Bewertung

Review: #3.03 Fantasie

Wenn man an die vielen Mc’s in der Serie "Grey’s Anatomy" denkt, dann kann man auch Merediths derzeitige Situation problemlos mit einer Metapher aus dem Fast Food-Bereich beschreiben: Meredith ist der Schinken im saftigen Männer-Sandwich. Zwei männliche Brothälften und dazwischen eine Meredith. Sehr appetitlich oder doch eher schwere Kost?

Meredith muss erkennen, dass ihr Plan, in Ruhe mit beiden Männern auszugehen und sich verwöhnen zu lassen, so nicht funktioniert. Letztlich ist diese Dating-Aktion ja nichts anderes, als ein Wettkampf mit Meredith als Siegtrophäe und dementsprechend verhalten sich Derek und Finn auch. Sie bekämpfen sich und sehen zunächst einmal nur den Gegner, den es zu schlagen gilt, und weniger den Siegpreis Meredith.

Ebenfalls thematisiert wird in dieser Episode das Paar George und Callie. Meiner Ansicht nach bestätigt diese Folge wieder einmal, dass die beiden kein Traumpaar sind und nicht wirklich zueinander passen. George will Callie nach einer Woche des Zusammenlebens schon wieder aus dem Haus haben und heißt auch ihre medizinischen Methoden nicht gut. Offensichtlich kann er nicht wirklich mit Callie reden und ihr seine Gefühle offenbaren, denn statt sich mit ihr auszutauschen, spricht er lieber hinter ihrem Rücken mit dem Patienten und sucht in der Regel Rat bei Meredith.

Ich zweifle nicht daran, dass die kräftige Callie den etwas schmächtigen George in zwei Hälften zerbrechen und dann als Wischmob benutzen könnte, doch wenn George sie wirklich lieben und als seine Lebenspartnerin betrachten würde, könnte er mit ihr über alles sprechen und hätte nicht das Bedürfnis, sie gelegentlich loszuwerden. Ich habe einfach das Gefühl, dass George nur mit Callie zusammen ist, weil sie ihn, im Gegensatz zu seiner eigentlichen Traumfrau, will. Ist das die Basis für eine glückliche Zukunft zu zweit?

Die kleine Superheldin, oder besser das Mädchen ohne Schmerzempfinden, hat mir sehr gut gefallen, was nicht zuletzt an Alex liegt, der mal wieder seine oft unterschätzten Qualitäten zeigt. Wenn er sich mal auf einen Fall einlässt, dann richtig. Er ist natürlich arrogant, aber er setzt sich oft für Schwächere ein und kann, wenn er wirklich gebraucht wird, gut mit Menschen umgehen.

Ein interessanter Aspekt ist auch die Frage, ob ein Leben ganz ohne Schmerzempfinden paradiesisch wäre, oder nicht. Wenn ich mir das nächste Mal den Zeh stoße oder in den Finger schneide, wünsche ich mir vermutlich, dass ich kein Schmerzempfinden hätte, aber letztlich ist der Schmerz ein menschlicher Schutzschalter. Sobald wir etwas Lebensbedrohliches tun, wie permanent mit dem Kopf gegen eine Wand rennen, setzt der Schmerz ein und hindert uns daran, uns das Gehirn zu zermatschen. Wenn man keinen Schmerz empfindet, könnte man kilometerweit durch ein Dornengestrüpp gehen ohne etwas zu spüren und bevor man merkt, was Sache ist, wäre man schon verblutet und verdammt tot. Ich hätte noch viele andere Beispiele auf Lager, eines blutiger als das andere, aber die Botschaft sollte klar sein.

Maret Hosemann – myFanbase

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