Bewertung

Review: #5.23 Ballast-Stoff

Das ganze Jahr über habe ich auf diese Folge gewartet. Die Vorfreude war doch groß, nachdem man schon im letzten Staffelfinale angekündigt hatte, dass es mehr oder weniger ein Wiedersehen mit Stella und Tony geben würde. Das war dann leider eher weniger als mehr. Recht enttäuschend, nichtssagend und an vielen Stellen auch nicht so lustig, wie es wohl sein sollte.

Es gab jedoch auch gute Szenen, denn keine Folge ist ja NUR schlecht. So musste ich sehr lachen, als zu Beginn Marshalls Nettigkeit durch den Kakao gezogen wird und wir eine Szene sehe, in der er sehr freundlich und hilfsbereit durch die Straßen läuft und dabei mal eben ein wenig seiner Breakdance-Künste zeigt. Auch als sich später noch weiter darüber lustig gemacht wird, hat mich das sehr amüsiert (Lily: "His high school mascot was a hug."). Auch "Major Baggage" hat mich an die guten alten Zeiten erinnert. Als Marshall und Lily dann jedoch erzählen, dass sie wegen Marshalls Nettigkeit jemanden ausgeraubt haben, kam mir das irgendwie zu bekannt vor.

Ab da ging es jedoch stetig bergab. Es fängt damit an, dass der Film einfach mal überhaupt nicht lustig war. Und ich habe schon kapiert, dass es eine Anspielung auf all die schlechten RomComs sein sollte, die jedes Jahr produziert werden. Aber es ist schon ziemlich unglaublich, dass Tony es sich wagt, so einen Mist zu schreiben, und vor allem, dass Stella dies zulässt. Andererseits wird es dadurch auch wieder realistischer, dass Tony tatsächlich innerhalb von einem Jahr einen Film geschrieben und verkauft hat und dieser bereits in den Kinos läuft. So schnell läuft das in Hollywood nämlich normalerweise nicht. Aber für das Skript kann er ja nicht viel länger als einen besoffenen Nachmittag gebraucht haben...

Bei der ersten Szene war es noch ganz lustig, dass Ted als der Böse dargestellt wurde, da der Darsteller von Jed Mosley das auch sehr abartig rüberbrachte. Aber irgendwann wurde es dann zu viel des Guten, da es ständig nur um dasselbe ging. Ted ist ein böses Monster und Tony hat Stella aus seinen Fängen befreit. Was mich aber noch viel mehr gestört hat, war Teds Reaktion darauf. Sorry, aber ich habe immer noch nicht wirklich kapiert, warum und wie schlimm die ganze Trennung für Ted war. Klar, wenn ich darüber nachdenke, leuchtet es ein, wie schmerzhaft es wohl sein muss, vor dem Altar stehen gelassen zu werden. Leider hat die Serie es versäumt, mich hier mitfühlen zu lassen, und vor allem eine glaubwürdige Story zu knüpfen, die die ganze Sache irgendwie nachvollziehbar werden lässt. Stattdessen endet die Beziehung praktisch wie jede andere von Ted. Bis zur Hochzeit war mir (und sicher allen anderen Zuschauern) schon klar, dass aus den beiden nichts werden wird. Es gab einige nette Szenen, aber insgesamt hatte ich keinerlei Sympathie für das Paar übrig. Schlechte Voraussetzungen. Doch dann wird Ted sitzen gelassen, er hat eine kleine, seltsame, wütende Reaktion, die er dann nicht ausleben kann. Danach wirkt er wie immer. Kein Schmerz, keine Trauer. Bis Stella plötzlich wieder auftaucht und die Sache in einem sehr künstlichen Gespräch wieder aufgewärmt wird. Danach wieder nichts...

Und jetzt ist Ted plötzlich furchtbar betroffen. Alles etwas sinnlos, außer es soll vielleicht noch auf etwas Größeres hinauslaufen, aber das bezweifle ich schon fast. Lachen musste ich lediglich nochmal, als seine Freundin und ein befreundetes Paar sich über Jed Mosley lustigmachen und Ted bei seinem verkrampften Lachen fast einen Nervenzusammenbruch erleidet.

Danach gibt es wieder die wahnsinnig "lustige" Anspielung auf Liebesfilme – parallel zum tatsächlichen Film. Nett gedacht, schlecht gemacht. Es war nicht lustig und das mit den Pancakes schon fast lächerlich. Das Ganze wird jedoch dadurch getoppt, dass man wieder mal die Trennung heraufbeschwört, völlig aus dem Blauen heraus. Die ganze Story um die Laster war kompletter Mist. Glaubt Ted wirklich, dass er jemanden findet, der vollkommen ohne Fehler und Probleme aus der Vergangenheit ist? Dann sollte er vielleicht lieber einen Säugling heiraten. Wieder Judy Greer in einer CBS-Sitcom, wieder eine Enttäuschung. Diesmal lag es jedoch eher daran, dass ihr Charakter völlig uninteressant und unwichtig war. Es hätte auch jede andere Tussi sein können, die Ted gerade datet.

Fazit

Das war wohl wieder eine herbe Enttäuschung, doch langsam ist man es fast gewohnt. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass es wie letztes Jahr das Finale herausreißen kann.

Nadine Watz - myFanbase

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