Bewertung

Review: #2.05 The Rocky Horror Glee Show

Foto: Chris Colfer, Glee - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Chris Colfer, Glee
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Vorab muss ich zugeben, dass ich mir vor der Episode zum ersten Mal "The Rocky Horror Picture Show" angeschaut habe. Ich kannte den Film vorher nicht und wollte mich darauf einstellen, was die Kids da überhaupt machen werden.

"How did a production of Rocky Horror turn into ... my horror"

Der Einstieg hat mich ein wenig überrascht. Zuerst dachte ich, jetzt wird einfach der Film nachgespielt, weil die Episode genauso anfängt, wie der Film. Rote Lippen, weiße Zähne und ein schön gesungenes Lied. Diesmal von Santana Lopez, was ich toll fand, da sie eine wirklich gute Stimme hat. Danach sieht man die Kids in ihren Kostümen auf der Bühne und Rachel Berry und Finn Hudson singen "Over at the Frankenstein Place". Doch dann sieht man, dass nur Will Schuester der Zuschauer ist und es wird klar, dass hier nur geprobt wird. Dann kam die Überraschung. Dr. Carl Howell stürzt in einem Lederoutfit auf die Bühne und wirft Will vor, dass er sich nicht an ihre Abmachung hält. Als Zuschauer will man natürlich sofort wissen, was passiert ist und deshalb ist hier die Rückblende eine gute Idee.

Im Grunde geht es in der Episode eigentlich um Will, der Emma Pillsbury unbedingt zurückhaben möchte, weil er sie liebt. Da ich beide zusammen tolle finde, hab ich mich darüber natürlich sehr gefreut. Leider geht das Thema "Rocky Horror" ein wenig unter. Natürlich sollen die Kids das Musical aufführen, aber grundsätzlich geht es hier um Will und Emma. Verständlicherweise freut sich Will nicht darüber, dass Emma sich verändert. Durch die Beziehung zu Carl wird sie immer weniger dieser Kontrollfreak, den wir kennen. Eigentlich finde ich, dass es zu ihr gepasst hat. Ich finde sie jetzt aber noch toller, wo sie etwas aufblüht. Sie ist glücklich und das freut mich zu sehen. Will jedoch findet das gar nicht gut und will mit Carl konkurrieren. Deshalb kam die Idee mit dem Musical. Als ich die Verfilmung gesehen hab, dachte ich zuerst, dass das nicht wirklich ein Thema ist, das man in einer High-School Aufführung zeigen sollte. Es geht um frei denkende Menschen, die sich gegen Gesetze wehren und ihr Leben so leben möchten, wie es sie glücklich macht. Da der Hauptcharakter ein Transvestit ist, wollte ich mich überraschen lassen, wie sie das in der Serie umsetzen.

Dr. Frank-N-Furter

Schade finde ich, dass Mike Chang die Rolle nicht gespielt hat, weil es ihm seine Eltern verboten haben. Einerseits gut, weil es zeigt, dass es Grenzen gibt, die man nicht überschreiten sollte, andererseits schade, weil ich ihn wirklich gerne gesehen hätte, wie er "Sweet Tansvestite" performt. Allerdings bin ich mit dem Ersatz ebenso zufrieden. Mercedes Jones bietet sich an, die Rolle zu übernehmen und ich finde, sie hat einen klasse Job gemacht. Sie überzeugt einen wirklich damit, dass sie stolz ist, wer sie ist, und ihr egal ist, was andere über sie denken. Und über die Stimme kann man ja sowieso nichts Schlechtes sagen.

"70% of all teeth in this school are wooden"

Carl fand ich in dieser Episode wieder klasse. Er ist einfach ein total sympathischer Kerl, den man nicht hassen kann. Er macht Emma glücklich und ist einfach ein lustiger und netter Typ. Allein schon über die Aussage, wie er sich Sue vorstellt ("Sue, how do you do?"), hätte ich mich kaputtlachen können. John Stamos passt super in die Rolle und da man ihn aus "Full House" ja auch als Sänger kennt, konnte ich es kaum erwarten, ihn singen zu hören. Er macht seinen Job mit "Hot Patootie" echt gut. Und er zeigt sogar, dass er nicht nur singen kann. Er kann auch tanzen. Die Performance hat mir sehr gefallen, weil die Stimmung mit Emma und den Kids einfach gepasst hat.

