Review: #2.22 New York!
Das war es also, das Staffelfinale von "Glee". Ich muss zugeben, nachdem ich es gesehen habe, sind mir so einige Szenen im Kopf hängen geblieben und es gab sehr viele Highlights, über die ich mich gefreut habe. Dennoch fehlt mir etwas. Irgendwie habe ich, sagen wir mal, "mehr" erwartet. Es war gut, da besteht gar kein Zweifel, aber es hätte auch noch viel besser sein können.
"It's all over the Broadway blogosphere, and by Broadway blogosphere, I mean the one blog that actually cares about Broadway."
Aber ich fange erstmal mit ein paar Highlights an, denn davon gibt es sehr, sehr viele. Allein schon angefangen mit New York, dem "concrete jungle, where dreams are made of". Man müsste eigentlich meinen, dass sich viele Träume hier erfüllen sollten, doch irgendwie platzen in dieser Episode die Träume. So ist der Traum von Will das beste Beispiel. Er will zum Broadway. Ist ja auch gar nicht so abwegig und man wünscht es ihm von ganzem Herzen, weil er viel für die Kids geopfert hat. Dennoch verstehe ich nicht, warum er seinen Traum aufgegeben hat. In der letzten Folge meinte er noch selbst zu Emma, dass er nur den Sommer über in Aprils Stück spielen will und daran ist meiner Meinung nach doch nichts auszusetzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er das machen kann und zum Schulanfang wieder bei den Kids ist. Dass er jetzt einfach sagt, er verzichtet darauf, ist für mich nicht ganz verständlich, weil doch alle sowieso ihre Ferien genießen werden. Das macht für mich irgendwie weniger Sinn, doch andererseits freut es mich auch, weil auf diese Weise klar wird, wie sehr ihm die Kids am Herzen liegen und das ist einfach schön, mit anzusehen.
Seine Performance auf der Bühne war perfekt inszeniert, hat in die Handlung gepasst und am meisten hat mich daran gefreut, dass Matthew Morrison ein Lied aus seinem Solo-Album singen konnte. Es ist schön, dass Ryan Murphy ihn dabei unterstützt und ihm diese Möglichkeit gibt, weil es ein toller Song ist und er gut in diese Episode gepasst hat. Es hat einem das Gefühl vermittelt, dass sicherlich noch Einiges mit Will passieren wird und er bestimmt noch seinen Träumen folgen wird. Das wünscht man ihm und das hat er verdient. Doch wie es aussieht stehen jetzt erstmal er und Emma wieder im Fokus, denn die Vertrautheit zwischen den beiden am Ende der Folge hat gezeigt, dass hier die Karten offen liegen und nun Vieles passieren kann. Ich bin sehr gespannt, was uns nach der Sommerpause erwartet, und wünsche mir natürlich, dass auch die beiden ihre Chance bekommen.
"Take her on one of those big awful dates you see in those unwatchable romantic comedies that you grow a vagina if you watch all the way through."
A propos Chancen. Finn möchte eine zweite Chance von Rachel bekommen. Das war nicht sonderlich überraschend nach der letzten Folge, weil da schon klar war, dass er sie liebt und sie zurückgewinnen möchte. Doch sie macht es ihm in New York nicht sehr einfach, was mir sehr gut gefallen hat, weil es langweilig gewesen wäre, wenn sie gleich zu ihm zurückgekehrt wäre. Schließlich lag da noch der Kuss mit Jesse in der Luft und hier merkt man, wo ihr Herz wirklich schlägt: für New York. Man sieht ihr an, dass sie in diese Stadt gehört und hier ihre Zukunft auf sie wartet und ich war wirklich begeistert davon, wie sehr man Lea Michele abnehmen konnte, welche Träume Rachel verfolgt und wie wichtig ihr ihre Zukunft ist. Wenn ihr ehrlich bin, kann ich mir nach dieser Folge nichts anderes für Rachel vorstellen, als am Broadway in New York zu sein. Sie gehört da hin und das hat sie hier deutlich gezeigt. Und genau das ist es, was sie im Bezug auf Finn hemmt. Sie will ihren Traum für ihn nicht aufgeben und das finde ich wirklich gut. Man weiß genau, dass sie ihn liebt, sie sich selbst aber wichtiger ist und das finde ich eine tolle Entwicklung von ihr. Vor ein paar Wochen oder Monaten hätte sie noch alles aufgegeben, um mit Finn zusammen zu sein, doch mittlerweile ist sie erwachsener geworden und das gefällt mir sehr gut. Dennoch will ich damit nicht sagen, dass es mir nicht gefällt, was in diesem Finale passiert ist.
