Bewertung

Review: #2.22 Spielregeln

Foto: Chandra Wilson, Grey's Anatomy - Copyright: 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Peter "Hopper" Stone
Chandra Wilson, Grey's Anatomy
© 2006 ABC, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Peter "Hopper" Stone

Während eine der letzten Folgen nicht recht überzeugen konnte, schafft es #2.22 Spielregeln fast mit Leichtigkeit. Durch den Familienzusammenwachs bei Meredith gibt es auch eine kleine Annäherung mit George und Alex verteidigt dabei seine Ansichten. Izzie und Cristina hingegen können ihren Neid nicht verbergen.

Neidisch

Schon seit der ersten Folge der Serie ist Cristina die beste Assistenzärztin unter ihren Mitstreitern und dies kehrt sie auch immer wieder nach außen. Sie zeigt seither nicht nur Wissbegierde, sondern versucht auch immer, die Beste in allem zu sein. Demnach war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sie mit ihrer etwas arroganten Art auf die Nase fällt. Dass gerade Webber es ist, der diesen Part übernimmt und Cristina eine Lektion erteilt, finde ich sehr logisch. Er ist eben nicht nur der Chefarzt des Krankenhauses, sondern hat auch noch die Funktion eines Ausbilders. Und Ausbilder haben die Aufgabe, ihren Schützlingen beizubringen, dass es seine Zeit braucht, um perfekt zu werden. Genau das hat Webber auf eine sehr hinterlistige Weise getan. Mir hat es sehr gut gefallen, dass er zunächst selbst erst einmal versucht hat, Cristina nachzuahmen, bevor er dann doch wieder auf die altbewährte Methode zurückgegriffen hat. Dabei frage ich mich nach wie vor, ob sein Vorgehen reiner Neid gewesen ist, da Cristinas Fingerfertigkeit beim Kurs deutlich besser gewesen ist oder ob dies alles zu seinem Plan gehört hat, um seine Schülerin in Sicherheit zu wiegen. Egal, wie es letztlich auch gewesen ist, Cristina war in jedem Fall sehr beeindruckt von Webbers Können. Ich denke, dass sie dadurch umso mehr den Willen hat, genauso gut oder vielleicht sogar noch besser als der Chefarzt zu werden und so ihrem Neid darüber vergessen zu können.

Doch nicht nur im Beruf hat Cristina der Neid gepackt, auch privat scheint es nicht zu laufen, wie sie es gerne hätte. Obwohl es trotz des Zusammenlebens mit George zu keiner Streitigkeit kam, wirkte es beim Spieleabend von Cristina, George, Burke und Callie so, als würde dies nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sehr amüsant war es aber, als sie sich so herrlich darüber aufgeregt hat, weil Burke den Begriff nicht erraten hat. Ich muss zugeben, dass man mit Leichtigkeit darauf hätte kommen müssen. Dabei bemerkte aber als Zuschauer wieder einmal, wie unterschiedlich Cristina und Burke sind. Ich kann durchaus verstehen, dass sie vor allem mit George und Callie in Sachen Beziehung auf selber Höhe sein möchte. Gerade auch weil zwischen Burke und George eine Freundschaft besteht, bei der sie irgendwie außen vor ist. Ein Grund mehr dafür zu sorgen, dass er auszieht. Die Art und Weise war dabei sehr interessant und amüsant.

Neben Cristina gab es aber auch noch jemanden, der neidisch gewesen ist: Izzie. Bei dieser war es allerdings bei weitem nicht so witzig, sondern wirkte eher besessen. Bereits in der letzten Folge konnte man spüren, dass Izzie nicht gerade glücklich über die aufkeimende Beziehung zwischen George und Callie ist. Nicht nur, dass ihr bester Freund nach der Sache mit Meredith ausgezogen ist, hat er doch auch den Kontakt mit Izzie merklich zurückgefahren. Und sie weiß sehr genau, dass Callie der Grund dafür ist. Ob es dabei so klug ist, diese über ihre Vergangenheit auszuquetschen, bezweifle ich ja sehr. Dazu kommt natürlich auch, dass sie vor George ihrem ganzen Unmut bezüglich Callie Luft gemacht hat. Insgeheim würde ich mir ja wünschen, dass man Izzie dafür noch etwas leiden lässt. Damit sie endlich mal merkt, dass George tatsächlich etwas für Callie empfindet. Vielleicht wäre es schlau von den Autoren, das Gespann mit Callie, Izzie und Meredith noch eine Weile aufrecht zu halten. Dann könnten die beiden endlich mal begreifen, dass George vielmehr ist. Aber vielleicht erkannte das Meredith bereits.

