Bewertung

Review: #5.03 Der Robin-Grundkurs

Großartige Folge, die von Anfang bis Ende durchgehend einfach nur lustig war, aber auch ein schönes und niedliches Ende aufweisen konnte.

Crazy Jealous Stalker Bitch

Der Beginn sagte ja nicht unbedingt ein gutes Ende voraus. Robin macht sich Gedanken, ob die Beziehung zu Barney überhaupt Sinn macht, da er sich einfach nicht an seine Rolle als ihr Freund gewöhnen kann. Lustig war es schon, wie Barney sich fast schlafwandlermäßig nachts aus Robins Zimmer schleichen will und einen Basketball unter der Decke liegen lässt. Dass Robin so eifersüchtig ist, ist ja nicht unbedingt überraschend. Zwar ist sie nicht unbedingt jemand, der groß auf intensive Beziehungen steht und viele Gefühle zeigt, doch hat man sie auch bei Ted in der Vergangenheit mal so erlebt, als Barney sich in Bars für ihn ausgegeben hat und sie glaubte, er habe sie betrogen. Ich denke aber auch, dass Barney sogar ähnlich eifersüchtig wäre, wenn Robin ihm einen ernsthaften Grund geben würde.

Es war dann ganz schön den Kurs "Robin 101" aus beiden Perspektiven zu sehen. Ted, der Lehrmeister im Fach "Robin Scherbatsky", der einen Schüler zu erreichen versucht, Barney, der alles tut, um ein guter Freund zu sein, aber nicht wirklich Bock aufs Lernen hat, und Robin, die völlig verärgert darüber wird, welche Dinge Ted Barney erzählt. Ich kann nicht wirklich sagen, wie ich mich in Robins Situation verhalten hätte bzw. was ich darüber gedacht hätte, aber als Beobachterin von außen finde ich Barneys Verhalten eher niedlich. Immerhin macht er sich Gedanken und gibt sich Mühe, um Robin zu behalten. Da er in Beziehungen auch nicht wirklich erfahren ist, folgt er da dem wissenderen Ted und handelt nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn, könnte man in meinen Augen eher Ted einen Vorwurf machen, denn er hätte es besser wissen können und sollen. Aber es war klar, dass dies nicht zu einer Trennung führen würde, denn das wäre auch völlig absurd und der Situation nicht angemessen gewesen.

In Robins Story eingebaut war noch der "Witz der Woche", wie ich es einmal nennen möchte. Denn Sitcoms haben ja meistens eine lustige Story, die nur in dieser Episode interessant ist, wobei "How I Met Your Mother" ja allein vom Schema schon nicht ganz Sitcom ist. Hier gibt es (üblicherweise) mehr folgenübergreifende Story, mehr Herz und mehr Charakterentwicklung als das in Standard-Sitcoms der Fall ist. Allerdings merkt man auch hier das Genre immer häufiger. In dieser Woche durfte Marshall wieder der Überbringer des Witzes sein, was auch zu ihm passt, da er dazu in der Lage ist, charmant, naiv und liebenswürdig eine Story rund um ein Fass zu präsentieren, ohne dabei von der eigentlichen Hauptstory abzulenken. Ich fand Marshall ja einfach nur süß, wie er sich so über sein Fass freut und hofft, dass jemand es aus dem Bermuda-Dreieck mitnimmt. Marshall ist einfach immer wieder niedlich und Jason Segel immer für eine abgedrehte Story gut.

How to Date Robin Scherbatsky

Der Kurs an sich war jetzt in meinen Augen nicht wirklich interessant, wobei es schon beachtlich ist, wie viel Ted über Robin weiß und vor allem wie viele Fotos er von ihr gemacht hat - und was für welche. Das Beste an der Story war jedoch die Lehrer-Schüler-Beziehungen zwischen Ted und Barney. Barney verhält sich nicht unbedingt wie der schlimmste Student, den es gibt, sondern eher wie der schlimmste Schüler. Sein Verhalten passt schon eher in eine High-School, aber da "student" auf Englisch ja beides heißen kann, weiß man ohnehin nicht genau, was nun gemeint war.

Barneys kindisches Verhalten, das von Neil Patrick Harris einfach wie immer grandios lustig gespielt wurde, kontrastiert wunderbar mit Teds lehrerhaftem, übereifrigem und sehr ernstem Verhalten, das er als Lehrer an den Tag legen will. Natürlich auch dies wieder mit einem Hauch von Ironie gespielt, doch gerade das macht es ja so lustig. Es gab kaum eine Szene im Hörsaal, bei der ich nicht lachen musste. Ein ständig gelangweilter Barney sowie seine ständige Frage, ob sie denn nicht draußen Unterricht machen dürften (Und ja, das kenne ich zu Genüge aus meiner eigenen Schulzeit, wo selbst an der Oberstufe noch regelmäßig bei gutem Wetter gefragt wurde, ob man denn nicht draußen Unterricht machen könnte, was für mich die Horrorvorstellung schlechthin ist. Mathe und Ameisen, Käfer und sonstiges Ungeziefer passen in meiner Vorstellung einfach nicht zusammen, wobei für einige wohl die Frage sein wird, was davon nun schlimmer ist. Für mich ist es jedenfalls das Ungeziefer.)

Barney: "They said I have A.D. something... [wirkt abgelenkt] Can we have class outside?"

Das erinnerte mich ein wenig an die StudiVZ-Gruppe mit dem Titel: "Meine Aufmerksamkeitsspanne ist sehr kur-... oh, ein Vögelchen!" Noch besser fand ich aber Teds nachdenkliches: "Gotta find a way to reach this kid." Mit der Zeit wurde es immer besser, z.B. als Ted Barney Robins böses Gesicht zeigt:

Ted: "If you ever ever see this face, Barney. Run. And don't take a picture of it. She will punch you. And you will cry - for the third time... that night."

Oder als es zur Auseinandersetzung kommt, die wohl jeder schon einmal gesehen hat, der einen der zahlreichen Lehrerfilme kennt, in denen ein Lehrer Kinder in Ghettos unterrichtet, die dann schließlich alle kleine Genies werden. Dann die Anspielung auf "Club der toten Dichter", die auch einfach nur brillant war.

Barney [stellt sich auf Stuhl]: "Oh, captain, my captain!"

Ted: "How good was 'Dead Poet's Society'?"

Barney: "I know, right? The end - tears."

Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich einfach eine Abschrift des Drehbuchs hierher kopieren könnte, denn leider kann meine Review nicht wirklich ausdrücken, wie genial die Folge teilweise war. Zu erwähnen sind jedenfalls noch Barneys Verteidigungsversuche von Ted, worauf Lily ihn als Arschkriecher bezeichnet, sowie die Aufklärung über Teds fehlgeleitete Interpretation von Robins erogenen Zonen, die Barney übrigens sicher auch selbst herausgefunden hätte... Es gab sicher noch viele andere Dinge, die erwähnens- oder zitatwürdig wären, doch dafür muss man die Folge dann eben einfach selbst sehen. Das Ende war dann wenigstens noch ein wenig schmalzig, was doch auch mal sein muss. Barney liefert Robin eine zuckersüße Entschuldigung, was die äußerst passend mit den drei magischen Worten quittiert: "You're an idiot."

Fazit

Großartige Folge, die mir wunderbar gefallen hat und die so lustig war, dass ich sie mir direkt nochmal ansehen möchte.

Nadine Watz - myFanbase

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