Bewertung

Review: #9.06 Eine zweite Meinung

Die letzte Folge hat mir ausdrücklich gezeigt, wie herausragend gut "Grey's Anatomy" für mich noch in der neunten Staffel funktioniert und dass die Serie nicht an Qualität verloren hat. Ausgerechnet diese Episode beinhaltet aber ein paar kleine Störfaktoren, die mich meine Meinung zwar nicht revidieren lassen, jedoch bewirkten, dass meine Erwartungen dieses Mal nicht erfüllt wurden.

Zu den guten Aspekten zählt ganz klar die Auseinandersetzung zwischen Meredith und Alex, die deren Freundschaft gekonnt zur Geltung brachte. Merediths Worte über das Haus, in dem sie aufgewachsen ist und das in den letzten Jahren als ein Wohn- und Rückzugsort für so viele Charaktere diente, weckte ein Gefühl von Nostalgie. Darüber hinaus überzeugte auch Alex, der endlich versucht, ein reiferes Verhalten an den Tag zu legen und sich wirkliche Sorgen um seine Zukunft macht. Er scheint einfach einsam zu sein und aus diesem Grund ist es eine blendende Idee, ihn und Cristina im selben Haus wohnen zu lassen. Das gab es vorher noch nicht und ich hätte nichts gegen ein paar freundschaftliche oder neckische Szenen zwischen den beiden. Sie alle gehören zu einer Familie, um nochmal Bezug auf Merediths Worte zu nehmen.

Baileys Trick, um Arizona aus ihrem Loch zu holen, war ein weiterer kleiner und toller Aspekt. Natürlich spielte Bailey nicht mit fairen Mittel, doch ihre Intention war durch und durch gut und schließlich trägt ihr Handeln Früchte. Arizona hat von sich aus Lust beziehungsweise Interesse für den Fall entwickelt. Ein paar buchstäbliche Schritte wurden in die richtige Richtung getan und ich hoffe bald wieder die lebensfrohe Kinderchirurgin zurück zu bekommen. Schön zu sehen, dass Arizonas Auftauchen im Krankenhaus was bei Callie bewirkt hat, die daraus nämlich neuen Mut schöpft und mit Derek noch weitere Methoden ausprobieren möchte, um seine Hand funktionsfähig zu machen.

Cristina zurück zu haben ist sowieso ein Grund zur Freude und der neue Kopf der Kardiochirurgie kommt ihr sehr entgegen. In Bezug auf Owen gab es noch keine Fortschritte, nur dass immer und immer wieder gezeigt wird, wie viel ihm Cristina bedeutet, was schon sehr herzzerreißend ist.

Die restlichen Storylines wussten dagegen nicht zu überzeugen. Der starke Fokus auf die neuen Assistenzärzte leuchtet mir nicht ein und das alles geht mir auf die Nerven. Es kann doch einfach nicht sein, dass sich alle Assistenzärzte wie pubertierende Jugendliche verhalten und ihren Verstand gerne mal völlig ausschalten. Jo kann man zwar durchaus als die einzige Ausnahme nennen, doch sie ist mir seit dem Staffelauftakt kein bisschen sympathischer geworden, beziehungsweise kann ich zu ihr keine Bindung aufbauen. Wieso bekommt sie überhaupt so viel Screentime? Und wenn die Antwort lautet, dass sie der neue Love Interest für Alex ist, dann beginne ich jetzt schon mal damit, die Augen zu verdrehen. Ja, Alex braucht eine anständige Beziehung, doch noch sehe ich hier keine Funken sprühen.

Apropos Augen verdrehen, bei Jackson und April kommt es mir so vor, als würde man eine endlose Fahrt mit dem Karussell machen, denn die beiden drehen sich nur noch im Kreis. Deswegen verliere ich hierüber nicht viele Worte und hoffe inständig auf eine Abwechslung.

Zum Schluss bleibt da noch die Geschichte mit der Anklage, die grundsätzlich sehr stark ist, allerdings gefällt es mir gar nicht, dass Owen jetzt so ins Visier genommen wird. Auf jeden Fall hätten Cristina und Co. sofort protestieren müssen, denn kein einziger von ihnen würde Owen die Schuld für den Absturz geben. Ganz abgesehen davon, dass dadurch das ganze Krankenhaus mit reingezogen wird.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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