Bewertung

Review: #2.13 Der verlorene Sohn

Ich liebe Stephanie Savage!

Ihr seid verwirrt? Ich auch, aber das musste einfach schnell sein. Geniale Episode vor der kurzen Winterpause - ab 05. Januar geht es immerhin schon weiter -, die den bisherigen Staffelhöhepunkt markiert.

... and he laid down the crown

Das war auch so das letzte, was Bart in seinem Leben gemacht hat (nur metaphorisch gemeint...), bevor er tatsächlich bei einem tragischen Autounfall gestorben ist. Was ist passiert?

Die Limousine raste möglicherweise mit einer hohen Geschwindigkeit in den 493 km langen Hudson River - ich weiß, du liebst mich, Wikipedia – und Bart fand dann sein Ende in dem im Jahre 1987 während des Börsencrash ausgeschaufelten Wassergrabes. Das hätte fast schon Potenzial für ein Spin-off... Okay nun aber genug mit den makaberen Spekulierungen und den vielen undurchsichtigen Anspielungen. Bart ist tot und wird es wohl auch bleiben. In dieser Folge sehen wir jedoch vor allem, wie jeder der Charaktere mit dem Tod Barts umgeht. Dabei wird deutlich, dass alle viel mehr in Bart als nur den "bösen Geschäftsmann" gesehen haben, besonders schlimm geht es Lily und Chuck, denen erst in diesen Tagen klar wird, wie viel ihnen an ihm gelegen ist.

Für Chuck ist es sehr dramatisch, da sein letztes Gespräch mit seinem Vater keine Freude war und Bart seinem Sohn wie schon so oft in seinem Leben gepredigt hatte, wie enttäuscht er von ihm ist. Chuck konnte es seinem Vater nie recht machen und obwohl er ihm dazu wahrlich genug Stoff geliefert hat, hat alles einen derben und dermaßen bitteren Nachgeschmack. Mit dem Wissen zu leben, in den Augen seines Vaters die größte Schande überhaupt zu sein, und dann noch mitzuerleben, wie dieser mit eben diesem Wissen stirbt, ist schon sehr furchtbar. Außerdem hatten die beiden nie die Chance, sich richtig kennen zu lernen und dass Bart gerade jetzt, wo er und Chuck sich endlich einigermaßen gut verstanden haben, stirbt, ist wohl überhaupt das Tragischste daran. Chuck wird gerade darum ab sofort keinen mehr so schnell an sich heran lassen, und vielleicht gelingt es ihm zumindest, sich für Blair ganz ein wenig zu öffnen. Nun, nachdem sie sich verletzlich gemacht und Chuck ihre Gefühle, ihre Liebe, die drei kurzen Worte "I love you!" gestanden hat.

Der Charakter Chuck gewinnt gerade durch diese Folge wieder mehr und mehr an Menschlichkeit. Er zeigt sich in dieser Episode ebenfalls von einer unglaublich verletzlichen und so schwachen und kleinen Seite, dass es wehtut und sogar ein wenig überrascht. Ganz großes Kino, wie es insbesondere Ed Westwick geschafft hat, ohne viele Worte loszuwerden und große Reden zu schwingen, dem Zuschauer seine Trauer und Einsamkeit zu übermitteln, seine Hilflosigkeit und sein Gefühl, von allen missverstanden zu werden. Es berührt und bewegt. Eine der ganz großen Stärken der Serie, die für diese Folge gekonnt in Szene gesetzt wurden, ohne dabei zu dick aufzutragen.

If you wanna be with him, then you should.

Schön gesagt von Serena, die den Nagel auf den Kopf trifft. Wenn Lily wirklich mit Rufus zusammen sein möchte, soll sie es doch. Gut, in meinen Augen ist es ein wenig geschmacklos, nur kurz nach der Beerdigung des Ehemannes schon mit Rufus durchzubrennen, aber wenn schon die Möglichkeit besteht, die beiden endlich an der Seite des anderen zu sehen, soll die bitte auch genutzt werden. Schade, dass es voraussichtlich einmal kein schönes Ende nehmen wird - wer hätte das schon gedacht... -, nachdem Rufus von CeCe (wie immer großartig gespielt von Caroline Lagerfelt) die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ins Gesicht geklatscht bekommen hat. Dass die Frau so gar keine Skrupel besitzt und ihrem Schwiegersohn in spe gleich mal erzählt, dass Lily vor ihm sein uneheliches Kind verheimlicht hat, war zu erwarten, auf längere Sicht wird wohl das das Beste gewesen sein. Besser ist es doch immer, etwas gleich zu Beginn zu erfahren, um zu wissen, worauf man sich überhaupt einlässt, bevor einem unglücklicherweise Jahre später Dinge in die Hände fallen, die belegen, dass die Frau die Existenz eines Kindes verborgen hat...

