Bewertung

Review: #4.21 Gutes braucht seine Zeit

Foto: Kevin McHale & Katey Sagal, Glee - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Kevin McHale & Katey Sagal, Glee
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Zwischen #4.20 Lights Out und #4.21 Wonder-ful hätte es wohl keinen größeren Cut geben können. Beide Episoden befassen sich mit komplett unterschiedlichen Themen und nach der etwas ernsten und langweiligen letzten Episode brachte diese Folge wieder etwas mehr Schwung in die Serie und konnte sich nach all dem Drama auch wieder auf die positiven Dinge konzentrieren. Hinzu kommen Songs der Musiklegende Stevie Wonder und wir bekommen ein "Glee" präsentiert, das gleich sehr viel mehr Spaß macht.

"I wasn't ready to leave you guys yet. Things aren't finished, right? So much to do. You getting married and grandbabies, having old people sex with Carole. I'm just so happy I'm not gonna miss it.

Die abrupten Wechsel der Storylines darf man mittlerweile wohl einfach nicht mehr berücksichtigen, da es unmöglich sein wird, allen Charakteren gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken. Somit muss diese Tatsache momentan beiseite gelegt und nur die einzelnen Storys betrachtet werden. Positiv erwähnt werden muss die Erklärung zu Brittanys Abwesenheit, denn mit der Zeit hat man sich doch gefragt, wo sie abgeblieben ist. Dass sie sich gerade am MIT befinden soll, darauf wird hoffentlich noch näher eingegangen. Negativ ist das plötzliche Verschwinden von Finn, der sich extra dafür eingesetzt hat, gleichwertiges Mitglied des Glee-Clubs zu sein und nun spurlos verschwunden ist. Auch seine Abwesenheit in Kurts und Burts Storyline ist nicht zu verzeihen und hätte zumindest mit einem Satz begründet werden müssen.

Dieser plötzlich wieder auftauchende Handlungsstrang befasst sich mit Burts Erkrankung. Nach einer Therapie hat er es geschafft, den Krebs zu besiegen und hier kann man nur dankbar sein, denn es wäre eine Untat, diesen Charakter sterben zu lassen. Zum einen bringt Burt immer frischen Wind in die Serie und lockert alles mit seinen Sprüchen und Ratschlägen auf und zum anderen können die Autoren Kurt dies nicht antun. Seine Anspannung war deutlich zu spüren und seine Erleichterung hat sich sofort auf den Zuschauer übertragen. Man musste selbst aufatmen und hat sich für die Familie gefreut. Hinzu kommt Kurts Performance für Burt, die sofort für Tränen gesorgt hat. Auch wenn dieser Handlungsstrang so kurz war, konnte man mitfühlen, sich in die Charaktere hineinversetzen und sich am Ende freuen. Hier wurde alles richtig gemacht.

Überstürzt war hingegen Blaines Idee von einer Ehe. Man weiß genau, dass er und Kurt zusammen gehören und dass sie auch irgendwann wieder zusammen sein werden. Doch nach all den Entwicklungen in der Staffel, dem Ende der Beziehung und dem aktuellen nicht definierten Zustand der Beziehung weiß man selbst nicht, was man denken soll. Kurt wird es da nicht anders gehen und auch wenn er nun froh ist, dass sein Vater den Krebs besiegt hat, so wäre eine Hochzeit tatsächlich überstürzt. Blaines Zukunft in New York ist noch gar nicht sicher, weshalb Burt hier genau die richtigen Worte gefunden hat. Es ist verständlich, dass Blaine mit diesem Antrag Kurt bei sich halten will, doch zu diesem Zeitpunkt würde die Ehe nicht funktionieren. Stattdessen sollten sie sich regelmäßiger sehen, Blaine nach New York gehen und dort wieder eine richtige Beziehung führen. Der Rest kommt von alleine. Hoffentlich sehen das die Autoren auch so.

"Jesus wrote in the Bible somewhere, do not hide your light under a bushel. You've gotta let it shine. Are you gonna argue with our Lord and Savior, Jesus?" - "I'm Jewish." - "So was he."

Neben Kurt rücken in dieser Folge auch die Zukunft von Mercedes und Artie in den Vordergrund. Die Idee, wie man Mercedes und Mikes Rückkehr erklärt, ist gut gelungen. Die Regionals stehen für die New Directions an und so brauchen sie sowohl musikalische als auch tänzerische Ratschläge. Schade, dass diese beiden Charaktere nur so wenig in dieser Staffel zu sehen waren, doch man kann sich freuen, dass sie überhaupt zurückgeholt wurden und dass man zumindest ein wenig auf sie eingegangen ist. Während über Mikes Situation so gut wie gar nichts preisgegeben wurde, erfahren wir Zuschauer, dass Mercedes ein eigenes Album produziert, ihren Traum erfüllt und mit Problemen zu kämpfen hat. Dieser Schritt ist nachvollziehbar und wurde richtig ausgebaut, denn das Musikbusiness ist sicherlich kein einfaches und Mercedes' Schwierigkeiten können tatsächlich der Realität entsprechen. Dass sie sich am Ende doch für sich und nicht für ihren Produzenten entscheidet, könnte darauf hindeuten, dass sie wieder in Ohio vor Ort ist, aber das wird sich erst zeigen. Zumindest wurde ihr ihre Karriere nicht so einfach gemacht und das ist auch gut so, denn niemand hat es bei dieser Konkurrenz einfach. Und den Kindern etwas vorspielen, würde hier auch niemanden glücklich machen. Immerhin hat Mercedes für sich selbst die richtige Entscheidung getroffen und bleibt sich selbst treu und das ist wahrscheinlich die viel wichtigere Botschaft in dieser Story.

