Review: #9.08 Wohin die Liebe führt
Es ist ein ewiger Kreislauf. Die einen beenden ihre Ausbildung und erreichen die höchste Stufe, die anderen fangen gerade erst an und empfinden die Treppe noch als kaum überwindbar. Die Anfänger und die Fortgeschrittenen scheinen Welten voneinander entfernt zu sein, doch diese Welten werden unweigerlich schrumpfen. Das ist es, was uns diese Episode vermitteln will. Sie erinnert uns anhand der neuen Anfänger um Jo Wilson daran, wo Meredith und Co. einst standen. Es ergeben sich viele Parallelen zwischen den neuen Jungmedizinern und ihren Vorgängern, die seit Beginn dieser Staffel zur Riege der Oberärzte gehören.
Dass eine so langlebige Serie wie "Grey's Anatomy" mal die Chance nutzt, ihren Anfängen zu gedenken, finde ich nachvollziehbar, allerdings ist daraus eher eine Lückenfüller-Episode entstanden, die nicht besonders spannend ausfällt. Die neuen Anfänger interessieren uns selbstverständlich weit weniger als die Hauptcharaktere, zumal in einer Phase, in der Meredith (endlich) wieder schwanger ist, Dereks Hand gerettet werden muss und Cristina und Owen unter dem Zwang der Umstände von Scheidung sprechen, obwohl ihre Gefühle nicht eindeutig in diese Richtung gehen.
Jo Wilson
Es gelingt mir nach wie vor nicht, mich mit Jo zu arrangieren. Bei ihren ersten Auftritten haben wir sie als ziemlich selbstmitleidig und unsicher erlebt, nun wird sie uns als Frau präsentiert, die sich selbst aus der Gosse zum Doktortitel gekämpft hat. Ihr Charakter wirkt im Ganzen irgendwie unausgewogen, wie eine noch nicht definierte Mischung aus Meredith (verkorkst und stark zugleich), George (sensibel, etwas tollpatschig und gutherzig), Izzie (hübsch und unterschätzt) und Alex (schwere Kindheit, die Spuren hinterlassen hat). Für Letzteren scheint sie auch noch eine potentielle Freundin darzustellen, schließlich wird in praktisch jeder Folge, in der sie auftritt, betont, dass sie keine von seinen One-Night-Stands ist. Subtil nenne ich das nicht.
Shane Ross
Den Charakter Shane beginne ich langsam zu mögen. Mit seiner optimistischen, einfühlsamen und unbeholfenen Art wirkt er manchmal wie ein großes Kind und ist schon irgendwie süss. Ob er so allerdings erfolgreich durch die harte Assistenzarztzeit in der Chirurgie kommt, steht auf einem anderen Blatt. Ein netter Umgang mit Patienten ist wichtig, aber die Chirurgen müssen für ihren Beruf auch eine gewisse Härte und Robustheit mitbringen, um mit dem Leid fertig zu werden, das sie ständig sehen, und den Druck auszuhalten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir Shane scheitern sehen. Natürlich wäre es ebenso denkbar, dass er tougher wird, aber da wir in der Serie noch nie wirklich verfolgt haben, wie ein Assistenzarzt an seinen Aufgaben zerbrochen ist, halte ich es nicht für undenkbar, dass es diesmal passiert.
Stephanie Edwards & Leah Murphy
Auch zwischen den neuen Anfängern herrscht Konkurrenzkampf, genau wie einst zwischen Meredith und ihren Freunden, die aber trotzdem letztlich alle Freunde geworden sind. Stephanie und Leah gefährden in ihrem übertriebenen Bemühen, sich gegenseitig auszustechen, dass Leben einer Patientin. Leah wirkt dabei besonders unsympathisch. Sie zeigt sehr viel Neid und Feindseligkeit, was keine guten Grundlagen für erfolgreiches Teamwork sind. Bei Stephanie ist dagegen durchaus Potential zu erkennen. Sie könnte Cristinas Schützling werden.
Heather Brooks
Heather verbringt momentan sehr wenig Zeit mit ärztlichen Pflichten, sondern wird ständig zu Aufgaben verdonnert, die mehr mit den privaten Bedürfnissen der Oberärzte zu tun haben. Nachdem sie in der vorherigen Episode auf Callies Befehl hin Arizona mit einem Rollstuhl verfolgen musste, wird sie diesmal von Meredith als Privatsekretärin eingespannt, um Dereks Schwestern zu kontaktieren. Warum Derek seine Schwestern nicht selbst anruft, wissen wir, denn er will sie gar nicht mit hineinziehen, aber von Meredith kann man durchaus erwarten, dass sie sich selbst hinters Telefon klemmt. Wenn einer meiner Brüder Körperteile von mir bräuchte, würde ich dies nicht mit irgendeiner Fremden besprechen wollen, schließlich ist das letztlich eine Familienangelegenheit.
Ein bisschen erinnert mich Heather momentan an April, die ja in der Vergangenheit auch oft Aufgaben übernommen hat, die wenig mit Medizin zu tun hatten, besonders in der Phase, als Derek Chefarzt war. Auch das häufige Treten in Fettnäpfchen hat Heather mit April gemein.
Maret Hosemann - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Love Turns You Upside DownErstausstrahlung (US): 06.12.2012
Erstausstrahlung (DE): 27.02.2013
Regie: Mark Jackson
Drehbuch: Stacy McKee
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