Ich hoffe aber mal, dass das die beiden trotzdem nicht irgendwie wieder voneinander entfernt, nachdem sie zu Beginn der Folge richtig süße Szenen hatten, in denen vor allem Rufus gezeigt hat, wie aufrichtig und verständnisvoll er für alle und alles ist und dass er auf Lily sogar noch weitere sechs Monate oder sechs Jahre warten würde, nur um dann doch den Rest des Lebens mit ihr zu verbringen. Manchmal habe ich dabei tatsächlich das Gefühl, dass Lily das gar nicht so bemerkt, ich kann mich jedoch auch nur täuschen...

Etwas, das mir gar nicht an dieser Storyline gefällt, ist, dass es irgendwie wieder auf das hinausläuft, was uns die Serie bereits im letzten Jahr geboten hat. Da Dan und Serena damals zusammen waren, konnten Rufus und Lily nicht zueinander finden. Nun, da Rufus und Lily anscheinend endlich ein Paar sind, können Dan und Serena wiederum keines sein. Ach, so kompliziert. Dabei verstehe ich das Problem nicht. Klar, auf den ersten Blick mag das merkwürdig erscheinen, wenn angenommen die Stieftochter mit dem Stiefsohn eine Beziehung führt, aber mal ganz davon abgesehen, dass beide keine medizinisch nachgewiesene Geschwister sind und somit nicht gegen irgendwelche Regeln und Sitten verstoßen, haben die beiden bereits viel früher - also bevor Lily und Rufus nach vielen Jahren wieder einander trafen - begonnen, sich zu treffen. Und zu guter Letzt und von den sonstigen Umständen mal abgesehen, kann ja schließlich niemand etwas gegen seine Gefühle. Warum soll es also nicht gehen?

Dabei hatte ich mir schon Hoffnungen zu Beginn der Episode gemacht, da oft kleine Andeutungen gemacht wurden, die zeigen, dass Serena Dan einfach viel, viel lieber um sich hat als Aaron. Das mag an der Vertrautheit der beiden liegen oder aber vielleicht doch, weil sie immer noch etwas für ihn empfindet?! Ahh, wie spannend. Und wie ich das interpretiert habe, geht es Dan kaum anders, der dem Thema gegenüber seinem Vater recht süß ausgewichen ist. Aaron kann ich dagegen immer weniger etwas abgewinnen. Der Schauspieler, Mister John Patrick Amedori, trägt sicherlich auch sehr viel dazu bei, aber der Charakter von Grund auf wirkt schon recht blass, öde, grottig und einfach sehr schleimbeladen... Das letztere Wort gilt übrigens als Hommage an meine vergangenen Reviews, also nicht, dass ihr euch wundert... Aaron hat Serena ja förmlich gedrängt, mit ihr nach Buenos Aires zu fliegen und Serenas verkrampftes Verhalten über Aarons ach so von Herzen kommenden Liebesgeständnis kann ich vollkommen nachvollziehen. Der Typ zieht echt alle Register, um Serena weiterhin an seiner Seite zu haben, glücklicherweise scheint aber genau dies (verrückte Eifersüchteleien, auch wenn sie nicht ganz unbegründet waren *g* und Aufdrückung von Flugtickets) Serena richtig abzuschrecken. Und, bevor ich es vergesse, um das hier noch kurz festzuhalten: Wo verdammt nochmal ist Aarons Fahrstuhl in den Tod?!?

You don't need help. He just needs time.

Super Zitat von Cyrus, den ich mittlerweile unglaublich tief in mein kleines Herzchen geschlossen habe. Ich nehme dann mal an, dass sein Sohn die "Manieren" von Cyrus Exfrau hat... Schon zu Beginn der Folge konnte ich mir ein Lächeln kaum verkneifen, als Blair und Cyrus gemeinsam am Frühstückstisch saßen und sie wie immer mit einem unglaublich entsetzt Blick auf ihn gestarrt hat. Dann noch Cyrus große Reden über das Leben, da es so kurz wäre und man es doch vollends auskosten solle, etc. waren einfach zu genial und seit langem hat die Show in meinen Augen mal wieder viel Drama gezeigt, dabei aber nicht auf eine Prise Humor verzichtet.

