte. Emma tut einem in dieser Situation wirklich leid. Sie will einen Mann, den sie nicht haben kann, und den Mann, den sie haben kann, den will sie nicht wirklich. Schade finde ich, dass sie am Ende wirklich zusagt und Ken heiraten will, nur um nicht alleine zu sein. Eigentlich keine Situation, mit der ich zufrieden bin, doch die Bedingungen, die sie aufzählt, finde ich schon wieder total lustig. Ich meine, eigentlich ist es so, als ob sie nicht verheiratet wäre, und das zeigt, dass hier noch einiges passiert, was mich dann doch noch zufrieden stellen wird.

No one get’s to win

Rachel Berry und Finn beichten, dass beide Gruppen geschummelt und Aufputschmittel genommen haben. Das schlechte Gewissen hat sie dazu gebracht und ich finde es klasse, dass beide so stark sind, sich stellen und die Wahrheit sagen. Sowas erfordert wirklich Mut. Und das Beste ist natürlich, dass Terri die ganzen Probleme bekommt. Ihr Handeln ist wirklich unverantwortlich und zeigt Will umso mehr, dass Terri die Falsche ist, mit der er eine Familie gründen sollte. Das freut mich umso mehr, denn so sieht man, dass Will langsam merkt, wie "perfekt" seine Frau wirklich ist. Leider hat es Terri noch zu weiteren Konsequenzen geschafft. Will gewinnt in dieser Situation auch nicht, denn er war nicht aufmerksam genug, was den Glee Club angeht. Dass er den Club jetzt mit jemand anderem leiten soll, passt mir und ihm ganz und gar nicht und das auch nur, weil man genau weiß, wer dieser jemand sein wird - natürlich Sue Sylvester. Und so sehr ich mich dagegen sträube, dass die beiden zusammenarbeiten, umso gespannter bin ich auf die kommenden Episoden und die einzelnen kleinen Kämpfe, die zwischen den beiden entstehen werden. Das wird ein Spaß.

Fazit

Im Großen und Ganzen finde ich die Episode wirklich unterhaltsam. Es waren viele lustige Szenen eingebaut und auch die zwei Performances der Jungs und Mädchen waren mal wieder super. Schade fand ich nur, dass es diesmal nur zwei Songs waren, die aufgeführt wurden. Es hätten ruhig ein paar mehr sein können. Die Storyline fand ich auch gut, weil es für mehr interessante Konfrontationen zwischen Will und Sue führen wird und man gespannt ist, was in Zukunft mit Will, Emma, Terri und Ken passieren wird.

Alex Olejnik - myFanbase

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