Bewertung

Review: #21.04 This One's for the Girls

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In dieser Episode standen Beziehungen im Vordergrund – seien diese nun romantisch, freundschaftlich oder rein beruflich. Zunächst einmal ist es Ben Warrens erster Tag zurück am GSMH und der ist mit hohen Erwartungen verknüpft. Seine ehemaligen Kolleg*innen heißen ihn begeistert willkommen und ihm werden direkt Eingriffe zugetragen. Kein Wunder, dass da auch bei einem Ben Warren ein wenig Nervosität aufkommt. Trotzdem fand ich es etwas verwunderlich, dass er plötzlich keine Wunden mehr nähen kann. Die Probleme mit der ganzen Technik machen ja Sinn, schließlich ändert sich die Krankenhaus-Software sicherlich auch. Aber so kleine Eingriffe hat Ben doch auch während seiner Zeit bei der Wache 19 gemacht, sei das nun im Einsatz oder als sie die Klinik in der Wache aufgemacht hatten. Vielleicht wollte man Ben einfach nicht als Mr. Perfect aufschlagen lassen. Benson 'Blue' Kwan hat sich sowieso schon bedroht gefühlt, was ich ihm in dem Fall auch gar nicht verübeln konnte. Er hat ja recht – mit Ben ist es wieder eine Person mehr, die um Eingriffe konkurriert. Trotzdem war ich froh, dass man hier keine übertriebene Rivalität aufgebaut hat. Blue hilft Ben (wenn auch etwas widerwillig) in der Notaufnahme und Ben revanchiert sich dafür bei der Operation, als er ihn mitmachen lässt. Überhaupt hat man nichts von Bens Überheblichkeit gesehen, zu der er gerne mal neigt. Stattdessen war er sich seines Neustarts bewusst, auch wenn dieser in bekannten Gefilden stattfand. Bei ihm bin ich mir eigentlich auch sicher, dass er echt kein Problem damit hat, dass seine Frau seine Vorgesetzte ist. Da ist schon viel eher die Frage, wie das umgekehrt aussieht. Denn Miranda Bailey hat zwar ihr Bestes getan, Ben keine extra Aufmerksamkeit zu geben, aber Simone Griffith heimlich als ihre Spionin loszuschicken, hat ihre Bemühungen torpediert. Der Gedanke dahinter war sicher gut gemeint. Sie macht sich natürlich Sorgen, wie der erste Tag so läuft. Nichtsdestotrotz hat das Simone in eine richtig blöde Lage gebracht. Zunächst einmal ist sie Ärztin und sollte nicht während der Arbeit Mäuschen spielen müssen. Nur kann sie bei ihrem Boss ja schlecht Nein sagen. Viel schlimmer ist aber, dass sie dadurch Winston Ndugus Aufgabe, ihren Patienten zu überwachen, vernachlässigt hat. Dessen Ärger war absolut nachzuvollziehen, immerhin hat Bailey ihn aber noch abgefangen und die Sache richtiggestellt.

Unterdessen erscheint Mika Yasudas kleine Schwester Chloe Yasuda für ihre Krebsbehandlung im Krankenhaus. Während sie die Gespräche tapfer durchsteht und noch gar nicht so recht weiß, was sie mit all dem anfangen soll, zerbricht Mika neben ihr fast unter der Last, die ihre Schwester plötzlich tragen muss. Sie sieht in Chloe vor allem ihre kleinste Schwester, die immer im Schatten der anderen stand und nie ihr eigenes Leben leben konnte. Und nun ist das Schicksal dabei, ihr die Chance auf genau diesen Start zu verwehren. Mikas Verzweiflung ist spürbar und es ist herzzerreißend zu sehen, wie sie fieberhaft nach einer Möglichkeit sucht, Chloe zumindest einen späteren Kinderwunsch zu ermöglichen. Während Richard Webber hier wieder als ruhiger Mentor glänzen kann, der Mika auf eine neue Spur bringt, gerät Jules Millin mitten ins Kreuzfeuer. Sie konnte einem da echt leidtun, immerhin wollte sie Mika nur aufmuntern. Deren Gefühlsausbruch hat Jules jedoch hart getroffen, von dem her war es nicht verwunderlich, dass sie auch nach der gelungenen Operation (und Jules' mitfühlender Geste Chloe gegenüber) noch etwas Abstand zu Mika gesucht hat. Hoffentlich finden die beiden wieder zueinander.