Überraschend kam dann natürlich Cyrus' Gedanke, sofort am Tag nach der Beerdigung von Bart zu heiraten. Obwohl ich es doch vorhergesehen hatte, fand ich den Gedanken schon ziemlich genial und ehrlich gesagt gibt es da nicht viel daran auszusetzen. Das Leben ist wirklich sehr kurz. Wir wissen alle nicht, was morgen ist. Oder übermorgen oder überübermorgen. Carpe diem*, aber so was von schön, dass Eleanor gleich darauf Feuer und Flamme war und schließlich sogar Blair erkannt hat, dass Cyrus für sie da ist und sie zu ihm kommen kann, wenn ihr etwas auf dem Herzen liegt. So war der Dialog kurz vor Hochzeit ungemein aussagekräftig und von Leighton Meester und Wallace Shawn glaubhaft gespielt. Außerdem sehen wir, wie bereits erwähnt, auch Blair von einer mehr und mehr menschlichen Seite und das weiß zu überzeugen.

Für Eleanor wird es zudem eine Freude sein, dass Blair Cyrus so langsam als ihren neuen Mann akzeptiert. Die berührende Umarmung der beiden und der glückliche Blick von Eleanor sagten mehr als tausend Worte und machten selbst mich als Pessimist schlechthin sehr zufrieden. Was war dann noch die Hochzeit romantisch und dann erfahren wir ja noch, dass Cyrus Jude ist, wobei man ein klein wenig den Einfluss hinter der Kamera über Josh Schwartz bemerken könnte... Ob Cyrus tatsächlich im Buch auch Jude ist, ist mir nicht mehr in Erinnerung, sofern das überhaupt erwähnt wurde, aber als kleines Randdetail ist es ganz interessant, wie ich finde.

Nach Blairs unglaublichen Liebesgeständnisses an Chuck in der Minute 23:03 der Folge - der bisher größte und beste Gänsehaut-Moment der Staffel, obwohl selbst "That's too bad" darauf wieder verdächtig amüsant war - hätte ich mit der letzten Szene nicht mehr gerechnet. Wieder kommt die Serie für einen kurzen Momente ohne große Sandy Cohen-Reden aus und wieder standen mir die Haare zu Berge, als Blair einfach nur ihre Hand auf Chucks Rücken gelegt und ihm somit gezeigt hat, dass sie für ihn da ist. Nicht weniger berührend die Abschlussszene, in der wir zuerst Blair sehen, wie sie den neben sich schlafenden Chuck betrachtet, und dann, als Blair erwacht und nur Chucks Brief findet. Wie wird es wohl weitergehen für Chair? Kaum zu einem Zeitpunkt in der Serie konnte ich es weniger denn je erwarten, die beiden endlich zusammen zu sehen... Hoffentlich bewahrheitet sich Cyrus' "You don't need help. He just need's time."...

Fazit

Wie immer wäre eigentlich so gut wie alles gesagt. Jessica Szohr habe ich jedenfalls nicht vermisst und dass Chace Crawford nur kurz aufgetaucht ist, hat mich ebenfalls nicht wirklich von den Socken gehauen. 1 ganzer Punkt, hihi. Alle restlichen Figuren hatten aber sehr starke Plots, vor allem der um Chuck und Blair (3 Punkte) und Lily und Chuck (1 Punkt), sowie Lily und Rufus (3 Punkte). Serena, Dan und Aaron sind da bei weitem immer noch der schwächste Plot, doch trotzdem erinnerten die vielen Serena/Dan-Szenen an die gute alte Staffel-1-Zeit, weshalb ich mich hier auch noch zu einem Punkt durchringen kann. Sofern ich in Algebra aufgepasst haben sollte, wären das neun von neun - mit der Tendenz steigend zu zehn. Alles wohlverdiente Punkte und somit entlasse ich mich selbst in die Winterpause, Winke-Winke und so weiter und freue mich schon auf das nächste Halbjahr voller Intrigen und Romanzen in der Upper East Side.

Bis dahin (was nun kommt, wisst ihr ja...):

XOXO, Gossip Girl ;)

*Nutze den Tag.

Niko Nikolussi - myFanbase

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