Zur gleichen Zeit kämpft Artie mit seiner eigenen Zukunft. Er wurde in New York an der Filmschule angenommen, traut sich aber nicht nicht, den Platz anzunehmen. Auch hier ist die Angst nachvollziehbar, gerade wegen Arties Situation. Für ihn wird es nicht leicht sein, seine gewohnte Umgebung, die auf ihn abgestimmt ist, zu verlassen und sich irgendwo neu einzurichten. Deshalb ist es verständlich, dass er einen Vorwand sucht, um nicht gehen zu müssen. Dass seine Mutter ihm schließlich sagt, dass er gehen muss, spiegelt die Botschaft von "Glee" wider, denn schließlich sollen die Kids ihren Träumen folgen und niemals aufgeben, auch wenn sie Angst haben. Es war schön, Katey Sagal in der Rolle von Arties Mutter zu sehen, auch wenn ein kleiner, musikalischer Auftritt hier natürlich das Highlight gewesen wäre. Dieses Highlight war wohl Kitty, die sich überraschenderweise für Artie einsetzt und damit wohl nicht nur ihn, sondern auch den Zuschauer überrascht. Sie ist überhaupt nicht selbstsüchtig und drängt Artie quasi in die Enge, sodass er der Entscheidung und Erklärung nicht entkommen kann. Was die Autoren damit bezwecken, ist fraglich, denn in letzter Zeit scheint sich Kittys Charakter zu wandeln. Ob dies nun zu einem Showdown führt und alles Gute an ihr wieder zunichte gemacht wird, bleibt uns hoffentlich erspart, denn so ist Kitty viel erträglicher und man mag sie von Folge zu Folge mehr. Doch das war damals auch bei Quinn der Fall, weshalb hier wohl alles zu erwarten ist. Der netten, freundlichen Kitty schaut man jedenfalls viel lieber zu und so war sie dieses Mal überhaupt kein Störfaktor.

"Barbara Streisand, a very close personal friend. See, I ran into her at Target and then in passing she just said that a NYADA freshman who looked like a troll was slated to read for producers on Wednesday."

Dasselbe trifft auf Cassandra zu. Ihr Verhalten war hingegen vorhersehbar, weshalb man bei ihren Aussagen zu Beginn der Folge immer im Hinterkopf hatte, dass sie Rachel nicht wirklich etwas Böses möchte. Dies hat sich dann auch schnell bestätigt und Rachel bekommt gesagt, dass sie einzigartig ist und die Rolle in "Funny Girl" verdient hat, weil sie hart gearbeitet hat und sich durch nichts hat aus der Bahn bringen lassen. Ob Cassandras Verhalten nicht zu dick aufgetragen war, darüber lässt sich sicher streiten, doch zum Ende der Staffel ist man wirklich froh, wenn etwas Positives passiert und die Charaktere nicht noch mehr leiden müssen. Rachel hat ihr Vorsingen verdient und es bleibt sicherlich spannend im Staffelfinale. Die Daumen sind gedrückt und mit Arties Wechsel nach New York könnten wir bald noch mehr Charaktere dort vorfinden.

Was noch erwähnt werden muss ist das Telefonat zwischen Rachel und Will, das einen doch sehr mitgenommen hat. Er ist die erste Person, die Rachel anruft, um ihre Neuigkeiten mitzuteilen. Hier wurde sehr schön hervorgehoben, wie wichtig Will für die "alten" Charaktere war und wie eng die Beziehung zwischen ihnen war. Da sein Verhalten in dieser Staffel sicherlich für einige Minuspunkte gesorgt hat, war dieses Telefonat eine kleine Erinnerung daran, wie es noch in den früheren Staffeln von "Glee" ausgesehen hat. Vielleicht kommen die Autoren wieder irgendwann an diesem Punkt an.

Fazit

Obwohl "Glee" hier einen kompletten Cut macht und sich auf Charaktere und Storylines konzentriert, die in Vergessenheit geraten sind, kann die Episode punkten. Hier stehen die Vorbereitungen auf die Regionals und die Zukunft der Charaktere im Vordergrund und man bekommt viele positive Nachrichten vermittelt, die sofort die Stimmung auflockern und unterhalten können.

Alex Olejnik - myFanbase

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