Review: #9.08 Wohin die Liebe führt

Als ich gelesen habe, dass in dieser Folge der Fokus hauptsächlich auf den neuen Assistenzärzten liegt, packte mich zunächst ein ungutes Gefühl. Im Endeffekt war es allerdings dringend nötig, diese neuen Charaktere ein wenig besser kennenzulernen.

"I can't believe they used to be us."

Ich konnte mir in den letzten Wochen auch kaum vorstellen, dass Meredith und Co. mal Anfänger waren, die sich stellenweise so unglaublich unreif verhalten haben wie Jo und der Rest, doch dieses Mal wurden ein paar Parallelen geschaffen, welche die Gemeinsamkeiten zwischen den neuen und den ehemaligen Assistenzärzten hervorheben. Die bis dato eher uninteressant gezeichneten, ja sogar nervigen Jungmediziner wurden dem Zuschauer näher gebracht.

Jo hat bisher die meiste Aufmerksamkeit bekommen und auch dieses Mal wird stärker auf ihre Hintergrundgeschichte eingegangen, die zwar erklärt, dass sie durchaus mit einigen schwerwiegenden Problemen in ihrem Leben zu kämpfen hatte, aus ihr aber dennoch keinen spannenden Charakter macht. Es fällt mir wirklich schwer zu beschreiben, woran es eigentlich liegt, dass man zu ihr keine direkte Verbindung aufbauen kann. Vielleicht daran, dass ihre Geschichte auf Teufel komm raus klarstellen sollte, dass sie doch ganz anders ist, als Alex vermutet hat. Und ob sich was zwischen den beiden entwickeln wird, ist noch nicht eindeutig zu erkennen, doch Anzeichen sind auf jeden Fall vorhanden. Noch blicke ich dem ganzen eher skeptisch entgegen, aber hoffentlich werde ich positiv überrascht.

Heather konnte einem die meisten Zeit eher Leid tun, da weniger ihr chirurgisches Können gefragt war, als vielmehr ihre Überzeugungsfähigkeit. Sie wird von Meredith ausgenutzt, mit Dereks Schwestern zu telefonieren, in der Hoffnung, dass eine von ihnen Nerven für ihn spendet. Ihre Aufgabe erfüllt sie dabei scheinbar sehr gut, denn Lizzy, die Therapeutin in der Familie, tauchte am Ende der Folge auf und es freut mich eine weitere Schwester von Derek kennenzulernen. Natürlich war es auch herrlich mitanzusehen, wie Lizzy Heathers Gefühlsausbruch sofort richtig analysiert hat. Heather hatte triftige Gründe, um Meredith und Derek zurechtzuweisen.

Shane war mit den widerlichen Fällen beschäftigt und hat tatsächlich etwas Sinnvolles von April gelernt, nämlich auf Patienten einzugehen und sie zu beruhigen. Zwar konnte ich bei der gemeinsamen Szene mit Derek kaum hinschauen, denn da war der Fremdschäm-Faktor wirklich hoch, als Shane das gelernte Wissen bei Dereks anwendete, doch es war aller höchste Eisenbahn, dass April weniger mit ihren Glaubenskonflikt auf sich aufmerksam macht, als vielmehr mit ihren Erfahrungen als Ärztin. Dadurch profitiert sie schließlich auch, denn Shane ist ein lieber Kerl und hilft ihr einen weiteren Tag bei den unbeliebten Fällen.

Stephanie hat den bisher besten Eindruck bei mir hinterlassen, war ihr Fall mit den beiden Babys, die dringend eine Transplantation brauchen, doch unglaublich bewegend, Mir gefiel es einfach, wie sehr ihr das Wohlbefinden der jeweiligen Elternteile zu schaffen gemacht hat. Sie ist eine fürsorgliche Ärztin, die obendrein ziemlich talentiert zu sein scheint und unter Cristinas Leitung bestimmt erfolgreich sein wird. Leah konnte dagegen in der undankbaren Rolle der eifersüchtigen Kollegin gar nicht punkten. Bei dieser Situation wurde ich an Izzie und Cristina erinnert, oder auch Alex, die früher genauso um ihre Patienten gestritten haben.

Fazit

Die Folge ist nicht überragend, doch sie diente quasi als Überleitung, damit man die neuen Assistenzärzte nicht mehr als Fremdkörper im Seattle Grace/ Mercy West Hospital sieht. Auf der anderen Seite konnte man sehen, wie weit Meredith und Co. seit ihren Anfängen als Assistenzärzte gekommen sind. Nun können sie ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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