Bewertung

Review: #4.14 Eine lässt das Lieben

Foto: Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Nach dieser Folge muss sich wohl jeder erstmal sortieren. Es beschleicht einen dasselbe Gefühl, das man nach #3.14 Auf dem Weg. Zu viel ist geschehen, zu viele Entwicklungen, die innerhalb einer Folge passieren, und dann auch noch überraschende Momente, mit denen man niemals rechnet.

"This seating chart is like a giant Sudoku. Will wants his mother as far away from the bar as possible and all of you glee kids have dated so incestuously that I can't even remember who can tolerate who anymore."

Eigentlich sollte es doch nur die Hochzeit von Will und Emma sein. Zu einer Valentinstagsepisode passt das ja auch wunderbar. Doch anstatt einer Hochzeit bekommen wir sehr viel Drama zu sehen. Zum einen hat Emma erneut einen Nervenzusammenbruch, was man ihr nicht verübeln kann. Mit ihrer Zwangsstörung muss das alles viel zu viel für sie sein und Wills Rückkehr scheint überhaupt nichts dagegen beizutragen. Er kümmert sich lieber um den Glee-Club und lässt Emma verzweifelt stehen. Dass es für sie einfach zu viel ist, kann man nachvollziehen und man kann ihr auch nicht böse sein, denn sie ist eine sehr liebe Person, der alles über den Kopf wächst. Wäre Will ständig an ihrer Seite gewesen, wäre das wohl viel einfacher für sie, doch so war sie auf sich alleine gestellt und dass sie hier kalte Füße bekommt, ist verständlich. Schade, dass die Hochzeit nicht stattfand, denn das war eine Entwicklung, mit der man fest gerechnet hatte. Nun fängt das Drama von vorne an und es stellt sich die Frage, ob Will seine Emma zurückbekommen wird. Den Glee-Club hat er inzwischen wieder, jetzt muss er nur seine Frau wieder bekommen. Hier ist auch anzumerken, dass man den Schock in Wills Gesicht nicht gesehen hat. Hier hätte man annehmen können, dass er richtig zusammen bricht und depressiv wird, doch ein trauriges Gesicht ziehen, reicht hier einfach nicht aus. Schließlich hat ihn seine Verlobte vor dem Altar stehen lassen.

Finn war hier mal wieder der Retter in der Not und zwingt Will dazu, um Emma zu kämpfen und sie zurückzuholen. Diese Rede hätte locker auch von Will stammen können und es ist schön zu sehen, wie sich die Rollen gedreht haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Freundschaft der beiden weiterhin so stark bleibt, Finns und Emmas Kuss nie zur Sprache kommen wird und Will und Emma die Hochzeit feiern werden, die sie verdient haben. Doch dafür muss Will noch einiges an sich tun. So wie er in dieser Folge gehandelt hat, bzw. nicht gehandelt hat, war das eine schwache Leistung und hier muss noch sehr viel mehr passieren.

"Gather round, single ladies, and allow me to be the one to enable your false dreams and ridiculous expectations."

Und nun zur Hochzeit und der Feier danach. Emmas Panikattacke und ihre Performance waren großartig und Jayma Mays hat die Szene gerockt. Es ist schwer vorstellbar, so schnell zu singen und dabei auch noch die Gefühle zu vermitteln, die man hat, doch Emma hat das wunderbar geschafft. Sue war mit ihrem Hochzeitskleid komplett fehl am Platz, doch als sie den Gang zum Altar gelaufen ist, musste wohl jeder lachen, weil es eine so lächerliche Szene war und den Schmerz von Emmas Flucht ein wenig gelindert hat. Ansonsten hätte man auf Sue verzichten können, ebenso wie auf Mercedes und Mike, die eigentlich gar keine Aufgabe erfüllt haben.

"It's no accident that we were together on Christmas and again on Valentine's Day. And we're going to be together for many, many more, no matter how much you pretend that this doesn't mean anything."

