Bewertung

Review: #4.10 Tatsächlich ... Glee

Foto: Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX

Wer "Tatsächlich... Liebe" kennt, der weiß, dass der Film aus einzelnen Storys besteht, die sich am Ende irgendwie alle zusammenfügen. In dieser Weihnachtsfolge von "Glee" ist dies nicht der Fall, dennoch beschränkt man sich auf einzelne Handlungen und Charaktere, die ihre eigene Geschichte bekommen. Diese Umsetzung ist bei mir gut angekommen, denn so hatte jeder seine abgeschlossene Story, jeder bekam die Möglichkeit, einen Song zu performen und am Ende ist man eigentlich nur noch in weihnachtlicher Stimmung.

"Rory? What are you doing here? And talk slowly so I can understand you."

In der Review werde ich chronologisch nach den Storys vorgehen und so ist Artie der Erste. Die Idee zu seiner kleinen Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn ich das nicht so sehe wie die Autoren. Für mich ist Artie nicht derjenige, der den Glee-Club zusammenhält und ohne den nichts funktionieren würde. In diesem Fall hat mir aber gefallen, dass man auf das "Was wäre wenn?" eingegangen ist. Egal, wer bei dieser Story im Vordergrund gestanden hätte, die Umsetzung hätte mir wohl immer gefallen. Hier ist es nun mal Artie, der erneut Schwierigkeiten damit hat, dass er im Rollstuhl sitzt. Obwohl wir das Thema schon öfters gesehen haben, so finde ich nicht, dass es zu viel war, es erneut aufzugreifen, denn Artie wird immer Schwierigkeiten haben und so ist es nachvollziehbar, dass man die Zuschauer weiterhin daran teilhaben lässt. Es war schön, ihn laufen und tanzen zu sehen, denn in diesem Genuss kommen wir nun mal nicht so oft. Seine Performance hat mir gut gefallen und auch sein positives Denken, als er aus dem Traum aufgewacht ist, fand ich sehr schön. Das absolute Highlight war aber mit Abstand die Rückkehr von Rory und Terri, die man ja seit Ewigkeiten nicht gesehen hat und deren Rückkehr in diesem Traum möglich gemacht wurde. Zum einen habe ich gemerkt, wie sehr ich Rory vermisst habe, und zum anderen, dass es genau richtig war, dass Terri die Serie verlassen hat. Denn Will in diesem Zustand ist nicht erträglich und wer weiß, ob dies ohne den Glee-Club wirklich soweit gekommen wäre. Ich hoffe doch mal nicht. Außerdem kann man sich Emma und Ken auf Hawaii ebenfalls nicht vorstellen. Es ist also alles gut, wie es gekommen ist und Finn und Puck erneut als Bösewichte zu sehen, hatte was. Dass Quinn in dieser Vorstellung gestorben ist, gefällt mir nicht so gut, doch darüber sehe ich hinweg, denn alles andere hat mich sehr amüsiert, ganz besonders Rachel, die gar nicht der Star geworden ist, der sie immer werden wollte. Mal was anderes und passend in dieser Folge.

"You have got to hold the people you love close to you no matter what."

In der nächsten Story haben wir ein Wiedersehen zwischen Kurt und Burt. Ich bin ja absoluter Fan der beiden und musste sofort weinen, als ich den Grund von Burts Besuch erfahren hab. Diesem Mann bleibt bei "Glee" auch nichts erspart. Ich finde es schade, dass man dies in der Folge nicht weiterverfolgt hat, doch andererseits gab es auch ein Wiedersehen zwischen Kurt und Blaine und das wurde Zeit. Dennoch wurde deutlich, dass die beiden keinesfalls ihre Probleme beiseite gelegt haben. Blaine will alles tun, um Kurt zurückzubekommen, doch Kurt war nicht sehr begeistert über sein Auftauchen. Hier muss noch sehr viel passieren, bis die Beziehung wieder normal zwischen ihnen wird und das finde ich gut. Blaines Fehler kann man einfach nicht so schnell verzeihen und deshalb soll er ruhig ein bisschen an sich arbeiten. Ob er mit seiner Entscheidung, sich an der NYADA zu bewerben, nicht genau das Gegenteil erreicht, wird sich zeigen. Doch Kurt schien nicht erfreut und das kaufe ich ihm super ab, besonders wenn er gerade erfahren hat, dass sein Vater Krebs hat. Ich hoffe, dass alles gut ausgehen wird, denn Burt darf keinesfalls sterben, dazu ist er als Gastdarsteller viel zu wichtig und das hat man hier genau gesehen. Sehr gut hat mir an dieser Story auch gefallen, dass Rachel einfach mit ihren Vätern Weihnachten feiert und nicht zu sehen ist. So war es nicht zu viel und man konnte sich auf Kurt konzentrieren.

"I'm a mess out here, dude. It's lonely. I've got no friends and it's impossible to meet people cuz you spend the whole day in your car."

