Review: #4.06 Katerstimmung
Diese Episode muss ich jetzt erst mal verdauen. So kurz vor dem Ende einer Serie hofft man ja immer, dass man ein wunderbares Ende für die Charaktere hinzaubert. Das ist natürlich zuhöchst subjektiv, aber der mir wichtigste Charakter scheint wohl ein für mich sehr unbefriedigendes Ende zu erlangen.
You are totally turned on right now, right?
Fangen wir erst mal mit den besseren Momenten der Episode an. Dale darf mal wieder etwas Screentime in dieser Episode für sich beanspruchen und macht das auf eine ziemlich witzige Weise. Der Charakter schreit ja danach, ihn mal in die Rolle des selbstbewussten Kerl zu stecken, der die ganze Schickeria der Mädels um den Hals wickelt und somit eine Art Rache der Nerds ausüben kann. Nun muss man sich realistisch natürlich fragen, warum jemand Dale wirklich attraktiv finden sollte, aber seine Storyline hatte den notwendigen Witz, dass ich hier solche Fragen gerne hinten an stelle und einfach mal genossen habe, dass man die Zeit mit Dale doch sehr amüsant inszenieren kann. Das wurde im Verlauf der Serie immer mal wieder gut gemacht, wenn es um seine Liebesgeschichten ging. Im Zwist mit Rusty ist es meist daneben gegangen. Hier war es also nichts Weltbewegendes, aber eine nette Abwechslung zum Rest der Episode.
You are hiding from me?
Ashleigh scheint in dieser Episode ernsthaft über eine Beziehung zu Simon nachzudenken und war mir richtiggehend sympathisch, weil sie sich endlich mal selbst reflektiert hat, ihre Reife in Frage gestellt hat und offenbar in erster Linie überlegt hatte, inwieweit Casey mit ihrer Entscheidung leben könnte. Ich hatte wirklich keinen Schimmer, dass die offensichtliche Storyline von der eigentlichen Geschichte ablenken sollte. Das haben die Autoren wirklich gut hinbekommen, auch wenn ich persönlich natürlich nicht nachvollziehen konnte, warum Simon oder irgendjemand anderes Ashleigh derart umgarnen würde. Trotzdem hätte mir Simon mit Ashleigh wirklich gut gefallen, weil es etwas wäre, an dem sich Ashleigh wirklich weiter entwickeln könnte (und ich es durch die wenige Zeit, die der Serie noch bleibt, nicht miterleben muss). Doch es geht eben in eine ganz andere Richtung, die für mich so ziemlich das Worst-Case-Szenario darstellt.
I pierced your nipple
Die Story um Rusty fing wirklich wunderbar an. Er hat auf der Party viel zu viel getrunken und versucht nun, den Abend zu rekonstruieren, weil am Ende seine Traumfrau stand. Die kleine Odyssee war wirklich amüsant und ich hatte irgendwie erwartet, dass am Ende eher etwas Peinliches wie eine Puppe oder ein Kerl stehen würden, nicht aber Ashleigh. Es gab schon Episoden, wo die beiden eine seltsame Verbindung hatten, aber wirklich konsequent wurde das nie verfolgt. Das Ende der Episode hat mich jedenfalls vollkommen schockiert. Wenn mein liebster Charakter einer Serie kurz vor Ende relativ unerwartet plötzlich in eine Romanze mit dem Charakter, den ich am wenigsten leiden kann, hinein gezogen wird, dann ist das schon ein Moment, wo man nicht mehr weiß, was man machen soll. Warum? Wieso sollte Rusty von der oberflächlichen besten Freundin seiner Schwester plötzlich so verzaubert sein. Die beiden haben für mich wirklich nichts gemein und ich hatte auch nie den Eindruck, dass Rusty heimlich für Ashleigh schwärmen würde. Ich habe fast gar keine Lust mehr, die letzten Episoden zu schauen, wenn ich jetzt offenbar recht viel Zeit mit diesem möglichen Paar verbringen muss. Ashleigh lässt Rusty zwar erst mal noch im Ungewissen, aber die Richtung ist doch ziemlich klar. Ich gehe auch davon aus, dass man Rusty nicht als Single aus der Serie entlässt. Naja, ich werde mich beruhigen und dann die paar Episoden schauen. In minimales Fünkchen Hoffnung besteht ja immer, dass man was Gutes daraus macht...
Calvin ist die ganze Zeit so eine Art Begleiter, bekommt aber selbst noch einen wunderbaren Moment, als seine Probleme mit den "Brüdern" zur Sprache kommen und Rusty bewusst wird, welch ein toller Freund Calvin doch für ihn immer gewesen ist. Ich finde gut, dass Calvin sich diesbezüglich so direkt geäußert hat, weil er dazu allen Grund hatte. Der Moment ist dann auch einer der stärksten der gesamten Episode, weil er so viel über Rusty und Calvin aussagt.
Thank god I'm not pregnant
Casey und Cappie werden in dieser Episode in eine ganz ungewohnte Richtung gedrängt, denn mit einem Mal geht das Gespenst Schwangerschaft um. Irgendwie fand ich es viel zu plump, das Paar zum jetzigen Zeitpunkt, wo es so lange um die Zukunft ging, mit diesem Thema zu belasten. Zumal Casey hier plötzlich eine Panik und Unreife an den Tag legt, die die für meine Begriffe in den letzten drei Staffeln nach und nach abgelegt hat. Cappie war hier definitiv viel erwachsener, auch wenn man das als Mann, der in anderem Maße von einer Schwangerschaft betroffen ist, immer leicht sein kann. Trotzdem hat mir Casey den Teufel viel zu sehr an die Wand gemalt und Cappie damit eigentlich nur deutlich gemacht, dass sie ihm nichts zutraut. Dass Cappie dabei so ruhig geblieben ist und durch die Beaufsichtigung des Kindes mit Taten gezeigt hat, dass er Verantwortung übernehmen kann, ist dann ganz gut inszeniert. Trotzdem fand ich das Thema, zumal es sich dann doch als Fehlalarm entpuppt, überflüssig. Auf der Habenseite sind allerdings noch die herrlichen Szenen mit Katherine, die mit ihrem Walter so glücklich ist und dies auf ihre ungestüme, naive Art bestens zum Ausdruck brachte. Es waren also auch hier mehr die kleinen Momente als das große Ganze, was überzeugen konnte.
Fazit
Ich habe befürchtet, dass ich zum Ende der Serie hin mit einer Entwicklung leben muss, die mir gar nicht gefallen mag. Diese Episode macht den ersten großen Schritt und da der ganze Rest auch nicht wirklich überzeugen konnte, bin ich insgesamt nicht wirklich angetan von dieser Folge.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: FumbleErstausstrahlung (US): 07.02.2011
Erstausstrahlung (DE): 11.11.2012
Regie: Lee Rose
Drehbuch: Carter Covington
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