Bewertung

Review: #4.15 Dramen à la Hollywood

Foto: Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Musik, Musik, Musik! Diese Folge hat eine ganze Menge davon zu bieten und das hat normalerweise keine negativen Auswirkungen. Hier hatte man jedoch ein wenig das Gefühl, dass dadurch einige Themen nur angeschnitten wurden, von denen man sehr gerne mehr gesehen hätte. An sich war diese Folge aber recht stark und es gibt nicht viele Dinge, die man daran auszusetzen hat. Es heißt jetzt einfach nur abwarten, wie sich die Handlungsstränge weiter entwickeln.

"We should do 'The Artist' so we don't have to sing."

Aber zuerst einmal zu den Performances. Der Einstieg in die Folge ist den Autoren nicht wirklich geglückt. Will und Emma singen zusammen und man hat überhaupt keine Ahnung, was gerade los ist. Die letzte Info ist schließlich, dass die beiden sich getrennt haben bzw. dass die Hochzeit nicht stattfand. Dass die beiden nun zusammen singen, wirkt verwirrend, weshalb man sich gar nicht richtig darauf konzentrieren kann. Dies ist schade, denn bei wiederholten Male wirkt der Auftritt beeindruckend. Die Performance von "Shout" ist der 500. Auftritt der Serie und hier muss man sagen, dass die Macher sich richtig ins Zeug gelegt haben. Die Stimmung passt perfekt, die Reise durch die Schule lockert unheimlich auf und man hat als Zuschauer sehr viel Spaß, den Kids beim Tanzen zuzuschauen.

Kurts und Blaines Duett zu "Come What May" war sehr emotional und hat einen sofort tief im Herzen berührt, was die meisten Balladen dieses Duos schaffen. Hier hat man absolut nichts falsch gemacht. Dasselbe trifft auf die Mash-Ups zu, die immer wieder eine gute Idee sind und zudem das Beste aus den Kids herausholen, weil sie hier nicht nur singen und tanzen müssen, sondern in ihren Rollen wiederfinden müssen. Hierbei konnte der Auftritt der Jungen besser überzeugen, zumal das Mash-Up der Mädchen von keinem echten Mädchen angeführt wurde.

Wills Lied für Emma machte es einem nicht einfach. An sich war das Lied schön, doch hier fehlte einfach der Pepp. Sollte dies eine große, romantische Geste gewesen sein, war sie leider gar nicht überzeugend. Ganz im Gegenteil zu "Unchained Melody" von Jake und Ryder. Jakes Stimme sorgte für Gänsehaut und Respekt an die Jungs, denn die Töne dieses Liedes sind nicht einfach zu treffen. Hier hat man das Beste aus ihnen herausgeholt. Die Gruppennummer am Ende der Folge machte wie immer Spaß und zeigte die Kids fröhlich und ohne Sorgen. Solche Auftritte kann man bei "Glee" immer wieder sehen. Die Idee mit der Filmmusik ist den Machern also gut geglückt und es bleibt zu hoffen, dass auch weiterhin viel Musik zu sehen sein wird. Es lockert die Folgen einfach ungemein auf.

"I kissed her. She was freaking out about the wedding and going all AC/DC and I tried to calm her down."

Eine der Storys, von der man gerne mehr gesehen hätte, ist das ganze Drama rund um Will, Emma und Finn Hudson. Man muss dazu sagen, dass es nicht sehr schlau von Finn gewesen ist, Will die Wahrheit zu sagen. Er hätte einfach die Klappe halten sollen und dann wäre alles so gekommen, wie es sollte - Will und Emma wieder vereint. Doch Finn macht den Fehler und gesteht seinem Freund und nicht mehr Lehrer, dass er dessen Verlobte geküsst hat. Zum einen konnte man Finn hier nicht wirklich ernst nehmen, denn als er erwähnt hat, dass Emma ausgetickt sei und sich komplett AC/DC verhalten hat, musste man eher lachen, anstatt Finns Verzweiflung zu sehen. Die Frage, die sich stellt, ist, warum er die Wahrheit gesagt hat. Er hat lange dafür gekämpft, dass Will Emma findet und es macht im Nachhinein einfach nicht viel Sinn, genau in dem Moment, wo alles wieder gut zu werden scheint, den Kuss zu beichten. Obwohl man seine Ehrlichkeit loben muss, war das fehl am Platz und hat ihn wohl seine Zukunft an der Schule und seine Freundschaft zu Will gekostet - zumindest zur Zeit. Ob das jetzt bedeutet, dass Finn sich eine neue Beschäftigung suchen muss und dadurch eventuell nach New York flüchtet? Das bleibt abzuwarten, es wäre jedoch schade, wenn Will und Finn so auseinander gehen. Vielleicht ist es für Finns Entwicklung genau das Richtige, eine Freundschaft mit Will wäre am Ende jedoch wünschenswert, da die beiden das Leben des anderen sehr beeinflusst haben.

Wills Reaktion ist schwer zu deuten. Hier kann es in unterschiedliche Richtungen gehen. Zum einen könnte er einfach nur von Finn enttäuscht gewesen sein und schockiert, dass dieser Kuss vielleicht dazu geführt hat, dass er und Emma nicht geheiratet haben. Andererseits könnte Will auch klar geworden sein, dass nicht nur Emma vergessen hat, wer er ist, sondern auch er vergessen hat, wer Emma ist. Zugegebenermaßen ist es sehr weit hergeholt, dass sich Will in der Zeit, in der er nicht vor Ort war, so verändert hat. Andererseits leidet Emma an einer Zwangsstörung und wer weiß, wie sich eine solche Veränderung auf sie auswirkt. Im Nachhinein ergibt ihr Verhalten schon Sinn, ganz besonders nachdem Will sich nach seiner Rückkehr erstmal so auf den Glee-Club konzentriert hat, anstatt auf Emma und die Hochzeit. Wills Reaktion auf den Kuss könnte also auch bedeuten, dass Will klar wurde, dass er für Emma hätte da sein müssen und erkennen müssen, dass sie verzweifelt und überfordert ist. Dass dies nun Finn tun konnte, macht Will eventuell zu schaffen. Hier muss man wohl abwarten, welche Richtung die Autoren einschlagen werden und was das zu bedeuten hat. Im Grunde ist die bisherige Entwicklung aber keinesfalls negativ, auch wenn die Autoren hier noch mehr hätten darauf eingehen können.