The local Emmy

Natürlich darf eine bestimmte Person nicht in so einer wichtigen Episode fehlen. Und das ist unsere geliebte Sue Sylvester. Dass ihr der Auftritt nicht passt, war von Anfang an klar, doch diesmal hat sie auch noch Unterstützung. Zwei Geschäftsführer des Senders locken mit dem Emmy, wenn Sue ein Expose über die Schule macht. Diese setzt sich dann natürlich sofort für das Musical ein, damit es auch ja stattfindet und sie damit den Ruhm bekommt. Um nicht so aufzufallen, tut sie so, als ob das Musical wirklich schlecht wäre und man es umschreiben bzw. einige Szenen entfernen müsste. Ihre Taktik ist natürlich perfekt. So will sie am Schluss das bekommen, was sie will, aber gleichzeitig so gemein sein wie immer. Das haben sich die Autoren gut ausgedacht. Klasse fand ich den Auftritt von Meat Loaf und Barry Bostwick als Geschäftsführer. Da beide eine große Rolle in der Original-Verfilmung von "The Rocky Horror Picture Show" hatten, war es toll, sie in der Serie zu sehen, auch wenn sie nicht ihre Original-Rollen übernommen haben.

"I did feel kind of embarrased"

Die Nebengeschichte von Sam Evans und Finn fand ich sehr amüsant und auch wichtig, da sie ein großes Problem in den Schule zeigt. Kinder werden heutzutage nach ihrem Aussehen beurteilt. Wer gut aussieht, ist beliebt. Und damit haben die Autoren einen wichtigen Punkt getroffen. Finn hat Angst davor, sich nur in einer Unterhose zu zeigen. Neben Sam, der Muskeln hat, kommt er sich nicht gerade gutaussehend vor. Er bringt seine Angst so gut rüber, dass es einen zum Lachen bringt. Vor allem, als er dann wirklich nur in Unterhose durch die Schule läuft. Eine Lektion gab es hierbei natürlich auch wieder. Es ist nicht wichtig, was andere über einen sagen. Wichtig ist, dass man selber mit sich zufrieden ist, dann kommt man auch bei den anderen selbstbewusst und schön rüber.

Touch-a, Touch-a, Touch-a, Touch-Me

Eine der besten Szenen in dieser Episode, war die Performance von Emma. Hier spürt man die Spannung zwischen Emma und Will und wie sehr er an ihr hängt. Die beiden bringen ihre Gefühle authentisch auf den Bildschirm und man kann als Zuschauer kaum erwarten, dass beide wieder zusammenkommen. Leider ist das alles nicht so einfach, da Carl ja auch noch existiert. Ich bin momentan wirklich hin und her gerissen, da ich nicht weiß, mit wem ich Emma zusammen sehen möchte. Will wäre super, aber Carl ist halt auch toll. Schwere Entscheidung und ich bin gespannt, ob mir die Autoren diese bald abnehmen werden.

"It was for outcasts, people on the fringes, who had no place left to go, but were searching for some place, any place, where they felt like they belonged"

Das Ende der Episode ist auch gut gelungen. Will sieht ein, dass er das Musical nur aufführen wollte, um bei Emma zu sein. Er sieht aber auch, dass Emma mit Carl glücklich ist, und das muss er erstmal akzeptieren. Ein wichtiger Schritt für Will, der ihn sicher noch einige Zeit begleiten wird. Natürlich findet Will auch heraus, warum Sue unbedingt an dem Musical beteiligt sein wollte. Sie wollte, dass es stattfindet, um dann ihren Bericht darüber zu machen. Doch leider hat sie nicht mit Will gerechnet, der ihr einen Strich durch die Rechnung macht. Ich denke, dass Sue darüber sehr sauer ist und sie arbeitet sicherlich schon am nächsten Plan, um es Will heimzuzahlen.

Ich glaube das Wichtigste, was man aus der Episode mitnehmen kann, ist, dass man an sich glauben soll und den Ort finden muss, an dem man selbst glücklich ist, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Will macht das den Kids noch einmal deutlich und lässt sie am Schluss doch noch auftreten. Die Abschluss-Performance von "Time Warp" war toll. Alle Kids in ihren "Rocky Horror"-Outfits und auf der Bühne, wo sie hingehören.

Fazit

Ich muss gestehen, ich habe etwas anderes erwartet, bin jedoch ganz und gar nicht enttäuscht. Die Performances waren wirklich gut, vor allem die von Carl und Emma zusammen mit Will. In diesem Liebesdreieck wird wohl noch Einiges passieren und darauf freue ich mich sehr. Die Outfits der Kids waren klasse, sowie die ganze Kulisse. Alles war sehr nah an "The Rocky Horror Picture Show", obwohl das nicht das Hauptthema der Episode war. Ich dachte wirklich, dass mehr von der Verfilmung nachgespielt wird. Die Storyline ging allerdings in eine andere Richtung, was mich nicht stört. Es war eine gelungene Episode, in der zum Glück auch wieder Sue und Emma dabei waren. Jetzt fehlt nur noch Puck.

Alex Olejnik - myFanbase

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