Bei der Feier gab es sehr viele überraschende und nicht überraschende Pärchen. Bei einigen muss man sich fragen, was denn hier jetzt schon wieder passiert und bei einigen ist die Entwicklung gut gelungen. Dazu zählen unter anderem Kurt und Blaine. Obwohl Kurt gerade mit Adam in New York ausgeht, kommen sich die beiden wieder näher und schlafen sogar miteinander. Kurt sieht das alles nur freundschaftlich, während für Blaine alte Gefühle hochkommen. Es ist verständlich, dass Kurt auf diese Weise reagiert, denn schließlich hat Blaine ihm damals das Herz gebrochen. Und jeglichen Gefühlen erstmal aus dem Weg zu gehen, ist einfacher, als sich damit auseinander zu setzen. Diese Reunion hat jedoch gezeigt, dass dieses Paar zusammen gehört und dass sie auch wieder zusammen kommen werden. Das Ganze braucht jetzt etwas Zeit, doch diese Entwicklung hat den beiden gut getan und hier kann man mit einem positiven Gefühl in die nächste Folge gehen. Auch Tinas Erkenntnis, dass Blaine sie nie lieben wird, war ein Pluspunkt dieser Folge, denn somit konnte das Thema endlich beendet werden. Es ist nicht verständlich, weshalb Mike hier nicht involviert wurde und die beiden sich wieder zusammen gerauft haben, schließlich war das auch immer ein Paar, von dem man dachte, das es ewig zusammen bleibt.

"You and I both know how this thing ends. I don't know how, or when, and I don't care where you're living or what dope you're shacked up with. You're my girlfriend. We are endgame. I know that and you know that."

Ein weiteres Paar, bei dem die Reunion geglückt ist, das ist Finn und Rachel. Mein Pärchen Nummer 1. Die Annäherung der beiden war sehr süß gemacht und die Szenen zu Beginn waren zum Glück nicht krampfhaft sondern freundschaftlich. Daraus kann sich etwas entwickeln. Als Rachel dann den Brautstrauß gefangen hat und Finn ihr deutlich gemacht hat, dass die beiden am Ende zusammen sein werden, hat mein Herz schneller geschlagen. Diese Szene ist den Machern sehr gut geglückt und Finns "Sie liebt mich / Sie liebt mich nicht" war hier sehr passend. Die Freude war dann umso größer, als Rachel das letzte "Sie liebt mich" aus der Blume gerissen hat. Die Hoffnung, dass diese beiden wieder zusammen kommen, ist nach dieser Folge natürlich wieder groß. Ihre gemeinsame Nacht zeigt deutlich, dass sie mehr füreinander empfinden, auch wenn jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Die Entwicklung wird hoffentlich so auch weitergehen, denn das Ende bietet sehr viel Potenzial. Zum einen erfährt man, dass Brody Geld dafür nimmt, mit anderen Frauen zu schlafen und Rachel nichts davon erzählt. Und als wäre das noch nicht genug, so könnte Rachel auch noch schwanger sein. Dies ist genau die gleiche Situation, wie mit Quinn und ihrem Unfall. In der Folge ist bereits so viel passiert und dann haut man noch eins oben drauf. In Epiosde #3.14 Auf dem Weg war das eindeutig zu viel des Guten, doch hier macht alles Sinn und bietet natürlich sehr viele Möglichkeiten: Das Ende der Beziehung mit Brody, weil er das Baby nicht will. Finns Rückkehr nach New York, weil er Rachel immer unterstützen würde. Rachels vorzeitige Karrierepause. Hier könnten die Autoren sehr viel Storys entwickeln, die passend wären. Die einzige Frage, die sich stellt: Muss Rachel jetzt wirklich schwanger werden? Darüber lässt sich sicher streiten, meiner Meinung nach passt das sehr gut, denn eine Schwangerschaft kommt nicht immer geplant.

"Andrew Garfield is nerdy hot. You are Stephen Hawking’s younger brother."

