Bewertung

Review: #3.05 Der Fluch

Etwas Fürchterliches ist passiert. Die ZBZ-Schwestern gehören nicht mehr zu den Top-3-Häusern der Uni. Lässt man die Episoden Revue passieren, gibt es auch keinerlei Grund, warum es noch so sein sollte. Aber was kann es Schlimmeres im Leben einer Studentin geben. Meuterei ist die Folge. Schuldzuweisungen bestimmen die Themen im Haus. Ein Drama! Oder aber eine enorm langweilige, weil völlig banale, uninteressante und lebensferne Situation, durch die das Ringen um meine Gunst für diese Episode von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.

You're November

Das Foto im Kalender soll helfen, hat man als Juli-Cover in knappen Höschen doch schon immer voll überzeugen können. Zu doof nur, dass man nun schon so weit abgerutscht ist, dass man den schnöden Monat November zugewiesen bekommen hat. Da die Idee, nur mit Bärenfell bekleidet am Kamin zu rekeln, aus unerfindlichen Gründen nicht zur Verfügung stand, suchte man das Heil in der Tradition. Ich mache es mal kurz: Natürlich hat das geklappt, in erster Linie dank Jordan. Wären sie und Rebecca in dieser Storyline nicht irgendwie involviert gewesen, hätte ich keine Sekunde davon ertragen können. Auch dieses Mal griff der Witz dieser oberflächlichen Verbindung überhaupt nicht. Wahrscheinlich bin ich auch schon gar nicht mehr empfänglich dafür. Aber anhand von ein paar Bildern auszumachen, ob ein Jahrgang gelungen ist oder nicht, grenzt doch schon vollkommen am ertragbaren Niveau einer Serie, die durchaus auch mal eine Art Vorbildfunktion haben darf, mit solchen Dingen aber absolut unkritisch umgeht und die Oberflächlichkeit zunehmend sogar unterstützt.

The Curse

Was die Mädels eigentlich nie schaffen, erreichen zumindest die Jungs regelmäßig. Die chaotischen Kappa Taus können mit ihren Ritualen, Partys und überdrehten Spielen regelmäßig Lacher verursachen. Doch auch in dieser Episode gelingt das nur in Momenten. Der alberne Fluch als Schwerpunkt erweist sich auch für die Episode als ebensolcher. Einzig Rustys romantische Absicht und sein Gespräch mit Cappie können hier positiv hervorstechen. Der Rest ist überflüssiges Gebrabbel ohne nachvollziehbaren Rahmen, denn es ergeben sich aus dem Fluch weder Spannung noch Witz noch hilft es in irgendeiner Form bei einer Charakterentwicklung weiter. Denn auch wenn Cappie sagt, dass er Casey quasi aufgibt, will man beim besten Willen nicht glauben, dass diesbezüglich das letzte Wort gesprochen ist. Man nimmt es Cappie auch nicht ab.

Please god, kill me now

Bei Rusty geht das Projekt derweil schon in die Vollen. Irgendwie fehlt mir ja die konkrete theoretische Vorarbeit, weil es schon sehr danach aussah, dass er Versuche durchführt, aber das kann täuschen. Auch ist es sehr gewöhnungsbedürftig, dass amerikanische Verhältnisse es offenbar ermöglichen, dass sich ein Professor so viel mit dem Studenten beschäftigen kann. In Deutschland würde Rusty alleine arbeiten und den Professor dann um eine Unterschrift unter der Arbeit bitten. Es hat mich dann auch nicht begeistert, dass Rusty gleich seine Beziehungssorgen an seinen Professor heran trägt. Es passt zwar zu Rusty, dass er sich schnell öffnet, aber das war mir dann doch zu dick aufgetragen. Immerhin wussten die sarkastischen Kommentare vom Professor zu überzeugen. Das war es aber dann auch schon wieder.

We're like really good

Zu den wenigen guten Teilen der Episode gehören dann eben Rusty und Jordan, die ihre Beziehung auf Gesprächen basieren lassen und somit eigentlich den wirklichen Problemen aus dem Weg gehen und nur kleinere Unsicherheiten zutage führen. Dass ist insgesamt gut gelöst, zumal Jordans Unzufriedenheit recht nachvollziehbar begründet wurde und dadurch eigentlich nur aufgefallen ist, dass man ihr insgesamt auch viel mehr Zeit in der Serie widmen sollte. Besonders schön war dann das Ende, als Rusty mit Jordan geschaut hat, ob sie ein Semester in die Ferne gehen kann. Rusty sagt dann, dass sie abgelehnt wurde, doch irgendwie war es ein seltsamer Blick. Natürlich weiß Rusty, dass es Jordan nicht gut geht mit der Absage, was ihn natürlich auch nicht freut. Ich befürchte, dass uns diese Szene eventuell noch mal beschäftigen könnte und die bis hierhin recht gelungene verlaufende Beziehung erste Kratzer erhalten könnte. Hoffentlich macht man das dann genauso gut wie bisher.

I need a job

Ebenfalls zu den positiven Aspekten der Episode gehört die Storyline um Evan und Cappie. Dass Evan einen Job sucht, führt seine Geschichte nach dem Streit mit seinen Eltern fort und man legt hier anders als damals bei Ashleigh ein sinnvolles, Tempo an, dass nachvollziehbar und halbwegs realistisch wirkt. Außerdem bringt die Geschichte auch die Freundschaft von Cappie und Evan weiter voran, auch wenn eine Frau wieder eine gewisse Störung darstellt, allerdings auch für die humorvolleren Momente sorgt. Insgesamt gefällt mir hier einfach, dass man nicht Schlag auf Schlag mit der Entwicklung kommt, sondern sich wirklich Zeit lässt. Hier zeigt sich wieder, dass die Autoren es doch eigentlich können, auch wenn die wenigen Szenen die Episode auch nicht mehr entscheidend positiv beeinflussen können.

Fazit

Rusty und Jordan retten diese Episode für mich zumindest in ein erträgliches Maß. Fast alle anderen Storylines bedienen wieder genau die Themen, die mich bei der Serie noch nie überzeugen konnten und dies auch diese Woche nicht taten.

Emil Groth – myFanbase

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