Bewertung

Review: #12.23 Endlich

Foto: Kevin McKidd & Jesse Williams, Grey's Anatomy - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Adam Taylor
Kevin McKidd & Jesse Williams, Grey's Anatomy
© 2017 ABC Studios; ABC/Adam Taylor

Kurz vor dem Finale geht es in #12.23 At Last richtig hoch her. Beziehungen werden beendet, neugestartet oder endgültig besiegelt. Dabei wurden so viele Verbindungen zwischen den Charakteren (ob nun romantischer oder freundschaftlicher Natur) aufgegriffen, dass man kaum mitgekommen ist. Man füge dem Ganzen noch einen Schuss Drama, Erinnerungen und Humor dazu und garniere mit einen ordentlichen Schocker am Ende und man erhält eine wirklich unterhaltsame und tolle "Grey's Anatomy"-Episode.

"You ruined everything."

Zunächst einmal sehen wir, wie sich die Gerichtsentscheidung aus #12.22 Mama Tried auf Arizona, Callie und Penny auswirkt. Schon in der letzten Folge konnte man sehen, dass sich erste Risse in der Beziehung von Callie und Penny gebildet haben. Trotzdem war ich überrascht, dass man die Beziehung der beiden so schnell aufgegeben hat, nachdem doch die ganze Staffel über von der großen Liebe die Rede gewesen war. Überhaupt hätte ich eher erwartet, dass Penny Callie freigibt und nicht, dass sie so herzlos abserviert wird. Callie hat zwar recht, dass eine Fernbeziehung vermutlich nicht klappen wird, aber Penny die Schuld an der ganzen Sache mit Sofia zu geben, ist ja wohl mal total unfair. Schließlich war es nicht Penny, die damals vorgeschlagen hat, zusammen wegzugehen. Denn Callie hat den Stein ins Rollen gebracht und alles, was danach folgte, kann sie sich selbst zuschreiben. Zum Beispiel eine Arizona, die nicht mehr bereit ist, Kompromisse einzugehen und einfach mal genug von dem ganzen Drama hat, an dem Callie Schuld ist.

Ich konnte Penny zwar nie so richtig ins Herz schließen, aber so ein Ende hat sie wirklich nicht verdient. Bis zur letzten Minute hat sie richtig gehandelt, wäre sogar bereit gewesen, ihr Stipendium nach hinten zu verschieben, bis ihre Beziehung wieder stabiler ist. Und was ist der Dank dafür? Callie kämpft nicht um ihre Liebe, sondern gibt einfach auf und stellt Penny damit vor vollendete Tatsachen. Daher hat es mich gefreut, dass zumindest Meredith noch ein paar nette Worte für Penny gefunden hat und ihr Mut machen konnte. Falls das jetzt also wirklich Penny Blakes letzte Szene in der Serie gewesen sein soll, war die immerhin positiv.

"I have missed you."

Auch Stephanie hat kein Glück in der Liebe. Nachdem sie sich von Kyle getrennt hat, hatte ich gehofft, dass wir damit auf eine weitere Denny Duquette-Storyline verzichten könnten, aber natürlich tun mir die Serienmacher diesen Gefallen nicht. So ist es eben auch einfach, schnell eine traurige Geschichte einzubauen, die letztlich doch nicht so wichtig ist. Das hat aber nichts daran geändert, dass das Ganze echt tragisch anzusehen war. Stephanie, die so verbissen dafür kämpft, dass Kyle richtig behandelt wird und dann doch verliert. Dabei hatten die beiden so eine gute Chemie und es war echt mal erfrischend, eine Beziehung jenseits des Krankenhauses zu sehen. Jetzt stellt sich auch die Frage, ob Kyles Tod etwas an der Beziehung zwischen Stephanie und Amelia ändern wird. Jene war sich ja so sicher, dass sie die riskante Operation schaffen wird und Stephanie hat ihr dabei vertraut. Aber ich will mal hoffen, dass die Serienmacher die Geschichte dabei beruhen lassen.

Es gibt ja auch ganz andere Storylines, die wieder aufgegriffen wurden. Alex und Jos Heiratsfrage zum Beispiel, die ja schon seit einer halben Staffel im Raum steht und bis jetzt eher stiefmütterlich behandelt wurde. Plötzlich hat Jo eine klare Antwort für Alex: Nein. Wobei es mir so vorkam, als gäbe es triftige Gründe für ihre Entscheidung, als könnte sie Alex nicht heiraten, obwohl sie es möchte. Mein erster Gedanke war da, dass sie schon verheiratet ist, aber das wäre wahrscheinlich etwas zu offensichtlich. Nur wenn sich Jo so sicher ist, dass sie Alex nicht heiraten kann, wieso hat sie es ihm dann nicht schon viel früher gesagt? Das würde wiederum dafür sprechen, dass sie erst vor Kurzem ihre Entscheidung getroffen hat. Hoffentlich wird das im Finale noch aufgelöst und geklärt und nicht in die nächste Staffel mitgezogen.