Teilweise bin ich begeistert, teilweise etwas enttäuscht. Was mich begeistert, ist der starke Wunsch von Finn, wieder mit Rachel zusammen zu kommen. Er strengt sich wirklich an, um sie zurückzugewinnen und das fand ich sehr süß. Wie toll war denn bitte das Date der beiden? Sie treffen sich im Central Park (Finn im Anzug!), gehen gemeinsam Essen und spazieren durch New York. Obwohl Sam Recht hat und New York nicht "the city of love" ist, so hätte man es bei diesem Date glauben können. Natürlich war es sehr kitschig, doch das hat mich daran jetzt gar nicht gestört. Im Gegenteil, ich war begeistert und die Krönung war dann "Bella Notte" von Puck, Sam, Artie und Mike. Es hat perfekt in die Szene gepasst und ich hab mich direkt wieder in meiner Kindheit wiedergefunden. Hach, Susi und Strolch ist doch einfach ein Klassiker.
"I'm calling it the Kiss of the Century."
Doch so schön dieses Date auch war, ich bin gegen diesen Kuss auf der Bühne. Ok, er war emotional, er war schön, er zeigt die Gefühle der beiden, doch irgendwie ist er Schuld daran, dass die Kids nicht gewonnen haben. Und das finde ich wirklich schade. Ich bin der Meinung, dass die Kids die Besten bei den Nationals waren, denn obwohl mir "Yeah" und Vocal Adrenalins "As Long as You're There" gefallen haben, so fand ich die New Directions am Besten von diesen drei Gruppen. Ich kann zwar sehr gut verstehen, warum sie nicht gewonnen haben, schließlich braucht man ja noch etwas für die dritte Staffel, doch den 12. Platz haben sie meiner Meinung nach nicht verdient. Und dass daran nur der Kuss von Finn und Rachel Schuld sein soll, gefällt mir nicht. Mir kommt es so vor, als ob die Autoren einfach einen Grund gesucht haben, sie nicht gewinnen zu lassen, doch dieser Grund überzeugt mich ganz und gar nicht. Ich finde, dass man sich hier etwas anderes hätte überlegen sollen. Aber man kann ja nicht alles haben. Immerhin haben die Autoren die Sympathie vieler Finn/Rachel-Fans zurück gewonnen und haben uns zum Abschluss eine tolle Wiedervereinigung gezeigt. Ja, auch ich finde es toll, dass die beiden wieder zusammen sind. Dennoch hoffe ich nicht, dass das ganze Drama in der nächsten Staffel wieder von vorne losgeht, denn das wäre langweilig und dann doch zu viel.
"My kids are at least attractive. Yours look like they haven't been baked properly."
Bevor ich nun zu den weiteren Highlights komme, möchte ich einige Dinge erwähnen, die ich vermisst habe oder die mir nicht gefallen haben. Zum einen wäre da der Konkurrenzkampf zwischen Vocal Adrenalin und den New Directions. Wo bitte ist dieser geblieben? Es gab keinen und das fand ich sehr schade. Schließlich war dieser Kampf immer etwas Besonderes und hat die Spannung aufrechterhalten. Ich habe mich sehr darauf gefreut, doch ich wurde enttäuscht. Rachel unterstützt Sunshine und Dustin Goolsby verrät Will zwar bei seinen Kids, doch das fand ich jetzt nicht sonderlich schlimm. Und sonst ist in dieser Hinsicht einfach nichts passiert, was ich sehr schade finde, weil diese Konkurrenz bisher doch sehr hervorgestochen ist.
"That kiss was unprofessional. It was too personal and intense. The judges won't like it. They'll consider it common and vulgar and it cost you Nationals."
