Bewertung

Review: #2.14 Dicht ist Pflicht

Ich muss zugeben, dass ich mit gemischten Gefühlen an diese Episode gegangen bin, da ich einige US-Reviews gelesen habe, die nicht sehr positiv ausgefallen sind. Nachdem ich die Folge gesehen hab, kann ich auch verstehen, warum sie in Amerika nicht gerade gut ankam. Mich hat sie dafür umso mehr begeistert, denn ich wurde sehr gut unterhalten und musste durchgehend lachen.

"It's alcohol awareness week." - "Precisely, and I am aware, of how much fun alcohol is."

Die Story ist ziemlich einfach. An der Schule gibt es Probleme mit Alkohol und Direktor Figgins möchte für Ordnung sorgen. Dafür benötigt er die Hilfe von Will und den New Directions. Dieser Plan, die Kinder auf die Gefahren von Alkohol hinzuweisen, zieht sich durch die gesamte Folge und erreicht am Ende seinen Höhepunkt. Einen großen Teil trägt Rachel dazu bei. Ihre Väter sind nicht Zuhause und Puck möchte unbedingt, dass sie eine Party schmeißt. Allein die Idee hat mich zum Lächeln gebracht, weil ich mir schon Bilder in meinem Kopf ausgemalt habe, wie diese Party aussehen wird. Letztendlich habe ich aber nicht mit dem gerechnet, was passiert ist. Als Rachel in ihrem Kleid, das übrigens den Titel "Schlechtestes Partykleid ever" verdient hat, die Tür öffnet und Kurt und Blaine herein bittet, konnte ich mich vor Lachen nicht mehr zurückhalten. Von so einer Party wäre auch ich geflüchtet.

Doch nachdem Rachel von Finn gehört hat, dass sie lockerer werden muss, und Puck mehr Alkohol fordert, kommt die Party in Schwung. Ich muss zugeben, dass mir die beiden Szenen von Finn und Rachel sehr gut gefallen haben. Ihre Umarmung im Proberaum war echt schön und ich bin mir sicher, dass das nicht das Ende mit den beiden ist. Das Lied, das sie ihm vorgesungen hat, hat aber definitiv ein vorzeitiges Ende verdient. Ihre Stimme ist zwar toll, aber Finn hat absolut Recht damit, dass sie dieser Text nicht weiterbringen wird (!). Da muss definitiv noch was Besseres kommen. Die zweite Szene mit den beiden hat mir noch besser gefallen, denn die Umstände waren einfach grandios. Puck plündert den Alkoholvorrat der Väter und dann geht das Trinken erst richtig los. Ich hätte nie gedacht, dass die Autoren sich so ins Zeug legen, aber sie haben einen guten Job getan, indem sie das wirklich wie eine Party haben aussehen lassen. Genauso habe ich es mir vorgestellt. Junge Teenager, die teilweise zum ersten Mal Alkohol trinken. Aber auch die etwas erfahrenen Kids haben deutlich gezeigt, was Alkohol bewirken kann. Ich denke, dass diese Szene viele Kids und ihre Eltern in den USA abgeschreckt hat, weil dort das Trinken von Alkohol erst ab 21 Jahren erlaubt ist, aber ich habe mich köstlich amüsiert, besonders als Finn Rachel erklärt hat, was Alkohol für unterschiedliche Auswirkungen auf Personen hat.

Doch auch die Party konnte noch getoppt werden, als die Kids angefangen haben, Flaschendrehen zu spielen. Überraschenderweise kam hier ein Kuss zwischen Rachel und Blaine zustande, der mich zwar irritiert hat, aber schnell wieder vergessen war, als die beiden zusammen ihren Auftritt hatten. Da mir das Lied im Original schon gefällt, habe ich mich zurückgelehnt und konnte es einfach nur genießen.

"You ain't lived until you seen me in a cowboy hat!"

Genossen habe ich auch Will im Zusammenhang mit der gesamten Storyline. Nachdem er herausfindet, dass sich Emma und Carl ein Haus kaufen wollen, steigt sein Stresspegel. Ich fand es toll, dass Coach Beiste ihn hier aufgefangen hat, denn die Szene in der Bar war grandios. Zuerst Will beim Bullriding und dann das Duett zusammen mit Coach Beiste. Was hab ich Tränen gelacht. Doch ab da wurde es ernst. Obwohl sie auch getrunken hat, findet Coach Beiste genau die Worte, die diese Episode ausmachen. Sie können die Kids nicht vom Trinken abhalten, sie können ihnen nur klarmachen, welche Auswirkungen Alkohol haben kann und dann auf ihr Urteil vertrauen. Ich denke, dass dies die Kernaussage dieser Folge ist und deshalb hat sie mir so gut gefallen. Die Autoren haben nicht krampfhaft versucht, es den Kids zu verbieten. Es würde auch nichts bringen, denn bekanntlich machen Kinder genau das, was sie nicht dürfen. Deshalb hat mich Wills Vortrag am Ende so gerührt, als er sich angeboten hat, für sie da zu sein, sollten sie der Versuchung nachgehen. Das ist eine wichtige Aussage, die auch noch den Zusammenhalt des Glee-Clubs deutlich macht. Die Kids sind Will so wichtig, dass er alles dafür tun würde, um sie zu beschützen. Wirklich schön.

