Review: #4.05 Die Ziege
Die Homecoming-Party steht an. Die Episode dreht sich aber glücklicherweise nicht nur um eine für mich völlig belanglose Feierlichkeit, die vollkommen übertrieben angegangen wird. Die Charaktere stehen im Mittelpunkt und werden insgesamt zufriedenstellend in Szene gesetzt.
I'll always have you by my side
Ashleigh und Casey wohnen nun wieder zusammen, weil sich ihre Situationen nicht gerade goldig entwickelt haben. Dass Ashleigh bei der schwierigen Arbeitsmarktlage nicht erfolgreich ist, hat für mich eine gewisse Genugtuung mit sich gebracht. Dass Casey und Ashleigh sich dann relativ schnell auf die Nerven gehen, war zu erwarten und ziemlich offensichtlich. Der erste Dialog der beiden zu diesem Thema war auch überaus peinlich, zumal das nun wirklich jedes Kleinkind verstanden hat. Natürlich spricht man gerne bewusst um den heißen Brei herum, aber der Brei hat bereits gekocht. Der spätere Streit war entsprechend auch dämlich, weil die Tatsachen eben so auf der Hand lagen. Naja, in meinen Augen geschieht es Ashleigh alles vollkommen zurecht. Karma eben. Sie hat nichts zu bieten, abgesehen von ihrer Oberflächlichkeit und relativ naiven Vorstellungen von einer Freundschaft.
Dass man ihr dann mit Simon eine Art neuen Love Interest zukommen ließ, fand ich dann überflüssig, aber ich kann natürlich verstehen, dass Zuschauer, die eine andere Einstellung zu Ashleigh haben, darüber glücklich sind. Wieso das nun aber ein Professor sein muss, der in einer ganz anderen Lebenssituation stecken müsste, mit der eine Ashleigh in meinen Augen niemals umgehen kann, verstehe ich nicht. Aber da lasse ich mich erst mal überraschen.
Viel schöner war da für mich Caseys sinnloses Saufgelage, weil es in Cappies Armen endete und genau da gehört Casey natürlich hin. Das Ende dieser Episode hatte dann also einige schöne Momente, welche diese Serie immer wieder auch gut in Szene setzen kann. Ich hoffe, dass man diese Richtung auch zum Serienfinale hin halten kann und den diversen Shippern ein schönes Ende bereitet. Diese Episode hat jedenfalls viel dafür getan. Hinzu kommt, dass sogar Rebecca und Evan ihren Weg zu finden scheinen. Rebecca ist wirklich goldig, wenn sie sich gegen das Unausweichliche zu wehren versucht und schließlich einbricht. Als Möchtegernsingle war sie eine Mischung aus Witz und Langeweile, mit der emotionalen Offenbarung war die Langeweile sofort weg. Auch hier bin ich sehr gespannt, was uns noch erwartet.
Seduce him with your Bigness
Noch deutlich besser hat mir fast von Anfang an die Story um Cappie und Rusty gefallen, auch wenn die spontane Big-Brother-Verteilung nicht unbedingt der gelungenste Einstieg war, weil man auch hier zu deutlich merkte, dass es eigentlich nicht glaubhaft sein kann. Dass Peter sich zunächst Cappie wünscht, war auch relativ vorhersehbar, zumal Rusty als großer Bruder bisher nicht überzeugen konnte. Immerhin hat Rusty hier aber mal seine Hartnäckigkeit beweisen können und sich sogar gegen Dale durchgesetzt. Dessen Rolle in der Serie finde ich ja nach wie vor völlig verhunzt. Da gibt es keine klare Linie, keine Stringenz, sondern immer nur Einwürfe oder wo es irgendwie gerade mal passt. Eigentlich schade, aber nach drei Jahren so weit akzeptiert, dass es mir eigentlich egal ist.
Rusty schafft es jedenfalls mit der Schnitzeljagd, Peter für sich zu gewinnen, und das dank eines Pierce-Brosman-Films. Sehr witzig. Die Storyline hat mit ihrer Leichtigkeit überzeugen können. Die Studentenverbindung lebt das ja immer besonders gerne und besonders intensiv aus. Bis auf Rustys derzeitige Frisur gab es eigentlich keine wirklichen Störmomente. Dass nebenbei Cappie durch Peters Vater Lasker auch noch feststellt, dass man auch in der Arbeitswelt Spaß haben könnte und er sich daher nun doch einen Abschluss vorstellen kann, passt zum Charakter, auch wenn die Erkenntnis eigentlich ganz schön traurig ist. Aber mir gefiel es schon die ganze Zeit nicht, dass Cappie solche Angst vor der Welt hat. Insofern ist das hier jetzt konsequent weiter und vielleicht sogar zu Ende geführt worden.
This honesty thing is awesome
Ein paar Worte will ich noch zu Calvin und seinem Freund verlieren, auch wenn das in der Episode fast ein bisschen unter geht. Ich finde, dass Calvin eigentlich sehr oft ziemlich selbstsicher auftritt und als Freund von Rusty oder auch Evan immer ganz viele richtige Dinge sagt und tut. Sobald es aber um Beziehungen seinerseits geht, überfällt ihn eine sehr niedliche Unsicherheit, die von Paul James wirklich wunderbar dargestellt wird. Dass Heath als Stripper Geld dazu verdient, ist in dieser Episode ein solcher Unsicherheitsfaktor, der Calvin daran zweifeln lässt, die Beziehung überhaupt zu führen, weil ihm da Vertrauen fehlt. Das kann man durchaus nachvollziehen, aber diese kleine Szenerie zeigt, wie wichtig es doch immer ist, miteinander zu reden und Probleme anzusprechen, bevor man etwas in sich hinein frisst, größer werden lässt und dann möglicherweise die falschen Konsequenzen zieht.
Calvin und Heath bekommen am Ende auf der Party die Gelegenheit, ihre Unsicherheiten zu besprechen und sich so auf eine großartige Art und Weise schließlich ihre Liebe zu gestehen. Dieser doch recht wohlwollende Umgang mit dem Pärchen macht Hoffnung, dass Calvin mit Heath doch noch richtig glücklich wird. Und da ich doch hoffe, dass die Serie für viele Charaktere eine Art Happy End bereit hält, bin ich bezüglich Calvin vorerst guter Dinge. Als oft unscheinbarer Charakter, der aber eine ordentliche Konstante mit unaufgeregten und sehr soliden Geschichten in der Serie darstellte, gönne ich es ihm allemal.
Fazit
Da man solche Episoden auch schon gehörig in den Sand gesetzt hat, bin ich ziemlich glücklich mit dieser Episode, weil die Paare doch alle wichtige Schritte gegangen sind. Das war nach dem ersten Drittel der Folge so nicht zu erwarten. Die ständige Steigerung von Minute zu Minute gipfelte in einem schönen Ende, der dieser Episode zu sehr guten sieben Punkten verhilft.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Home Coming and GoingErstausstrahlung (US): 31.01.2011
Erstausstrahlung (DE): 04.11.2012
Regie: Patrick Norris
Drehbuch: Adam Milch
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