Bewertung

Review: #12.04 Silberflut

Foto: Giacomo Gianiotti, Grey's Anatomy - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Adam Taylor
Giacomo Gianiotti, Grey's Anatomy
© 2017 ABC Studios; ABC/Adam Taylor

Das große Thema der Folge war es, über seinen Schatten zu springen, ganz nach dem Motto "Was einen nicht umbringt, macht einen stärker". Und so konnten wir einigen Charakteren dabei zusehen, wie sie einen neuen Schritt wagten, an ihren Aufgaben wuchsen und mutige Entscheidungen trafen.

Silver Flood

Meistens sind Großeinsätze bei "Grey's Anatomy" schon ganz alleine deswegen ein Erfolg, weil sie alle Ärzte zusammenbringen und sich die Serienmacher wirklich die ausgefallensten Unfälle und Katastrophe überlegen. Diesmal wird ein Bus voller Senioren eingeliefert, die eigentlich auf dem Weg zu einer Single Kreuzfahrt waren. Und dementsprechend sind sie auch drauf. Die mehr als rüstigen Rentner halten das Team ganz schön auf Trab und sorgen für einige lustige Szenen, angefangen bei Andrew, der am eigenen Leib erfahren muss, warum für so eine Situation ein extra Codewort erfunden wurde.

Ziemlich schnell wird sich aber doch auf ein Pärchen konzentriert: Abraham und Gaby. Die beiden haben eine so romantische Geschichte, dass man sich eigentlich schon von Anfang an denken kann, dass die Sache nicht gut ausgehen wird. Immerhin schafft es Abraham mit seiner Lebensgeschichte, bei Arizona etwas zu bewirken. Obwohl sie und Callie getrennt sind, hat Arizona sich gerade in den letzten Folgen sehr schwer getan loszulassen. Doch dank des Mannes, der mit 85 Jahren seine große Liebe gefunden hat, schöpft sie nun neue Hoffnung. Leicht fällt es ihr immer noch nicht, Callie mit ihrer neuen Freundin zu sehen, aber ich bin optimistisch, dass in dieser Episode der erste Schritt getan wurde.

Währenddessen bekommen die neuen Assistenzärzte von Owen einen Crashkurs, wie man Hinterbliebenen am besten die Todesnachricht überbringt. Das eigentlich eher traurige Thema wurde gekonnt in eine sehr amüsante Montage verpackt, sodass man letztlich doch ziemlich viel lachen musste. Das Ganze hat mich etwas an die Szene in der zweiten Episode der Serie erinnert, in der Alex und Cristina einen Wettbewerb veranstalten, wer am schnellsten seine Patienten entlässt und dabei immer versuchen, den Umarmungen der glücklichen Familien auszuweichen.

Um der Geschichte dann doch noch etwas nötigen Ernst einzuhauchen, hält Meredith eine ziemlich ergreifende Rede darüber, wie wichtig es ist, diese Aufgabe ernst zu nehmen. Spätestens nach Dereks Tod dürften ihre Erinnerungen daran, wie man sich auf der anderen Seite des Bettes fühlt, mehr als frisch sein. So lernen die Assistenzärzte einen unangenehmen und doch sehr wichtigen Teil ihres Berufs kennen.

"I had that great amazing love. [...] I'm happy. And I never thought I would be that again."

Parallel dazu wird Meredith vom Liebesleben ihrer Schwestern dazu veranlasst, über ihre romantische Zukunft nachzudenken. Dabei wird einem mal wieder bewusst, wie viel Zeit vergangen ist und wie sehr Meredith als Person gewachsen ist. Die Zeiten von "dark and twisty" sind vorbei und Meredith schaut optimistisch und tatsächlich glücklich in die Zukunft. Ohne Derek, dafür mit ihren Kindern, ihren Schwestern und Freunden und einem tollen Job. Man muss sich einfach für sie freuen, dass sie es geschafft hat, mit der Vergangenheit abzuschließen. Wobei ihre Entschlossenheit wohl sehr bald auf die Probe gestellt werden wird, mit dem Plottwist, den wir ganz am Schluss in Form von Callies Freundin erleben durften.

"There are certain things in life that simply can't be avoided."

Während Meredith so unglaublich im Einklang mit sich selbst ist, scheint Maggie nun endgültig Teil der Gruppe geworden zu sein. Schließlich gehört man erst dann richtig zur "Grey's"-Familie, wenn man einen One-Night-Stand aus dem Haus zu schmuggeln versucht und dafür von allen ausgefragt wird. Nicht zu vergessen, dass der besagte Fang auch noch ein Kollege und damit eigentlich tabu sein muss. So erleben wir mit, wie Maggie noch versucht, professionell zu bleiben und trotz Merediths Hilfe kläglich scheitert. Man darf gespannt sein, wie sich die Geschichte mit Maggie und Andrew weiterentwickeln wird.

"She was one of the few success stories."

Diejenige, die in dieser Folge wohl am meisten über sich hinausgewachsen ist, war Stephanie. Während die schwierige Situation alleine Grund genug gewesen wäre, um den Fall abzugeben, hat es mich sehr gefreut, dass hier noch eine persönliche Geschichte eingearbeitet wurde. So hat Stephanie gleich zweimal Mut bewiesen. Man konnte ihr ansehen, wie schwer es ihr fällt, über ihre Erkrankung und die damit verbundenen Qualen zu reden. Trotzdem ringt sie sich dazu durch, die Behandlung mit der Patientin fortzufahren. Umso schöner war es, dass Amelia nach ihrem Fehler auf sie zugegangen ist. Schließlich hatte Webber recht, nach all der Zeit, die Stephanie und Amelia zusammen verbracht haben, sollte sie ihr mehr Vertrauen entgegenbringen. Immerhin ist das Neuro-Duo jetzt wieder vereint.

Was mich zu Jo bringt, die mir etwas negativ aufgefallen ist. Richtig eng befreundet sind sie und Stephanie zwar nicht, aber trotzdem war ihr Umgang mit der ganzen Situation doch sehr hart. Natürlich nicht ganz grundlos, immerhin hat Stephanie ja schon häufiger die Wahrheit etwas verdreht, um schneller an Proben zu kommen oder ähnliches. Aber zu glauben, dass sie sich die ganze herzzerreißende Geschichte mit ihrer Krankheit einfach ausgedacht hat, ist etwas ganz anderes. Daher dürfte diese Sache wohl einen ziemlichen Keil in ihre Beziehung treiben. Gerade dann, wenn Jo ein Freundin gut gebrauchen könnte, nachdem sie sich von den Oberärzten ausgeschlossen fühlt.

Fazit

Ich bin immer noch begeistert wie diese Staffel bis jetzt verläuft. Mit Meredith hat die Serie eine starke Hauptcharakterin, die souverän im Zentrum der Geschichten steht. Dabei stehen ihr die anderen Charaktere in nicht viel nach, was interessante Storylines und Charakterentwicklungen angeht. Was in dieser Folge aufgefallen ist war, dass der Fokus mit Stephanie, Jo und Maggie mehr auf den neueren "Grey's Anatomy"-Charakteren lag und andere, wie zum Beispiel Bailey überhaupt nicht vorkamen. Das hat der Handlung aber nicht im geringsten geschadet und war nur fair, nachdem sich die vorherigen Folgen eher mit dem alten Team beschäftigt hatten. Die Serie hat nach wie vor keine Probleme damit, ihren großen Cast zu managen und lässt einen gespannt auf die nächste Episode warten.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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