Aber zurück zur Party. Ein weiteres Paar, das gut funktioniert hat, sind Artie und Betty. Es ist schön, dass neben Blake Jenner doch noch eine Kandidatin der zweiten Staffel des "The Glee Projects" in der Serie zu sehen ist und das ist Ali Stroker. Sie gehörte damals auch zu den Favoriten und eine Story mit Artie passt hier perfekt. Auch wenn Betty alles andere als freundlich ist, so kann man es ihr nicht übel nehmen, da sie einfach sehr süß ist und zu Artie passt. Somit bekommt auch er wieder eine Storyline und das ist erfreulich, da er schon lange nicht mehr im Vordergrund stand.

Do you know what I hate? Men. Every single one of them is a pig, except maybe Mr. Schue and Al Roker.

Und nun zu Quinn und Santana. Was kann man hierzu sagen? Diese Entwicklung ist wohl schockierend und überraschend, aber auch sehr realitätsnah. Zum einen trauert Santana immer noch Brittany nach und sucht Geborgenheit, die sie bei Quinn findet, und zum anderen hat Quinn gerade genug von Männern und befindet sich in einer Phase ihres Lebens, wo es darum geht, herauszufinden, wer man ist. Dazu gehört auch das Experimentieren und solange es ihr gut dabei geht, sollte man ihr auch keine Steine in den Weg legen. Diese Entwicklung ist also einleuchtend, auch wenn sie aus heiterem Himmel kommt. Dass dieser Handlungsstrang jetzt weiter ausgebaut wird, ist zu bezweifeln, würde aber auch nicht weiter stören, wenn es eine einmalige Sache war. Ob das jetzt auch noch in diese Folge gequetscht werden musste, ist fraglich, da es aber seinen Sinn erfüllt hat, ist es nicht weiter schlimm.

"Dude, you are like some kind of love genius. Do you spend all your time watching Lifetime?"

Außerhalb der Hochzeit gibt es noch ein anderes Pärchen, das sich aber mehr auf den Valentinstag konzentriert. Jake hat keine Ahnung, was er Marley schenken soll und so übernimmt Ryder hier das Ruder und gibt seinem Kumpel Tipps, obwohl es ihm selbst sehr weh tut. Und hier entsteht ein großes Problem. Marley und Jake harmonieren super zusammen und haben eine sehr tolle Chemie. Jake jedoch hat es anscheinend doch nur darauf abgesehen, mit Marley zu schlafen, was man einem Puckerman und Bad Boy nicht verübeln kann. Ryders Taten hingegen machen ihn noch viel sympathischer und am Ende wünscht man sich tatsächlich, dass Marley erkennt, was Ryder alles für sie tun würde und wie gut er sie im Gegensatz zu Jake kennt. Der Kuss von Ryder war zwar etwas unüberlegt und kann für sehr viele Probleme sorgen, doch er war nicht fehl am Platz, denn jetzt weiß Marley wirklich, dass Ryder sie mag und man konnte ihr anmerken, dass sie wirklich verunsichert ist, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Hoffentlich wirkt sich das nicht negativ auf die Freundschaft zwischen Jake und Ryder aus, denn die beiden können in all ihren Szenen überzeugen und eine richtige Bromance vermitteln. Die Autoren müssen sich hier einen guten Weg überlegen, damit nicht zu viel von der guten Chemie, die hier bei diesem Triangle herrscht, zerstört wird.

Fazit

Dies ist eine dieser Folgen, in die sehr viel Handlung und Entwicklung gepackt wurde, sodass man sich am Ende einfach überfordert fühlt. Im Nachhinein gibt es jedoch viele positive Ereignisse: Finns und Rachels Annäherung, Rachels mögliche Schwangerschaft, Kurts und Blaines Annäherung, Team Will/Finn und das Drama im Triangle Marley/Jake/Ryder. Nachvollziehbar aber vielleicht etwas deplatziert war der Sex zwischen Santana und Quinn. Sehr traurig und nicht akzeptabel war die Nicht-Hochzeit von Will und Emma, was man gerne auf Will schieben kann, der sich in dieser Folge sehr schwach verhalten hat und diese Situation eigentlich verdient hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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