Bewertung

Review: #2.20 Bruderliebe

Nachdem an der Liebesfront in der letzten Episode ganz schön was los war, hat man sich in dieser Episode nur zum Teil weiter damit beschäftigt. Besonders gespannt war ich natürlich auf Rusty und Jordan, aber gerade da passierte eher wenig, weil der Schwerpunkt viel mehr auf Freundschaften lag.

Erste Dates

Vielleicht habe ich mich zu sehr darauf gefreut, Jordan und Rusty in trauter Zweisamkeit zu sehen, ganz ohne Geheimhaltungspflicht, habe ich darauf doch schon eine halbe Staffel lang gewartet. Dass das erste Date aber auf solch plumpe Weise sabotiert wird, hat mich doch sehr geärgert. Dass im Restaurant nur ein einziger Tisch frei ist und das natürlich genau bei Casey der Fall ist, konnte man ja noch mit einem Augenverdrehen ertragen, doch dass ein derart übertrieben zankendes Pärchen dabei sitzt, ist mir zu derb konstruiert. Außerdem nahm ich es Casey zunächst nicht ab, dass sie derart unreflektiert überhaupt nicht bemerkt, dass Rusty eventuell alleine mit Jordan sein möchte. Casey war da wirklich nur peinlich und zum Fremdschämen und dann noch nicht mal einsichtig. Vielmehr beschwert sie sich, dass sie und Rusty die Rollen getauscht hätten. Meine erste Reaktion auf diese Szene war in etwa so ähnlich wie die von Rusty.

Dass Casey dann auch das zweite Date zerstört, ist natürlich Pech. Der Storyline aber tut es richtig gut, denn Rusty übernimmt die Initiative und sagt viele richtige Dinge zu Casey, die nachvollziehbar selbstsüchtig agiert und mir damit zwar nicht sympathisch ist, aber immerhin konsequent in ihrer Rolle bleibt. Die Geschichte bekommt eine Tiefe, die man am Anfang der Episode nicht vorhergesehen hatte, weil es doch so konstruiert losgegangen war. Als Cappie dann auch noch Rusty Empathie vermittelt und die Story ins Gleichgewicht kommt, wird sie richtig gut. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass selbst ich dank Cappies Kurzansprache verständnisvoller auf Caseys Situation blicke und ihr anfangs vielleicht sogar Unrecht getan habe. In der Nachbetrachtung ist die Storyline also viel besser, als ich es während der Episode empfunden habe. Der perfekte Abschluss ist dann natürlich das Gespräch zwischen Rusty und Casey, in welchem Rusty sich entschuldigt. Nie hätte ich gedacht, dass dies seine Aufgabe sein könnte.

Neuer Freund?

Calvin wird in letzter Zeit wirklich intensiv in die Geschichten eingebunden, was durchaus ungewohnt ist, hat man ihn doch oft nur als Beiwerk betrachtet (nur Dale wird da noch stiefmütterlicher behandelt). Nun ist er aber so oft Beiwerk, dass man langsam gar nicht mehr mitzählen kann, wie viele Love Interests sich inzwischen sammeln. Nun ist es also Grant, der sich ihm gegenüber outet und dann spontan sein neuer Mitbewohner wird. Ashleigh setzt Calvin dann den Floh ins Ohr, dass zwei Homosexuelle in einem Zimmer im Prinzip nur noch triebgesteuert agieren würden. Die Szene vor dem Zubettgehen hatte durchaus ihre Stärken, war vom Humor her dann aber doch teilweise zu aufgezwungen. Auch widmet man der Story insgesamt doch zu wenig Zeit, sodass man es doch irgendwie schade findet, dass man ihn zwar immer öfter, dann aber nicht intensiv genug in Szene setzt. Die Hoffnung ist aber, dass man Calvin eventuell mit einem ganz langen Anlauf eine wirklich, richtige Storyline schreiben will, für die all diese jetzigen Erfahrungen wichtig sind. Inwieweit Grant da noch eine Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten. Bis hierhin scheint er nur ein weiterer Mann zu sein, der Calvins Entwicklung fördern will. Allerdings wird er als Mitbewohner auch nicht ganz so einfach in der Versenkung verschwinden können und somit vielleicht doch mehr sein als ein reines Sexualobjekt.

Geheimbund

Der Geheimbund wird tatsächlich noch mal aufgegriffen. Ich hatte nach der seltsamen Einführung eigentlich gehofft, dass man sich nicht weiter damit beschäftigt, allerdings ist es auch verständlich, die vielleicht neu aufstrebende Freundschaft zwischen Evan und Cappie hier weiter zu betrachten. Dass sie dabei vor alte Probleme gestellt werden, macht insofern auch Sinn, da sie genau diesen Konflikt überwinden müssen, um wirklich wieder eine Chance zu bekommen. Diese Story konnte die Lacher der Episode für sich verbuchen. Hier konnte Cappie zu Bestform auflaufen und auch die Umschwärmte konnte mir ihrem Vorstellungsmonolog eine belustigende Abscheu hervorrufen. Der nachfolgende Verzicht beider Jungen stellte dann die Weichen, denn auch wenn das kurze Gespräch noch keine grandiose Chemie hatte, so bekommt man doch ein Gespür dafür, wie eine Freundschaft aussehen könnte und auch Evan und Cappie beginnen, sich mit dem Gedanken wieder anzufreunden. Die beiden mit der gleichen Meinung zu sehen und eine Art Anti-Battle zu veranstalten, war wirklich witzig. Das rückt auch Evan für mich eigentlich erstmals in dieser Serie in ein Licht, das mir weitere Szenen schmackhaft macht. Das darf gerne so weiter gehen. Cappie und Evan haben wirklich was.

Fazit

Es stimmte nicht alles in dieser Episode, aber je länger die Episode dauerte, desto besser wurden auch die Geschichten. Das macht auch Hoffnung für die Zukunft.

Emil Groth – myFanbase

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