Bewertung

Review: #4.01 Bambi

Ich muss gestehen, dass ich von der ersten neuen Episode der "Desperate Housewives" sehr enttäuscht war. Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Staffelstart von "Grey’s Anatomy" viel besser gefallen hat, auch wenn ich schon gegenteilige Meinungen gehört hatte.

Merediths Schwester Lexie, die schon in #3.25 Fast am Ziel ihren ersten Auftritt hatte, darf nun endlich zeigen, wer sie ist. Doch so wirklich ist das nicht gelungen, da Meredith Lexie sehr in den Schatten stellt und nicht einmal auf sie eingeht. Ob es Merediths Schock ist, der sie daran hindert, auf Lexie zuzugehen oder ob sich doch nur Angst vor einer Konfrontation hat, habe ich nicht erfahren. Natürlich kann darauf wieder eine längere Storyline aufgebaut werden, bis sich die Schwestern endgültig annähern, aber für den Anfang bleibt zu sagen, dass Meredith und Lexie einzig und allein der gemeinsame Vater und ein großer Scherbenhaufen verbindet. Lexie, falls ich dies noch nicht erwähnt haben sollte, gefällt mir übrigens sehr gut, da sie sehr natürlich und liebenswert wirkt.

Dass Meredith und Derek nicht voneinander los kommen können, wurde doch schon in den letzten Episoden der dritten Staffel thematisiert, oder? Gab es damals nicht ein langes Katz- & Mauspiel, bis beiden endlich klar wurde, dass eine Veränderung her muss? Darum gehört die Geschichte der beiden auch zu denen, die mir weniger gefallen haben. Hier stellt sich die Frage: Wie oft in "Grey’s Anatomy" haben sich Derek und Meredith schon getrennt? Da ist "Grey’s Anatomy" an einen Tiefpunkt angelangt, der nicht so schnell wieder ausgebügelt werden kann. Wenn man nicht den Mut besitzt, ein Paar endgültig zu trennen (Trennungssex, die beste Therapie, um voneinander los zu kommen?), sollte man sich erst gar nicht daran versuchen. Außerdem könnte es immer noch sein, dass Meredith in einem anderen Mann den Richtigen findet, da auch schon in "Dawson’s Creek" Joey nicht Dawson "fand", sondern mit Pacey glücklich wurde.

Ich habe nach dem Finale der dritten Staffel nur darauf gewartet, wie die Sache mit George und Izzie wohl ausgehen wird. Ich muss sagen, dass sie für den Anfang schön gelöst wurde, auch wenn ich während der ganzen Episode gar nicht wusste, wie es nun um Izzie und George aussah. Denn George hat Izzie unter anderem komplett ignoriert, bis es schlussendlich zum Highlight der Episode kam, als George Izzie ebenfalls gesteht, dass er sie liebt. Es ist natürlich klar, dass es noch lange dauern wird, bis George und Izzie wirklich zusammen sein können, weil da ja noch Callie ist, die ihren Mann nicht so schnell aufgeben wird. Aber auch ein anderer Moment in der Episode berührte mich sehr. Denn als Izzie zu George sagte, sie wäre Bambi, ihre Mutter wäre abgeknallt worden, und sie fragt sich nun, wo George wäre, ließ mich diese Aussage die ganze Nacht nicht mehr los...

Wenn man Meredith und co. so sieht, hätte man gar nicht gedacht, dass sie schon so groß sind. Wie sie in ihrem weißen Kittel aussehen, sich als "der Nazi" probieren, ihre "Neuen" nach Nummern benennen oder die "Frischlinge" drauf hinweisen, nicht mit Vorgesetzten zu schlafen.... Lange Rede kurzer Sinn: Die ehemaligen Assistenzärzte sind jetzt Ärzte, die selber Assistenzärzte unterrichten.

Da waren sehr schöne Szenen dabei, z.B. als Alex und Cristina – die mir schon ein wenig Leid getan hat, als sie so traurig war – ihre Assistenzärzte vorantrieben und ihnen Regeln aufbrummten, aber auch die Gemeinsamkeiten zum Piloten von "Grey’s Anatomy" waren unverkennbar. So hat Cristina nur vier Regeln aufgezählt, obwohl sie zuvor von fünf gesprochen hatte, so wie es damals auch schon Miranda getan hatte, und anders als damals, wird Cristina statt von Meredith, von deren Schwester Lexie darauf aufmerksam gemacht. Während Alex und Cristina schon sehr darin geübt sind, ihre Assistenzärzte zur Schnecke zu machen, sieht man ganz deutlich, dass es Meredith und Izzie schwerer fällt, sich mit den jungen, neuen Ärzten herumzuschlagen. Es war schon fies, als die Assistenzärzte die Denny-Sache vor Izzie ansprachen. Auch George, der wieder ganz von Vorne beginnen muss, tut mir Leid, da er nun nicht nur Merediths Freund, sondern auch ihr Schützling ist. Die Geschichte um die neuen Ärzte hat durchaus Potenzial.

Sehr schön war der Moment, in dem Mark Derek sagte, er bräuchte jemanden zum Reden. Man sieht, dass Mark nicht nur seine Assistenzärzte umherscheuchen kann, sondern auch etwas empfindet. Was mir immer noch nicht einleuchtet, ist, warum Mark wegen Derek nach Seattle gekommen ist. Gut, die Freundschaft der beiden war im Eimer, aber warum rückt Mark erst jetzt damit raus? Es wird sich zeigen, ob sich die beiden Männer näher kommen – ich bin gespannt.

Miranda Bailey war in #4.01 Bambi einfach nur in ihrem Element und hat sich richtig mürrisch verhalten – wie immer also. Ich bin auch etwas geschockt gewesen, dass Webber Callie zur Stationsärztin gemacht hat, anstatt Miranda, die schon so viel gute Dinge für das Seattle Grace getan hat. Schön fand ich jedenfalls, dass Webber am Ende im Operationssaal meinte, dass Bailey für den Operationssaal geschaffen wäre. Daran ist durchaus etwas Wahres, wie ich finde, denn Bailey ist im OP einsame Klasse. Hoffentlich sind die Meinungsverschiedenheiten zwischen Bailey und Webber bald beendet und die beiden verstehen sich wieder besser.

Insgesamt ein sehr gelungener Staffelstart. Staffel vier kann interessant und richtig gut werden, doch gelingt es ihr, dem Potenzial der ersten oder zweiten Staffel gerecht zu werden?

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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