Die dritte Story dreht sich um Puck und Jake und ich muss sagen, die beiden gefallen mir super zusammen. Irgendwie passt das einfach und auch wenn ich Jake und Ryder sehr mag, so gefallen mir die Puckerman-Brüder irgendwie noch besser. Das liegt wohl auch daran, dass mir Puck einfach so gut gefällt. Ich mag ihn und ich hoffe, dass er wirklich wieder nach Ohio kommt, um für seinen Bruder da zu sein und vor allem auch wieder Finn unter die Arme greift. Das würde mich sehr freuen. Der Ausflug der Puckermans nach Los Angeles war großartig und die Performance hat mich umgehauen. Ich fand es sehr schön, dass Puck versucht hat, seinem Bruder das Gefühl von Zugehörigkeit zu vermitteln und diesem gezeigt hat, dass er nicht alleine ist. Das Essen mit den beiden Müttern fand ich dann wieder zu viel, denn das erscheint mir einfach nicht realistisch. Zwischen den beiden Frauen steht wahrscheinlich sehr viel und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich in Wirklichkeit überhaupt sehen wollen würden. Deshalb war mir das in dieser Handlung zu viel. Dennoch bleibe ich dabei, dass ich Puck und Jake sehr mag und gerne mehr von dieser Brüder-Beziehung sehen möchte. Gut singen können sie, sie sehen gut aus und das Verhältnis zwischen ihnen scheint zu passen. Das kann ja gar nicht schlecht werden.

"Some people just can't face the cold, hard fact that this earth is really just the back of a giant crocodile that's destroyed and recreated every 500 years.

Sam und Brittany. Ja, was soll man dazu sagen? Mir fehlen irgendwie die Worte, denn die beiden zusammen in einer Beziehung passt einfach nicht. Ich finde es auch furchtbar schlimm, dass die Autoren Sam in diese Richtung entwickelt haben, denn am Anfang war er alles andere als dumm und nun scheint man ihn einfach in diese Schublade gesteckt zu haben, ohne es richtig zu begründen. So, als ob man ihm mit Absicht diese Entwicklung gegeben hat, damit er und Brittany eine Story bekommen. Das finde ich nicht gut, denn ich mochte Sam immer sehr gerne. Nur als diesen dummen Typen, der Blödsinn redet und mit Absicht als nicht gerade schlau dargestellt wird, mag ich ihn nicht sehen. Das finde ich sehr schade. Dementsprechend gefiel mir auch die Storyline der beiden gar nicht, weil es wirklich nur Unsinn war. Das Thema mit dem Weltuntergang war ja noch recht gelungen und dass es Menschen gibt, die daran glauben, mag ja sein, aber dass die beiden dann direkt heiraten müssen, das ist einfach unglaubwürdig und gefiel mir nicht. Zum Glück hat Coach Beiste die Situation gerettet und die Ehe zählt selbstverständlich nicht, doch allein die Umsetzung passt für mich nicht und hätte auch nicht geschehen sollen.

"What do you get the woman who's eaten everything?"

Die letzte Story in dieser Folge befasst sich mit Sue, Marley und ihrer Mutter. Eine sehr schöne Kombination, wie ich finde, denn es bringt Sues gute Seite zum Vorschein und wir alle wissen, dass sie eine hat und sie selten zeigt. Aber wenn es auf den richtigen Moment ankommt, dann kann auch Sue gut sein und dies hat sie hier wieder wunderbar bewiesen. Sie hört eine Konversation von Marley und ihrer Mutter mit an und erfährt, dass Marleys Mutter sie zu einer Esstherapie schicken möchte, damit Marley wieder gesund wird. Es freut mich, dass man das Thema wieder aufgegriffen hat und nicht einfach beiseite geschoben hat und wie es aussieht, werden wir davon auch weiter was zu sehen bekommen, denn Marley soll zur Therapie gehen und lernen, was sie falsch gemacht hat und wie sie wieder gesund leben kann. Das gefällt mir gut. Außerdem finde ich gut, dass ihre Mutter auf die Therapie besteht. Vielleicht bekommen wir dadurch mehr von ihnen und ihrer Situation Zuhause zu sehen, denn besonders gut scheint es ja nicht zu laufen. Deshalb hat es mich so gefreut, dass Sue sich bemüht hat, ihnen ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Ich hatte Tränen in den Augen, als Marley ihrer Mutter um den Hals gefallen ist. Es ist unrealistisch, dass ein Mensch, insbesonders Sue, dies alles umsetzt, aber das spielte hier keine Rolle. Es war eine nette Geste, hat zu schönen Szenen geführt und hat Sues gute Seite hervorgebracht, die ich einfach viel lieber sehe als ihre böse Seite. Schließlich wird sie dann mit so einem tollen Auftritt der New Directions belohnt und das ist es doch, was wir sehen wollen. Hier kam Weihnachtsstimmung auf und hier kamen dann alle Handlungsstränge kurz zusammen, was mich gefreut hat.

Fazit

Diese Weihnachtsfolge ist den Autoren gut gelungen, denn durch die vielen kleinen Storys konnte man Handlungsstränge beginnen und sich damit als Zuschauer auch gut auseinandersetzen, ohne andauernd hin und her zu springen. Sams und Brittanys Story war hier der klare Verlierer, doch bei all den Songs und anderen Geschichten hat dies der Folge nicht unbedingt viel geschadet. Ich wurde gut unterhalten und bin jetzt richtig in Weihnachtsstimmung. Im neuen Jahr kann es ruhig in diesem Tempo weitergehen.

Alex Olejnik - myFanbase

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