"Was he any good or did his humongous donkey teeth bite into your lips?"

Etwas weniger Beachtung hätte man dafür Marley und Jake schenken können, denn im Grunde steht diese Story momentan in der Luft. Es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn Marley die Wahrheit sagt und den Kuss mit Ryder gesteht. Immerhin gehen die Kids auf die High School und die Gefühle ändern sich da ja von Tag zu Tag. Doch dass Marley sich erst so viele Sorgen macht und dann auch noch Kitty die Wahrheit gesteht, dauert zu lange. Hier hätte man viel schneller zum Punkt kommen können oder eben auch auf Ryder eingehen müssen. Schließlich ist er der Grund, weshalb Marley ein schlechtes Gewissen hat. Er hatte überhaupt nichts zu sagen und das ist sehr schade, schließlich hat auch er seinen Freund hintergangen. Als Zuschauer weiß man jetzt nur, dass Jake wütend und enttäuscht ist, aber nicht, was das für ihn und Marley sowie für ihn und Ryder bedeutet. Eigentlich könnte man hier auch ganz gut einen Schlussstrich ziehen und mit einer komplett neuen Story beginnen. Schließlich ist nicht klar, ob Ryder überhaupt bereut, was er getan hat, oder ob er überhaupt Marley der Freundschaft mit Jake vorzieht. Wahrscheinlich schon, doch das wurde nicht deutlich und so wirkt die Storyline leider deplatziert. Dafür hätte man anderen Charakteren, die es verdient hätten, mehr Beachtung schenken sollen.

"It's like Eli Roth decided to make a gay horror movie and this is the scene right before we all eat each other."

Dazu zählt vor allem Rachel. So wie es aussieht, glaubt sie tatsächlich, dass sie schwanger ist. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, muss man den Autoren ein Lob aussprechen, denn diese Entwicklung kommt sehr unerwartet und wäre für Rachel wohl kaum vorstellbar gewesen. Doch die Möglichkeiten, die sich bieten, sind groß und hier besteht tatsächlich Potential. Leider beschleicht einen aber auch das Gefühl, dass dem nicht so ist und Rachel erstmal nur glauben soll, dass sie schwanger ist. Dieser Handlungsstrang wäre in dieser Folge viel interessanter gewesen, zumal die Szenen in New York deutlich mehr punkten konnten. Das ist vor allem auch Santana zu verdanken, die eine enorme Bereicherung für New York ist. Sie lockert mit ihren Sprüchen alles auf und man merkt wunderbar, wie sehr sie einem gefehlt hat. Außerdem sind ihre Ideen und Taten immer wunderbar bescheuert, sodass es sehr viel zu lachen gibt. In ihrer Vorstellung ist Brody ein Drogendealer und die Zeichen, die dafür sprechen, könnten im Grunde wahr sein. Hoffentlich schießt sie mit ihren Worten nicht über das Ziel hinaus und wird von den anderen aus der Wohnung geschmissen, denn New York braucht Santana und das hat diese Folge deutlich gezeigt. Ganz besonders, als sie Rachel in den Arm genommen hat und gezeigt hat, dass sie auch emotional ist und nicht alles ins Lächerliche zieht. Hier wäre noch ein Auftritt der beiden, der die Situation noch mehr zum Ausdruck bringt, wünschenswert gewesen.

"And where are the Hardy Boys, investigating the mystery of 'God could you be any more annoying.'"

Eine weitere kleine Story, die man angeschnitten hat, ist die Beziehung von Kurt und Blaine. Es wurde sehr deutlich, dass Kurt immer noch Gefühle für Blaine hat und diesem nachtrauert. Dies ist verständlich, denn die beiden verbindet eine sehr enge Vergangenheit, was man mit den Rückblicken auch deutlich hervorgehoben hat. Eigentlich sollte nun jedem klar sein, dass Kurt und Blaine wieder zusammen kommen werden, es ist nur eine Frage der Zeit. Sehr schade ist dabei, dass Adam wohl bald unter Herzschmerz leiden wird. Seine Reaktion war zwar sehr süß und es mag sein, dass Kurt und er eigene Erfahrungen machen, doch im Grunde wird Kurt seine Gefühle für Blaine nicht einfach abstellen können. Das hinterlässt ein ungutes Gefühl in der Magengegend, denn Adam ist sehr sympathisch und besonders sein britischer Akzent macht ihn besonders. Kurt und er würden gut zusammen passen und es ist traurig, dass man hier etwas aufbaut, das wohl bald wieder zerstört wird. Dann lieber gleich einen Schnitt machen und die andere Richtung einschlagen.

Fazit

Diese Folge überzeugt dank vieler toller Auftritte und Entwicklungen, die großes Potenzial bieten. An einigen Stellen hätte man ruhig noch mehr Handlung zeigen können, unter anderem bei Finn oder Rachel. Marleys Storyline hätte etwas mehr Tempo gebrauchen können oder zumindest Ryder mit einbeziehen müssen.

Alex Olejnik - myFanbase

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