Bewertung

Review: #8.10 Ohne Vorwarnung

Die Folge ist nicht leicht zu verdauen und knüpft nicht nur auf der inhaltlichen, sondern auch auf der emotionalen Ebene nahtlos an die letzte Episode an. Zeitweise saß man so gebannt vor dem Bildschirm, dass man nicht mal kurz aufstehen konnte, um Taschentücher zu holen.

Allein schon die Tatsache, dass fast über die gesamte Folge hinweg Teddy nach wie vor nichts von Henrys Tod wusste, erzeugte eine unglaubliche Spannung und es herrschte eine Art Ruhe vor dem Sturm. Zumindest dachte ich das nach alldem, was Owen und Webber prophezeit haben. In dem Moment, als Cristina Teddy die Wahrheit gesagt hat, rechnete ich mit einer Ohrfeige und einem Wutausbruch seitens Teddy, doch trotz aller Erwartungen entschieden sich die Autoren für eine andere Lösung, die noch viel schlimmer war. Teddy möchte, dass ihr Cristina ganz klar sagt, dass ihr Ehemann tot ist. Auch war da kein Platz für Wut und man sah einfach, wie für Teddy die Welt zusammenbricht. Ein großes Lob muss an dieser Stelle an Kim Raver ausgesprochen werden, die die ganzen Szenen von der noch herrschenden Gelassenheit im OP bis zur Bewältigung der Wahrheit wunderbar gespielt hat. Das alles geht einem an die Nieren, vor allem da so viele Personen Bescheid wussten und Teddy mit Absicht im Dunkeln ließen, weil es die Umstände nun mal forderten.

In Cristinas Haut möchte ich ebenso wenig stecken, trug sie doch den größten Ballast mit sich. Erst muss sie erfahren, dass der Mann ihrer Mentorin unter ihren Händen gestorben ist, und dann muss sie noch mehrere Stunden auf heile Welt machen und Teddy bei einer anderen Operation assistieren. Das ist einfach nur grausam.

Die Storyline von Meredith und Alex endete mit einem buchstäblichen Knall und die Auswirkungen des Autounfalls ergriffen einen ebenso wie die Situation rund um Teddy. Da versuchte eine gewöhnliche Familie einen Campingausflug zu machen und binnen weniger Sekunden ist alles schlagartig verändert. Wie Meredith in ihrem Voice-over so schön sagte, kann man sich auf so etwas nie vorbereiten. Lily hat mein größtes Mitgefühl, musste sie doch sehr schnell erwachsen werden und das nicht nur, weil sie während dieses Horrorszenarios volljährig geworden ist. Die Szene, als sie Meredith darum bittet, die lebenserhaltenden Maschinen ihres Vater abzuschalten, der schon den dritten Verlust für Lily darstellt, zeigte diese Entwicklung auf eine beeindruckende Art und Weise. Kein Mädchen in diesem Alter sollte so eine Entscheidung treffen müssen. Nebenbei war es rührend mitanzusehen, wie sich Meredith um sie gekümmert hat.

Außerdem hatte man sogar Zeit gefunden, um einen kleinen, aber doch sehr schönen Moment zwischen Meredith und Alex zu zeigen, als er ihre Verletzung am Kopf versorgte. Gemeinsam haben sie eine echt furchtbare Nacht überstanden und waren ein großartiges Team. Glücklicherweise hat auch das Baby alle Komplikationen überstanden.

In der Zwischenzeit kamen sich Bailey und Ben näher, wobei ich noch nicht weiß, ob es mir gefällt, doch die Zeit wird das schon zeigen. Auch Lexie ist mit ihrem Ex-Freund Mark beschäftigt, der dem Zuschauer, dieses Mal ein bisschen näher, seine neue Freundin präsentiert hat, die natürlich einen sympathischen Eindruck hinterlassen muss, was Lexie ganz zu ihrem Bedauern feststellte. Callie versucht währenddessen eine gute Lehrerin zu sein und nimmt die Schuld von Jackson auf sich, der hoffentlich aus dieser Sache lernt und demnächst sorgfältiger seine Eingriffe kontrolliert.

Ganz zu meiner Freude, und natürlich zu Merediths und Dereks, endete die Folge mit einer wohlverdienten Überraschung: Zola ist nun ganz offiziell ihre Tochter!

Fazit

Es bleibt nicht mehr viel zu sagen. Das ist "Grey's Anatomy" in Höchstform.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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