Was mich ebenfalls sehr enttäuscht hat, war der letzte Auftritt von Jesse. Ich habe mich sehr gefreut, dass er in dieser Folge noch dabei ist, doch man hat eigentlich nichts von ihm gesehen. Er hat zwar offen gesagt, was klar auf der Hand liegt, doch mehr hat er in dieser Episode nicht gemacht. Er kämpft nicht um Rachel, man sieht ihn so gut wie gar nicht und das hat mir gefehlt. Seine Sprüche in der letzten Folge waren der Knaller und ich hätte mir sehr gewünscht, dass man ihm einen besseren letzten Auftritt verschafft hätte. Er durfte nicht einmal singen. Und jetzt, wo Finn und Rachel wieder zusammen sind, gibt es für ihn eigentlich keinen Grund mehr zurück zu kommen und daran will ich gar nicht denken, weil ich seinen Charakter wirklich gern hab und ihn gerne weiterhin in der Serie gesehen hätte. Aber die Macher sind ja zu allem fähig, weshalb hier noch ein wenig Hoffnung besteht. Diese habe ich auch noch im Bezug auf Coach Beiste, die man gefühlt seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat. Was ist mit ihr passiert und wieso sieht man sie nicht mehr? Ich finde, dass Coach Beiste der Serie was Besonderes verliehen hat und es ist schade, dass sie so lange untergetaucht ist und man sie nicht einmal im Staffelfinale einbezogen hat. Hoffentlich ändert sich das in der nächsten Staffel wieder.
"If I was in love with a girl and I wasn't homeless, I'd totally go for it."
Der letzte Punkt, der mir nicht gefallen hat, ist die geheimnisvolle Beziehung von Mercedes und Sam. Ich war mir ja so sicher, dass das kommen wird und ich weigere mich dagegen. Wie bereits in der Review von #2.20 Prom Queen erwähnt, finde ich, dass die beiden nicht zusammen passen und nicht zusammen sein sollten. Ich weiß nicht, warum es jetzt so nötig war, das noch ins Staffelfinale zu quetschen, denn so rege ich mich nur darüber auf und habe einen weiteren Grund, etwas am Finale auszusetzen. Nein, die Beziehung der beiden sollte nicht geschehen und warum sie es geheim halten, ist auch rätselhaft. Jetzt heißt es erstmal abwarten, was sich zwischen den beiden entwickelt und ich hoffe sehr, dass hier gar nichts passiert.
"Did you know that New York City was built right on top of Old York City?"
Aber bevor ich mich jetzt in diese Beziehung reinsteigere, so denke ich doch viel lieber an die tollen Momente dieses Finales, und davon gibt es, neben den bereits erwähnten, einige. Das erste Highlight war das Mash-Up von "I Love New York/New York, New York". Es ist zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig, aber die Performance in dieser Kulisse war klasse. Ich liebe ja New York und ich fand es sehr schön, dass man diese Stadt in die Folge eingebaut hat. Nicht nur Innenaufnahmen, sondern auch schöne Außenaufnahmen und wenn dann auch noch die Kids durch die Stadt rennen und Spaß am Singen haben, so kann man daran nichts aussetzen.
"Don't you think this is gonna look so hot on Lord Tubbington? I'm gonna go find it in an extra large."
Ein weiteres Highlight war ganz klar Brittany. Sie hat mich umgehauen. Ich habe Tränen gelacht, als sie mit Artie "My Cup" gesungen hat und mich gefragt, wie man denn auf so eine Idee überhaupt kommen kann. Einfach nur herrlich und doch so passend für Brittany. Was eher untypisch für sie ist, mir aber dennoch sehr zugesagt hat, war ihr Gespräch mit Santana. Da hat man zum ersten Mal das Gefühl bekommen, dass Brittany wirklich was auf dem Kasten hat. Eigentlich könnte man die ganze Rede zitieren, weil sie so schön ist, doch das werde ich nicht machen. Ich bewundere sie einfach nur dafür, dass sie den Mut hat, das auszusprechen, was die anderen sich nicht trauen. Sie sind eine Familie und gehören einfach zusammen. Es ist schön, dass es jemanden gibt, der das mal offen klarstellt, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass es sich hier um Brittany handelt.
"I'm spending my summer composing Pip, Pip, Hooray! - a Broadway musical about Pippa Middleton."