Bei Levi Schmitt kamen die Ereignisse in dieser Folge wiederum so Schlag auf Schlag, als versuchten die Writer hier den Inhalt mehrerer Episoden in eine zu quetschen: Sein übliches Treffen mit James am Morgen – Kaffeedate – Lunchdate – weiter zu James nach Hause – und dann der Plottwist mit dem Hochzeitsalbum. Ich war den Großteil der Folge damit beschäftigt, mich für Levi zu freuen, bei dem es endlich mal wieder gut läuft. Bei ihren Gesprächen hat man schnell gemerkt, wie unterschiedlich James und Levi ihr Leben geführt haben. James hat nach seinen traumatischen Erfahrungen die Welt gesehen, hat seinen Horizont erweitert und sich auf die Suche nach Inspiration gemacht. All das hat mich wieder in meiner Vermutung bestärkt, dass man so Levis Ausstieg gestalten wird – vielleicht eben auch mit James. Und dann grätscht da plötzlich dieses Fotoalbum dazwischen. Wunderbares Drama. Ich bin ja echt gespannt, ob das nur ein typisches Missverständnis ist, oder ob Levi echt schon wieder Pech in der Liebe hat.

Apropos Pech in der Liebe – richtig gut schaut es bei Owen Hunt und Teddy Altman auch nicht aus. Sie schienen doch nach Teddys Nahtoderlebnis gerade erst wieder zueinander gefunden zu haben. Jetzt wirkt Teddy vollkommen von ihrem Job eingenommen, die Kinder werden hin und her geschoben und Owen weiß auch nicht so recht weiter. Mir war die Beziehung der beiden immer ziemlich egal, von dem her trifft mich das Ganze jetzt nicht weiter. Trotzdem ist es schon einmal gut, dass beiden bewusst ist, dass bei ihnen etwas im Argen liegt und sie auch aktiv etwas daran ändern wollen.

Jo Wilson und Atticus 'Link' Lincoln stehen nach wie vor ein wenig im Hintergrund. Sie sind zurzeit für die amüsanten Momente der Serie verantwortlich, wie in diesem Fall die Überraschung, dass sie Zwillinge bekommen. Es wäre echt mal schön, eine Schwangerschaft eines Charakters ohne großes Drama zu erleben. Gleichzeitig soll Jo aber nicht nur noch darauf reduziert werden. Hoffentlich sehen wir sie auch wieder häufiger in Fälle involviert, wie dieses Mal mit Chloe.

Randnotizen:

  • Yay, Taryn Helm ist wieder da! Und das frisch aus Paris und mit lauter französischen Anspielungen im Gepäck.
  • Ganz nebenbei wurde eingestreut, dass die Scheidung von Winston und Maggie Pierce nun offiziell ist. Reiner Zufall, oder will man hier einen dezenten Hinweis geben, dass Winston nun auch auf dem Papier wieder auf dem Markt ist?
  • Richard hat Bailey am Anfang ja ganz normal begrüßt und ungezwungen über Catherine Fox erzählt. Er scheint also kein Problem (mehr?) damit zu haben, dass auch sie in die Behandlung seiner Frau eingeweiht war. Ist hier einfach ein wenig Zeit vergangen und er hat den ersten Schock hinter sich gelassen? Passt dann zwischen ihm und Meredith Grey auch wieder alles, oder wird bei ihr eine andere Messlatte verwendet? Wir werden sehen…
  • Es war eine echt schöne Szene zwischen Lucas Adams und Jules, als die ihm bewusst macht, dass auch die Kadaver, die sie scannen müssen, einmal Menschen waren und er sich das gleich zu Herzen nimmt.
  • Mini-Highlight der Folge: Die Intern, die Mika nach der OP ihrer kleinen Schwester besuchen, Geschenke dabeihaben und für sie da sind.

Fazit

Nach einigen sehr ereignisreichen Episoden fährt #21.04 This One's for the Girls das Tempo ein wenig herunter und wirft das Licht auf einige Storylines, die bis jetzt noch nicht so sehr zum Zug gekommen sind. Trotzdem behält man den unterhaltsamen, abwechslungsreichen und emotionalen Erzählstil bei, mit dem Staffel 21 bisher überzeugen konnte.

Denise D. - myFanbase

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