Bewertung

Review: #4.01 Bambi

Nach dem relativ schwachen Abschluss der letzten Staffel gibt es für Shonda Rhimes viel zu reparieren.

Meredith & Derek

Meredith zieht sich immer mehr von Derek zurück. Es scheint so, als lege sie es wirklich darauf an, ihn zu verlieren. Bereits im Finale der dritten Staffel wurde klar, dass sie die Beziehung bereits aufgegeben hat. Derek will das jedoch nicht hinnehmen und steht ihr zur Seite. Er will ihr beweisen, dass Beziehungen funktionieren können, auch wenn so gut wie jede Beziehung in ihrer Umgebung in die Brüche gegangen ist. Verrennt sich Derek da in etwas? Es ist ja ganz nett von ihm, dass er die Beziehung und Meredith nicht so schnell aufgeben will, doch Meredith hat das anscheinend bereits vor Wochen getan. Mir will nicht recht einleuchten, was eigentlich ihr Problem ist und warum sie sich Derek nicht endlich öffnet. Sie blockt sämtliche Versuche, ein ernsthaftes Gespräch zu führen, ab und bringt es dann nicht einmal fertig, aufrichtig die Beziehung zu beenden. Für mich war das "Ende" ein Witz – ein Trennungskuss und anschließender Trennungssex. In dieser Beziehung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich denke ich weiß jetzt, warum die meisten Serien dann enden, wenn das Haupt-Paar zusammen gefunden hat. Anschließend ist einfach die Luft raus (einige Ausnahmen bestätigen da sicherlich die Regel!).

Izzie & George

Paar Nummer zwei, das mich ebenfalls nicht sonderlich berührt. Mir ist egal, ob die beiden jemals zusammen kommen. George braucht Wochen um sich seiner Gefühle klar zu werden und seine Zwickmühle wird immer größer. Eigentlich bräuchte Callie dringend seine Unterstützung und doch fühlt er sich mehr zu Izzie hingezogen. Einmal mehr wird klar, wie dumm die überstürzte Hochzeit gewesen ist. Mir tut es leid um Callie, die dieses Mal wirklich viel einstecken musste und dringend jemand gebraucht hätte, der ihr das Gefühl gibt, gebraucht zu werden.

Ein wenig ein Gefühl wie früher

Was die Episode dann doch noch ein wenig aufgewertet hat, waren Cristina, Izzie, Meredith und Alex, bei dem Versuch, ihre ehemalige Chefin Bailey zu kopieren. Jeder versucht, der neue "Nazi" zu werden und den neuen Interns Respekt einzuflößen. Sie übernehmen dabei fast die gleiche Wortwahl, wie Bailey damals in Episode eins. Und doch sind alle vier Charaktere ganz anders als Bailey. Ihnen fehlt das Durchsetzungsvermögen – Izzies Gruppe hält die neue Vorgesetzte für psychisch labil, während Meredith sich in ihrer Ansprache verheddert, als sie ihre Gruppe davor warnt, sich mit Oberärzten einzulassen. Cristina kümmert sich nicht einmal darum, die Namen ihrer Ärzte zu lernen und betitelt sie nur mit Nummern. Und George – nun ja, er ist immer noch ein Assistenzarzt im ersten Jahr und durchlebt den ersten Tag noch einmal. Nur mit dem Unterschied, dass ihn nun niemand 007 nennt.

Grey's Anatomy

Meredith gerät in der ersten Episode fast ein wenig ins Hintertreffen, während die neue Grey, Lexie, Merediths Halbschwester, in den Vordergrund rückt. Sie erkennt, dass sie in der Bar auf Merediths Freund gestoßen war, freundet sich mit George an und wirkt um so vieles vernünftiger als ihre große Schwester. Dass sie sich Meredith inmitten einer Notfallsituation vorstellt, war sicherlich nicht der beste Schachzug, aber irgendwie ist mir die neue Grey sympathisch. Vor allem das ehrliche Gespräch mit George hat mir sehr gut gefallen. George könnte gut mal wieder jemanden zum Reden gebrauchen – alle anderen scheinen ja mit sich selbst beschäftigt zu sein.

Erwähnenswertes

Was bleibt also am Ende der Folge? Nur wenige gute Szenen, die vor allem auf das Konto von Bailey gehen, die sich nicht damit abfinden kann, dass Webber Callie und nicht sie zum Chief-Resident gemacht hat. Webbers Erklärungsversuch ging völlig in die Hose und bleibt für mich unverständlich. Vor allem, da Bailey eine resolutere und kompetentere Chefin abgibt als Callie (so leid es mir tut).

Erwähnenswert ist auch das kurze, aber ehrliche Gespräch zwischen Alex und Cristina. Sie gesteht, dass sie Burke vermisst - der übrigens das Seattle Grace verlassen hat, während Cristina und Meredith auf Flitterwochen waren - und Alex vermisst Ava alias Rebecca. Da die beiden ansonsten eigentlich kaum miteinander auskommen, ist dieses Gespräch umso schöner.

Fazit

Die wenigen guten Szenen können den Gesamteindruck der Episode leider nicht retten. Es blitzte nur kurz der Charme der früheren Episoden durch und verfiel dann wieder in die alten Fehler der letzten Staffel.

Melanie Brandt - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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