Bewertung

Review: #1.13 Alles steht auf dem Spiel

Foto: Naya Rivera, Dianna Agron & Heather Morris, Glee - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX
Naya Rivera, Dianna Agron & Heather Morris, Glee
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Carin Baer/FOX

Nach zwölf fulminanten Folgen, in denen der Glee-Club mehrfach die Führung gewechselt hat (Sandy; Will; Will/Sue; Will), sämtliche Mitglieder wegen Starambitionen oder Ermangelung an Coolness aus- und wieder eingetreten sind, und Sue Sylvester mit aller Macht den Untergang des Clubs herbeiführen wollte, ist das erste Ziel nun endlich erreicht: Die Sectionals stehen an und damit auch ein kleines Zwischenfinale für die erste Staffel von "Glee". Die Erwartungen an #1.13 Alles steht auf dem Spiel waren so natürlich dementsprechend hoch, doch die Serie beweist, dass sie, sobald sie alle Geschütze auffährt, einfach unaufhaltsam gut ist.

Wie schon so oft in vergangenen Episoden führt "Glee" auch diesmal eine folgenreiche Wendung mithilfe eines trivialen Auslösers herbei ("Did any of you think it was weird the way that Puck rushed to Quinn's aid during rehearsal yesterday?") – doch da sich diese Serie nie zu ernst nimmt, darf sie sich sowas auch gerne erlauben. Rachel findet also heraus, dass Puck der Vater von Quinns Baby ist und nicht Finn – was alle anderen dank Mercedes bereits wussten. Finn flippt verständlicherweise aus und in einer Kurzschlussreaktion verlässt er den Club. Der Tiefpunkt in der Mitte der Episode ist daher wirklich niederschmetternd: Der Glee-Club fährt ohne Will und ohne Finn los zu den Sectionals. Und als beim Wettbewerb herauskommt, dass die anderen Clubs die exakt gleiche Setlist haben, scheint das Desaster perfekt.

Doch natürlich muss es ein Happy-End geben und das folgt dann auch, begleitet von sehr vielen genialen Szenen und Dialogen. Zunächst stellt Will Sue zur Rede, die sich vehement gegen die erdrückende Beweislage wehrt (Will: "No proof? You are the only person who had the list!" - Sue: "But other than that, you have no proof.") und weiterhin absurde Kommentare über Wills Frisur loslässt, was mittlerweile schon zu einem Running-Gag der Serie geworden ist ("I am reasonably confident that you will be adding revenge to the long list of things you're no good at, right next to being married, running a high school glee club and finding a hairstyle that doesn't look like a lesbian."). Das Duell Sue vs. Shue ist und bleibt einfach ein Garant für Lachanfälle. Aber neben dem Humor kommt auch das Drama nicht zu kurz: Will kann Finn dazu überreden, seine Teamkollegen nicht im Stich zu lassen und mit gemeinsamer Kraft und ein paar unglaublich mitreißenden Performances (der Wahnsinn: Lea Micheles "Don't Rain On My Parade") können sie die Sectionals schließlich gewinnen. Natürlich ist die Moral von der Geschichte – "Gemeinsam sind wir stark" – nichts Neues und reichlich klischeebeladen, und das Happy-End damit hundertprozentig vorhersehbar, aber "Glee" schafft es, mit unwahrscheinlich viel Witz und Charme trotzdem zu punkten. Oder wer musste nicht laut loslachen bei der herrlichen Inszenierung der Jury-Abstimmung?

Neben den Sectionals hat Will auch mit seinen privaten Problemen zu hadern und endlich kommt es zu einem Liebesgeständnis von Emma. Emma, gespielt von der wahnsinnig liebenswürdigen Jayma Mays, bekommt in dieser Episode die längst überfällige Screentime, die ihr zusteht, und kann sich nicht nur als Wills Stellvertreterin behaupten, sondern sieht auch ein, dass es ein Fehler war, sich auf Ken einzulassen. Die Storyline hatte bereits von Anfang an einen reichlich eigenartigen Eindruck gemacht, schließlich existierte zwischen Emma und Ken überhaupt keine Chemie und als Zuschauer war es immer sehr schwierig nachzuvollziehen, wieso Emma sich denn für so einen Mann entscheidet. Dass es nun Ken ist, der die Notbremse zieht, ist nach Emmas Aktion nur logisch, zeigt aber, dass Emma sich wirklich in einem Dilemma befunden haben muss, da sie von selbst nicht die Hochzeit abgebrochen hätte. Aber gut, diese Storyline ist nun abgeschlossen und da Will nun langsam beginnt, emotional mit Terri abzuschließen, scheint der Liebe zwischen Will und Emma nichts mehr im Wege zu stehen. Ein wahnsinnig schöner (und hoffentlich realer!) Endmoment entlässt uns damit in die Winterpause und rundet diese grandiose Folge perfekt mit einem Kuss zwischen Emma und Will ab.

Das Zwischenfazit nach 13 Episoden lautet also: "Glee" ist der neue Star am Comedyhimmel. #1.13 Alles steht auf dem Spiel demonstriert, wie erfrischend innovativ, lustig, mitreißend und emotional Ryan Murphys Serienprojekt ist, und was für ein Suchtpotenzial die Show besitzt. Denn nach dieser Folge und Sue Sylvesters einmaliger Drohung ("You are about to board the Sue Sylvester Express. Destination: HORROR.") will man einfach nur eines: die nächste Folge.

Maria Gruber - myFanbase

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