Wen ich bisher noch nicht erwähnt habe, der aber definitiv in diese Review gehört, ist Kurt. Er war in dieser Folge mal wieder großartig. Sein "Breakfast at Tiffany's" mit Rachel war so schön und hat in den ganzen Handlungsstrang gut gepasst und ich glaube über den Auftritt der beiden kann man nicht viel sagen. Sie waren wie immer gut und es war schön, sie auf einer richtigen Broadway-Bühne zu sehen. Die zwei gehören da hin und es wäre wirklich schön, wenn sie gemeinsam nach dem Schulabschluss nach New York gehen würden. Aber bis dahin ist ja zum Glück noch ein wenig Zeit, was uns die Möglichkeit für mehr Kurt und Blaine Momente bietet. Blaines "I love you" war unerwartet und doch so schön, dass mir wirklich ein lautes "Awwww" entwichen ist. Herzallerliebst, kann ich da nur sagen. Dennoch bin ich über Kurts Antwort verunsichert. Ich hatte das Gefühl, dass er gezögert hat und nicht wirklich gemeint hat, was er gesagt hat. Kann natürlich sein, dass er überrascht war, was nach dem ganzen Schuljahr auch nicht verwunderlich wäre, dennoch habe ich Angst, dass seine Reaktion etwas Negatives bedeuten könnte. Aber das wird man dann sehen.
"Quinn, quit hogging the bathroom. I need to re-pencil my eyebrows on."
Die weiteren Highlights, die mir gefallen haben, sind eher Kleinigkeiten, doch ich hab mich über jede Einzelne amüsiert. Das Erste, was mir in den Kopf schießt, ist die Umarmung von Puck und Will. Was hab ich gelacht. Ich habe nicht damit gerechnet, weil es einfach Puck ist. Doch solche Überraschungsmomente, auch wenn sie nur kurz andauern, sind einfach sehr viel wert. Ansonsten fand ich Quinn in dieser Episode ausnahmsweise toll, denn sie hat nichts gemacht, was den Glee-Club an den Nationals hindern konnte. Ich hatte nach der letzten Folge echt Angst, dass sie jetzt den Bösewicht raushängen lässt, doch ich bin froh, dass es so ausgegangen ist und die Mädchen sie mit einem Haarschnitt beruhigen konnten. Das fand ich dann doch sehr witzig und passend. Ich bin gespannt, wie sie sich in der nächsten Staffel entwickelt und ich hoffe, dass auch sie ihr Glück findet, denn das wäre doch mal eine andere Seite von Quinn, die mir gefallen würde.
Das letzte Highlight dieser Folge waren für mich die Szenen mit Santana. Sie hat es in letzter Zeit mit ihren Sprüchen geschafft, an Sue heranzukommen und egal was aus ihrem Mund kommt, man kann darüber lachen. Sei es das Anschreien von Quinn oder ihr Ausbruch am Ende, nachdem die Kids die Nationals nicht gewonnen haben, Santana bietet Unterhaltung und das trägt dann doch sehr viel dazu bei, dass man "Glee" einfach nur genießen kann.
Zu guter letzt möchte ich noch weitere Top-Sprüche erwähnen, weil es davon einfach viel zu viele gab und sie auf jeden Fall eine Erwähnung verdienen.
- Rachel: "He did seem crazy. He charged my credit card by swiping it through his butt crack."
- Puck: "Can we just talk about the Jewish elephant in the room? Ask her out, dude!"
- Dustin Goolsby: "You're tearing up. People are starting to stare. I bet they think I just broke up with you."
- Finn:"It was the Superman of kisses. It came with its own cape."
- Brittany: "I know I'm gonna be a bridesmaid at Mike and Tina's wedding and I'm gonna be anxiously awaiting just like everyone else to see if their babies are Asian too."
Fazit
Obwohl ich einiges an der Episode auszusetzen habe, so war es doch ein schönes Staffelfinale, in dem viel passiert ist und das man genießen konnte. Ich habe zwar einige Dinge vermisst und hätte mir gewünscht, dass gewisse Handlungen eine andere Entwicklung nehmen, doch ich halte die Folge für ein gutes Finale, das Lust auf die kommende Staffel macht. Ich bin mir bewusst, dass man mit so vielen Charakteren keine Rücksicht auf alle nehmen kann und bin deshalb auch überrascht, dass man in dieser Folge viel gesehen und gehört hat. Es war eine gute Mischung aus Storys und Performances und auch der Witz ist nicht zu kurz gekommen, weshalb ich mich guten Gewissens mit 8 Punkten von der zweiten Staffel verabschieden kann.
Alex Olejnik - myFanbase
Die Serie "Glee" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: New YorkErstausstrahlung (US): 24.05.2011
Erstausstrahlung (DE): 09.01.2012
Regie: Brad Falchuk
Drehbuch: Brad Falchuk
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