Bewertung

Review: #1.07 Spielverderberspiele

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Eigentlich genügen zwei Worte, um all die Genialität, die diese Episode bot, kurz und bündig zusammen zu fassen.

Sue. SYLVESTER!

Jane Lynch ist die Geheimwaffe von "Glee". Ja, ich liebe die Musik, ich liebe den Tanz, ich liebe all die schrägen Charaktere – aber ohne Sue Sylvester hätte ich nur halb so viel Spaß an dieser Show. Nach sieben Episoden hat sich die Cheerleader-Trainerin mit ihrem Arsenal von rund 142 verschiedenen Sportanzügen eindeutig als ein so genannter breakout character herauskristallisiert, der stets die irrwitzigsten Dialogzeilen in den Mund gelegt werden und die vor allem bei ihrem Kampf gegen Will Schuester zur absoluten Höchstform aufläuft.

In dieser Folge heißt es Sue vs. Schue. Und es ist ein erbarmungsloser Kampf. Sue will durch eine Spaltung den Glee-Club endgültig zerstören und bildet eine Gruppe aus all den Schülern, die einer Minderheit angehören: "Santana, wheels, gay kid, Asian, other Asian, Aretha, Shaft." Nach nur weniger als fünf Minuten Sendelaufzeit ist mein Ärmel bereits nass vom Wegwischen der Lachtränen. Sei es Sues und Wills Voiceover-Streit oder die von Figgins angeordnete Umarmung – diese Frau ist der Brüller. Das liegt zum einen an der grandiosen Jane Lynch, die ein komödiantisches Talent zum Niederknien hat. Zum anderen liegt das aber auch an den mittlerweile schon unzählig vielen großartigen Sprüchen, die Sue vom Stapel lässt. Auszüge gefällig?

  • "I'm all about empowerment. I empower my Cheerios to live in a state of constant fear by creating an environment of irrational random terror."
  • "Yeah it's not for me. It's too fruity. Can't stand the sight of kids getting emotional unless it's from physical exhaustion."
  • "Are these your droopy white granny panties, Jacob? Are you an Eve who was born a Steve? Because if you are, I think there's a special school that would better address your needs… and I think that school is in Thailand."

Und mein persönlicher Liebling diese Woche:

  • "You're right Will, I have been trying to destroy your club with a conviction that I can only call religious. And you wanna know why? Because I don't trust a man with curly hair. I can't help but picture little birds laying sulfurous eggs in there, and it disgusts me."

Dass Sues und Schues Kampf nach einer explosiven Eskalation schließlich halbwegs friedlich endet, kommt unerwartet, zeigt aber, dass selbst eine Sue Sylvester nicht nur eine böse Seite hat. Sehr eindimensional wirkt hingegen weiterhin Wills Ehefrau Terri, die immer mehr Schwierigkeiten hat, ihr Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten. Auch wenn die Besuche beim Geburtshelfer für einige witzige Szenen sorgen, so bleibt Terri weiterhin mehr als unsympathisch und man hat einfach nur Mitleid mit Will, der völlig ahnungslos ist, dass er gar nicht Vater wird.

In einer nicht ganz unähnlichen Situation steckt Finn, der dabei ist, sich intelligente Babynamen wie "Drizzle" einfallen zu lassen und versucht, das Beste aus seiner baldigen Vaterschaft zu machen. Anders als bei Terri kann man Quinns Reaktion aber nachvollziehen, denn sie will Finn nicht verlieren und traut sich nicht, Puck als den wahren Vater bekannt zu geben. Es bleibt weiterhin spannend, wie lange Quinn diese Lüge noch am Leben erhalten kann – zumal eine Dreiecksbeziehung zwischen Finn, Quinn und Rachel nicht mehr zu leugnen ist. "Glee" hat hier auf jeden Fall eine reichlich verzwickte Schwangerschafts-/Liebessituation geschaffen, die großes Chaos auslösen wird, sobald die Wahrheit ans Licht kommt.

Storytechnisch ist in #1.07 Spielverderberspiele zugegebenermaßen nicht viel vorangegangen. Auch die Musikeinlagen waren – bis auf "Hate on Me" in Sues Probe und der gelungene Endauftritt mit "Keep Holding On" – nicht so mitreißend wie sonst. Aber dafür bot diese Folge eine volle Ladung an höchstunterhaltsamer Comedy, gekrönt von einer unglaublich witzigen Jane Lynch als Sue Sylvester. Lasst mich am Ende deswegen Cory Monteith zitieren, der in einem Twitter-Eintrag so treffend schrieb: "Sue Sylvester does not go 'hunting', because that kind of terminology implies the possibility of failure. Sue Sylvester goes killing." Oh ja.

Maria Gruber - myFanbase

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