Familienzuwachs für Meredith

Bevor ich zum eigentlich Kern dieser Handlung komme, muss ich ein etwas weiter ausholen. George kann einem wirklich Leid tun. Obwohl er sich eigentlich geschworen hatte, in nächster Zeit kein Wort mehr mit Meredith zu wechseln und ihr, wenn möglich aus dem Weg zu gehen, gelingt dies nur bedingt. Zudem wird er immer wieder in die Familienangelegenheit von ihr hereingezogen. Nicht nur, dass er sich vor einiger Zeit um Ellis Grey kümmern musste, er wurde von ihr auch noch für ihren Exmann Thatcher gehalten. Und nun ist er derjenige, der zuerst Thatcher und dessen neue Familie kennen lernt und sitzt somit zwischen den Stühlen. Bei diesem Szenario fiel mir wieder Merediths Satz aus einer der letzten Folgen ein: "Irgendwann wirst du dein Schweigen brechen." Wie Recht sie doch damit hatte. Wobei George nur indirekt sein Schweigen gebrochen hat. Denn so einfach, wie er wollte, war es nicht. Oder dachte er wirklich, er könnte einfach so sein Wissen über Merediths Familie an Izzie abtreten und hätte dann nichts mehr damit zu tun? Mir hat Addisons Reaktion sehr gut gefallen, die Verständnis für Georges Situation hatte und ihn aus seinem Dienst entlassen hat und dafür Meredith eingespannt hat. Mich würde interessieren, ob sie weiß, was sie damit angerichtet hat. Obwohl der Gedanke sicherlich gut gemeint war, nahm es eine vollkommen andere Wendung. Denn Meredith erfuhr nicht nur von Molly und Eileen, sondern auch von ihrer anderen Halbschwester Lexie, die ebenfalls wie sie Ärztin werden will und bereits studiert. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, muss sie auch noch erfahren, dass ihr Vater stolz auf diese ist. Merediths Reaktion darüber ist durchaus verständlich, wurde sie doch von ihrem Vater im Stich gelassen und muss dann auch noch hinnehmen, was für ein großartiger Vater Thatcher für die anderen beiden gewesen ist.

Umso schöner war es dann auch, dass es ausgerechnet George gewesen ist, der Meredith in ein 'besseres Licht' vor ihrem Vater gerückt hat. Daran hat man meiner Meinung nach auch gemerkt, dass er über den Sex mit ihr hinweg ist und sie wieder als Freundin betrachtet, auch wenn es sicherlich noch eine Weile dauern wird, bis sie sich wieder versöhnen werden.

Mut zur Wahrheit

Auch wenn Alex manchmal nicht der netteste Zeitgenosse ist, so kann man doch bewundern, dass er es nicht nötig hat, Patienten anzulügen. Dass das manchmal nicht allzu angenehm ist, ist verständlich. Dennoch war Alex im Recht gegenüber seiner Patientin. Zumal er auch nur im Sinne deren Tochter gesprochen hat und wahrscheinlich war es auch das Ausschlaggebende, warum Beatrice dann so offen gewesen ist. Ich glaube nicht, dass Alex' Ausbruch gegenüber Burke ernsthafte Konsequenzen haben wird. Dafür wirkte es auf mich vielmehr so, als habe Burke erkannt, sowieso nichts dagegenhalten zu können.

Mut zur Wahrheit hatte auch Bailey. Zumindest gab sie zu, dass sie seit der Geburt ihres Kindes doch nicht mehr so hart im Nehmen ist. Doch gerade diese etwas verletzliche Art macht mir den Charakter noch sympathischer. Die Szenen mit Andrew und Derek hatten neben Emotionalität auch unglaublich viel Witz, was eine gute Mischung gewesen ist. Ich bin mal gespannt, ob Bailey nun einen Gang zurückschaltet und damit Webber Recht gibt, doch noch nicht bereit zum Operieren zu sein oder ob sie weiterhin so tut, als würde ihr alles leicht von der Hand gehen.

Keine Männer mehr

Man könnte fast meinen, dass Merediths letzte sexuelle Abenteuer dafür gesorgt haben, dass sie zu Männern auf Abstand gehen würde. Ich hatte bereits zu Beginn dieser Episode den Gedanken, dass dieser Entschluss nur von kurzer Dauer sein wird. Zumal Stricken nicht unbedingt das beste Ablenkungsmittel ist und Meredith in diesem Bezug ohnehin nicht wahnsinnig talentiert ist. Umso talentierter ist sie dafür in Sachen Männer. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von der letzten Szene halten soll, die schon darauf hindeutet, dass Finn der neue Mann in Merediths Leben sein wird. Allzu viel Begeisterung sollte man nicht investieren, da es offenbar auf eine Dreiecksbeziehung hinauslaufen wird.

Ein ähnliches Gefühl habe ich auch bei Izzie und Denny. Trotz der kurzen Szenen machten diese doch offensichtlich, dass die beiden schon bald den nächsten Schritt wagen und dieser wird dafür sorgen, dass mir Izzie noch unsympathischer wird. Warten wir einfach mal ab.

Fazit

Bis auf den Handlungsstrang rund um das Stricken konnte #2.22 Spielregeln deutlich mehr punkten als die letzte Folge. Es hat Spaß gemacht zu bemerken, dass Cristina neidisch auf George ist und dieser indirekt einen Schritt auf Meredith zugegangen ist.

Daniela S. - myFanbase

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