Bewertung

Review: #15.16 Was sagen die Gene?

Foto: Jaina Lee Ortiz, Jason George & Kelly McCreary, Grey's Anatomy - Copyright: 2019 ABC Studios; ABC/Scott Everett White
Jaina Lee Ortiz, Jason George & Kelly McCreary, Grey's Anatomy
© 2019 ABC Studios; ABC/Scott Everett White

Wenn "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" von etwas mehr als genug hat, dann sind das komplizierte Familienkonstellationen. Nur um sicherzugehen hat man in der letzten Folge noch Alex' Mutter Helen und Carina und Vincenzo DeLuca nach Seattle geholt. Dementsprechend zahlreich waren die Familiengeschichten, die in #15.16 Blood and Water thematisiert wurden, denn eigentlich hatten fast alle Charaktere auf die ein oder andere Weise mit der Familie zu kämpfen.

"Breaking up with you was a moment of clarity."

Ich beginne mal mit dem weitspannenden Familiendrama von Owen und Amelia, einfach in der Hoffnung, dass es sich endlich, endlich mal erledigt hat. Allmählich ist mir schon egal, wie diese Geschichte beendet wird und ich hoffe wirklich, dass das in dieser Folge der Fall war. Wie oft müssen wir denn noch mit ansehen, wie Owen bei Amelia einen neuen Tiefschlag landet und dabei nach wie vor völlig überzeugt davon ist, dass die ganze Schuld bei ihr liegt? Ich dachte, der Tiefpunkt wäre erreicht gewesen, als er so absolut verständnis- und gefühllos vor ihr über Suchtprobleme gesprochen hat, aber nein, wie wir heute gemerkt haben, geht da noch mehr. Denn abgesehen von ihren Drogenproblemen hatte Amelia ja auch noch diesen Tumor, der ihre Persönlichkeit verändert hatte. Und da schleudert Owen ihr ernsthaft entgegen, dass sie einfach nicht dazu fähig ist, zu lieben oder geliebt zu werden? Noch dazu, nachdem er erst ein paar Sätze zuvor noch meinte, dass er sie doch gewählt hätte, sie lieben würde. Man könnte fast meinen, dass er sich selbst nicht zuhört. In welcher Welt ist das eine Art und Weise mit einem geliebten Menschen umzugehen? Klar kann man darüber diskutieren, inwieweit Amelias Angst vor Teddy verständlich ist oder doch eher ihre Unsicherheit zeigt, aber das rechtfertigt Owens Kommentar nicht mal ansatzweise. Ich frage mich eh, wie lange er das noch konsequenzlos abziehen kann. So kann das doch nicht weitergehen.

Insofern trifft Amelia die richtige Entscheidung, auch wenn es mir leid tut, dass sie damit das geteilte Sorgerecht für Leo aufgibt. Aber in dieser Situation ist es wohl am besten, sich so weit zu distanzieren wie nur möglich. So schrecklich sich Owen auch Amelia (und ganz nebenbei auch Teddy und Tom) gegenüber verhalten hat, es war immer sein Ziel, ein Kind zu haben und er wird sich sicher gut um Leo kümmern. Daher ist das fürs erste wohl auch die beste Option für Leo, wobei diese ganze Sorgerechtsgeschichte an und für sich schon etwas lächerlich war. Erst die große Überraschung, dass es Schwierigkeiten geben könnte, wenn sie nicht zusammenleben (wow, wer hätte das gedacht), dann die mehr als offensichtlichen Probleme zwischen den beiden und ihre Uneinigkeit darüber, was mit dem Kind passieren soll. Eigentlich ist es ein Wunder, dass das Sorgerecht dann doch so einfach an Owen gegangen ist. Aber zurück zu Amelia. Die hat sich jetzt so weit wie möglich von Owen zurückgezogen, aber durch Leo kann sie sich nie komplett von ihm abwenden, was einfach eine blöde Situation ist. Immerhin hat sie den Rückhalt von Meredith und Maggie, die ohne weitere Nachfragen einfach für sie da sind. Sie sind eben ihre Familie.

"He feels the world deeply."