"I want a real life and I want this with you."

Immerhin scheint es bei Amelia endlich die Chance auf ein Happy End zu geben, obwohl ich dem Ganzen noch nicht so ganz trauen kann. Während Amelia und Owen zwar die ganze Folge über so glücklich waren, dass man sich einfach für sie freuen musste, kommt mir alles doch irgendwie zu schnell. Klar haben beide schon lange über Themen wie Heirat und Kinder nachgedacht, aber dafür, dass sie eben erst wieder richtig zusammengekommen sind, scheint das jetzt eindeutig gehetzt. Kann das gut gehen? Natürlich würde ich es beiden von Herzen wünschen und wer weiß, vielleicht muss ja nicht alles ewig vorher geplant werden, um gut zu werden.

Ganz abgesehen von der Beziehung der beiden würde es mich aber vor allem auch für Amelia selbst freuen. Denn die konnte sich diesmal von Meredith so einiges an den Kopf werfen lassen. Das war der Punkt der Folge, der mir so gar nicht gefallen hat. Meredith, die sich die ganze Staffel über wirklich positiv präsentiert hat, hat hier aber sowas von daneben gegriffen, dass es schwer war, sich die Szene anzusehen. Da hat Amelia endlich ihre ganzen Unsicherheiten überwunden, sie steht nicht mehr in Dereks Schatten, sie wagt einen Neuanfang und dann fährt ihr Meredith so in die Parade, dass ich schon befürchtet habe, dass sie jeglichen Fortschritt zunichte gemacht hat. Zum Glück nicht. Trotzdem waren es harte Worte von Meredith, als sie meinte, dass sich Amelia ein eigenes Leben suchen solle. Schließlich ist das jetzt ihr Leben. Sie hat nicht nur die freie Shepherd-Rolle übernommen, sondern ihren eigenen Platz gefunden, eigene Beziehungen begonnen und die Probleme der Vergangenheit hinter sich gelassen. Nicht zu vergessen, dass sie Meredith auch geholfen hat. Von dem her war der Auftritt von Meredith einfach nur unpassend.

"I've had enough of bad decisions."

Apropos Auftritt von Meredith: Wow, was war das denn für ein Plottwist am Ende der Folge mit Meredith und Nathan? Ich muss zugeben, dass ich von dieser Entwicklung völlig überrumpelt wurde. Klar ganz am Anfang, als gerade bekannt gegeben wurde, dass Meredith sich Dating-technisch mal wieder umschauen würde, habe ich mir noch gedacht, dass Nathan einer der wenigen freien Kandidaten wäre, aber durch Will bin ich eigentlich schnell wieder davon abgekommen. Abgesehen davon wurde in den letzten Folgen und vor allem auch diesmal sehr viel Zeit damit verbracht, unauffällig eine Beziehung zwischen Nathan und Maggie aufzubauen. Deswegen hätte ich jetzt eigentlich damit gerechnet, dass diese beiden vielleicht etwas miteinander anfangen würden. Aber Meredith und Nathan? Zugegebenerweise, sie haben auf jeden Fall eine bessere Chemie als Meredith und Will und spannender dürfte diese Storyline auch werden. Überhaupt war mir bis zu dem Moment gar nicht bewusst, in was für einer ähnlichen Situation die beiden doch sind. Bei Meredith geht es um die Schwester ihres toten Ehemanns und bei Nathan um den Bruder seiner verschollenen Freundin - wie passend. Trotzdem, überraschende und toll gemachte Hook-Up-Szene hin oder her, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Vielleicht war das ja nur eine einmalige Sache, die aus gemeinsamer Frustration und Ärger entstanden ist und die nochmal einen schönen Schocker vor dem Finale bringen sollte.

Fazit

In dieser Folge ging es Schlag auf Schlag. Es wurden einem so viele Beziehungen präsentiert und dabei ist es doch am Ende die von Richard und Catherine, die am idyllischsten erscheint. Nachdem diese Folge schon mit ziemlich flottem Tempo viele der Handlungsstränge vorangebracht (oder sogar beendet) hat, bin ich mehr als gespannt, was wir jetzt im Finale zu erwarten haben. Denn die enden bei "Grey's Anatomy" ja immer gerne mit einem Paukenschlag.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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