Doch auch er muss vor dieser Erkenntnis noch ein bisschen leiden, immerhin hat der Alkohol ja Konsequenzen. Die Szene, in der Sue die Nachricht vor der gesamten Schule abspielt, war einfach traumhaft. Einerseits, weil es einfach so ein typischer Schachzug von Sue ist, und anderseits, weil doch deutlich wird, dass Will immer noch Gefühle für Emma hat. Es ist schön zu sehen, dass die Autoren das nicht vergessen haben. Das hat definitiv zu meinen Highlights der Episode gezählt.

"And now, performing the hit song Tik and also Tok, by rapper Ke dollar sign ha, the New Directions."

Zwei weitere Highlights, die ich unbedingt erwähnen möchte, sind die Szenen von Kurt und Burt sowie der letzte Auftritt der New Directions. Letzterer war absolut überzeugend, allein schon durch Brittanys Tanzeinlagen. Ihre Stimme hat sehr gut zu "TiK ToK" gepasst und die Version hat mir auf jeden besser gefallen als das Original von Ke$ha. Und wenn es schon damit endet, dass Brittany sich auf Rachel übergibt, dann muss es was Besonderes sein.

Die Szenen mit Kurt und Burt waren zum einen emotional und zum anderen sehr amüsant. Burt entdeckt Blaine in Kurts Bett und macht sich natürlich Gedanken. Da er immer noch nicht so richtig damit zurecht kommt, dass Kurt homosexuell ist, erleben wir eine seltsame Stimmung zwischen den Beiden. Ich kann mir gut vorstellen, wie Burt sich fühlt und finde es umso besser, dass Kurt es mit Humor nimmt und ihm auch noch den Tipp gibt, sich zu informieren. Das verleiht dem Ganzen etwas Lockerheit und das Thema wird nicht mehr so auf die Goldwaage gelegt. Schließlich wird es an der Zeit, dass sich Burt daran gewöhnt und warum soll das nicht auf humorvolle Art geschehen?

"Bisexual is a term that gay guys in high school use when they wanna hold hands with girls and feel normal."

Diese Episode hatte neben all den witzigen Szenen auch eine Handlung, die ich etwas seltsam fand. Das bedeutet aber nicht, dass ich sie nicht genossen habe. Nach dem Kuss zwischen Rachel und Blaine ist sich dieser nicht mehr sicher, ob er wirklich schwul ist. Am Ende der Episode kommt zwar die Auflösung und alles ist so wie bisher, doch ich weiß nicht, ob diese Handlung nötig war. Sie hat zwar ihren Zweck erfüllt, es hätte aber auch schief gehen können, vor allem was Kurt betrifft. Immerhin gehört er irgendwie schon zu Blaine, ist aber auch ein guter Freund von Rachel und es wäre schade, wenn die Autoren mit dieser Situation alles in eine andere Richtung gesteuert hätten. Schließlich ist Blaine derjenige, der Kurt aus seinem Tief gezogen hat und ich hätte es nicht gut gefunden, wenn sich auf einmal alles in eine andere Richtung bewegt.

Ein anderer Punkt, den ich seltsam fand, war der Kuss und das "I love you" von Coach Beiste an Will. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Sinn ergibt es. Ist Coach Beiste jetzt in Will verliebt und wenn ja, wieso hab ich das nicht mitbekommen? Ich bin gespannt, ob sich hier noch eine Handlung entwickelt, würde es aber weniger begrüßen.

Fazit

Diese Episode war definitiv eine der witzigsten Folgen dieser Staffel. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe. Die Storylines waren bis auf Blaine nachvollziehbar und die Kids haben neben tollen Performances eine großartige Leistung gezeigt, allen voran Rachel. Die Lektion ist gelungen und ich bin sehr zufrieden und voller Hoffnung, dass es in dieser Qualität weitergeht.

Alex Olejnik - myFanbase

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