Mit Vincenzo DeLuca dürfte ein neuer großer Handlungsstrang in die Serie integriert werden und ich fürchte, dass DeLuca Senior nichts Gutes bringen wird. Angefangen von seiner beunruhigenden Vergangenheit, über seine überschwängliche, begeisterte Persönlichkeit, bis hin zu der Art, wie herablassend er mit seinen Kindern spricht und sie manipuliert, läuten bei diesem Charakter bei mir alle Alarmglocken. Am deutlichsten hat man seine Manipulationen bei Andrew gesehen, als die beiden am Kaffeestand miteinander gesprochen haben. Erst ist es die schlechte Nachrede von Carina und seiner Mutter, die Andrews Meinung über seinen Vater beeinflusst hat. Als das nicht klappt, macht er ihm ein schlechtes Gewissen, weil Andrew so lange abwesend war und schmeichelt ihm, zu was für einem tollen Mann er geworden wäre. Und dann kommt Meredith an die Reihe, womit die auch noch auf persönlicher Ebene in die ganze Sache hineingezogen wird. Denn er gibt Andrew durch die Blume hinweg zu verstehen, dass Meredith eine herausragende Ärztin ist – und Andrews Mithilfe bei dem Projekt seines Vaters die Unterschiede zwischen den beiden etwas ausgleichen könnte. Ein wirklich fieser Schachzug, auf Andrews Unsicherheiten anzuspielen und ich hoffe wirklich, dass er sich auf Vincenzos Seite geschlagen hat, weil er glauben möchte, dass es seinem Vater besser geht und nicht wegen der Sache mit Meredith. Ganz nebenbei hat Meredith in dieser sensiblen Sache ganz richtig gehandelt. Alex gegenüber hat sie nichts von dem verraten, was Andrew ihr persönlich anvertraut hat, aber durch ihre Unterstützung von Carina hat sie doch dafür gesorgt, dass Alex als Chef alle wichtigen Informationen bekommt. Alex hat sich für das Projekt entschieden, jetzt bleibt abzuwarten, was passieren wird.

"I am proud to be any part of you, Maggie Pierce."

Ich habe mich schon länger gefragt, wie bekannt Maggies Familienverhältnisse denn nun in der Öffentlichkeit sind und jetzt gab es die Antwort. Es hat mich ein bisschen überrascht, dass das Ganze wohl doch noch größtenteils geheim gehalten wurde, zumindest die Gerüchte müssten inzwischen doch weite Kreise gezogen haben. Aber es kommt dann eben doch als große Neuigkeit heraus, was mir für Maggie fast etwas leid tut. Denn einerseits untergräbt dieser kleine familiäre Skandal erneut ihre medizinischen Leistungen, um die es in dem Podcast wohl eigentlich ging, und andererseits hätte es ihre eigene bewusste Entscheidung sein sollen, ihre Herkunft preiszugeben, ohne, dass ihr das Ganze unbeabsichtigt herausrutscht. Immerhin bereut sie das Ganze nicht, wobei es für Richard um einiges schwerer war. Verständlich war seine Reaktion zum Teil schon. Er war über die Umstände, die ihn und Ellis zusammengeführt haben, nie glücklich und hat die ganze Geschichte nun so viele Jahrzehnte lang geheim gehalten, da ist es natürlich nicht leicht, dass plötzlich die ganze Welt von seiner Affäre weiß. Trotzdem hat er sich da Maggie gegenüber wirklich ungeschickt ausgedrückt und seine Begründung mit Catherine konnte ich auch nicht so recht nachvollziehen. Die weiß über die Sache ja Bescheid und ein bisschen Medienrummel dürfte sie doch nicht aus dem Konzept bringen. Zum Glück konnte das alles noch in der Folge in Ordnung gebracht werden.

Randnotizen:

  • Könnten wir bitte aufhören, Alex' Posten als Chef als Witz abzutun und Baileys Kommentare als kleinen Gag am Rande aufzuführen? Alex macht seine Sache echt gut und wird dafür nicht genug gewürdigt. Wehe sie nutzen die potentiell schlecht endende Geschichte mit DeLucas Forschung als Grund, um Alex unzeremoniell abzusetzen.
  • Mit dem Gentest, den Jo jetzt machen möchte, kommen wir wohl einen Schritt näher zu einem Treffen mit ihren Eltern. Zumindest bin ich mir sicher, dass wir in nächster Zeit noch mehr über ihre Vergangenheit erfahren werden und bin schon gespannt, was das sein könnte.
  • Es freut mich, wie positiv sich Helen in den Handlungsstrang von Alex und Jo einfügt. Gerade auch für Alex, der endlich die Chance hat, schöne Momente mit seiner Mutter nachzuholen und das auch sichtlich genießt.
  • Ebenso schön: Jacksons Gespräch mit Jo über Kinder.
  • Nico und Levi sind zurück und wie immer eine Freude anzusehen. Erst Nicos Unsicherheit darüber, dass Levi seiner Mutter nichts von ihm erzählen möchte (warum um Himmels Willen ist er überhaupt ans Telefon gegangen??). Dann die völlig harmlose Auflösung einer überfürsorglichen Mutter. Wieder bekommt Jake Borelli hier einen starken Monolog, den er überzeugend rüberbringt.

Fazit

Während die Geschichte von Owen und Amelia dank Owens unmöglichem Verhalten einen neuen Tiefpunkt erreicht hat, scheint Amelia nun endgültig einen Schlussstrich unter ihre Beziehung gezogen zu haben. Hoffentlich kann sie nun endlich ihr eigenes Glück finden, sie hat es mehr als verdient. Auch wenn es bei Meredith und Andrew zur Zeit noch super läuft, kann man schon den Sturm sehen, der sich am Horizont zusammenbraut. Denn auf die ein oder andere Weise wird Vincenzo DeLuca das Krankenhaus sicher aufmischen.

Denise D. - myFanbase

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