Bewertung

Review: #7.10 Tick Tick Tick ...

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Hm, ich habe lange überlegen müssen, wie ich zu dieser Folge stehe, denn das Ende hat einen irgendwie so traurig gestimmt, dass der objektive Blick etwas vernebelt wurde. Dabei kann ich mich kaum entscheiden, ob mir der Entschluss, Robin und Barney so nahe an eine Wiedervereinigung zu bringen oder sie kurz darauf doch platzen zu lassen, saurer aufgestoßen ist. Die Kombination der beiden Extreme war schlussendlich enttäuschend.

"What’s that saying about two wrongs making a right?"

Meiner Meinung nach hätte sich dieses Sprichwort durchaus bewahrheiten können, denn diese Folge hat einmal mehr gezeigt, wie gut Barney und Robin doch zusammenpassen. Allerdings ging mir diese Geschichte ehrlich gesagt ein bisschen schnell. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die beiden sofort miteinander im Bett landen würden und als es darauf hinauslief, dass sie schon in dieser Folge wieder zusammen kommen sollten, war ich trotz meiner Begeisterung für die beiden nicht ganz überzeugt. Es kam ja dann aber doch anders, was einerseits gut für den Spannungsbogen ist, einen andererseits doch ganz schön zerknirscht zurückgelassen hat. Auch wenn Barney normalerweise der Macho ist, der die Frauen vernascht, war es hier Robin, deren Kopf man am liebsten gegen die Wand geschlagen hätte. Mal ehrlich: Wie lange ist sie jetzt mit Kevin zusammen? Natürlich war seine Antwort auf ihre Frage, warum er sie liebt, süß und wesentlicher romantischer als Barneys, doch das kann doch trotzdem nicht ihr Ernst sein. Andererseits kann man natürlich verstehen, dass sich ihr Vertrauen in ihren Ex-Freund in Grenzen hält. Ich hoffe jetzt einfach nur, dass die Autoren diese Handlung nicht unter den Tisch fallen lassen und wir die beiden zumindest irgendwann glücklich miteinander sehen werden. Sofern uns dieses Happy-End noch bevor steht und wir in der Zwischenzeit möglicherweise sogar süße Eroberungversuche von Barneys Seite aus sehen werden, bin ich durchaus bereit, über dieses traurige Ende der Folge hinweg zu sehen.

"Robin and I were just cheating... ääähh... chatting, about how warm it is. I am breaking trust... ääähh... sweat in here."

Neil Patrick Harris war eindeutig der Star dieser Folge. Dabei haben wir ein ganzes Repertoire an Charakterzügen gesehen. Es fing an mit dem wahnsinnig amüsanten, nervösen Barney auf dem Schiff, der sich so übertrieben auffällig verhalten hat, dass ich an Noras Stelle sicher mal nachgefragt hätte. Die Panik hat er dabei so überzeugend und gleichzeitig schreiend komisch dargestellt, dass ich mich kaum noch halten konnte vor Lachen. Noch genialer war dabei der Song, den die beiden angeblich gehört haben. Hier hat Teds kleine Anmerkung, dass Barney und Robin geschworen hätten, dieser Song sei wirklich gespielt worden, die Absurdität und Realitätsferne gleich wieder aufgehoben. Der Chor dazu mit den kleinen Zwischengesängen wie "Slut" und "tell him" hat das Ganze noch besser gemacht. Der Sänger war übrigens super, den könnte man von mir aus noch öfter einbinden.

Barneys Wandlung zum ehrlichen Freund, der seiner Freundin die ganze Wahrheit sagt und schließlich aufgeregt auf Robin wartet, hätte rührender nicht sein können. Ich glaube, ich war nicht die einzige, die Barney am liebsten in die Arme geschlossen und getröstet hätte, als Robin ihm am Ende mit einem Kopfschütteln zu verstehen gab, dass die beiden erst einmal doch nicht zusammenkommen würden. Sein freudiges Lächeln bei Robins Anblick und der traurige Gesichtsausdruck nach ihrem Kopfschütteln waren jedoch nichts gegen die Szene, die danach gezeigt wurde: Barney beim Aufräumen der Rosen von Robins Bett. Es geht kaum kitschiger und trotzdem erwischte ich mich dabei, wie ich fast eine Träne vergossen hätte und Robin am liebsten zusammen geschrieen hätte, obwohl ich sie ja, wie gesagt, eigentlich verstehen kann.

Barneys Charakter wird von den Autoren immer mehr perfektioniert, sodass man ihn, falls man es nicht schon seit sieben Jahren tut, nur noch lieben kann. Schön ist außerdem, dass sein Witz und Charme dabei nicht verloren gehen, denn bei Noras Eltern war Barney kurz ganz der Alte. Seine Kurzbeschreibung über sich selbst traf es wirklich auf den Punkt: "Let's see. Suits, laser tag, I say 'wait for it' a lot. That’s all. You must be exhausted!"

Ich kann nur hoffen, dass Barneys Charakter durch diesen Rückschlag nicht allzu sehr zerstört wird, wobei es mir ehrlich gesagt fast lieber wäre, wenn er wieder den Aufreißer spielen würde, als wenn er wieder mit Nora zusammen kommen würde, denn die war in letzter Zeit einfach nur überflüssig, wenn sie überhaupt mal zu sehen war.

"Lily has no idea I'm high!" - "You're high?" - "I'm sorry." - "Lily has no idea I'm high!“

Die Storyline von den Dreien hatte mit Barney und Robin gar nichts zu tun und trieb die Handlung für meinen Geschmack etwas zu wenig voran. Trotzdem muss einfach mal neidlos anerkannt werden, dass Jason Segel und Josh Radnor die bekifften Jungs einfach nur grandios gespielt haben. Während mir der Gag mit der Schlange zur Damentoilette irgendwann nur noch auf die Nerven ging, hat mir die Auflösung am Ende umso besser gefallen.

Ted und Marshall hatten also nur das Gefühl, dass die Zeit rannte und waren in Wirklichkeit kaum fünf Minuten unterwegs. Sehr schön, hier hat die Serie mal wieder ihr Potential ausgespielt, die Handlung aus verschiedenen Perspektiven zu zeigen. Die beste Wendung war eindeutig die mit dem Gitarrenmann, der sich letzten Endes als Schild entpuppte. Schön war es auch, dass noch ein alter Serienmoment - das "Essen der Sandwiches" - aufgegriffen wurde. Insgesamt hatte diese Sequenz durchaus viel Lustiges an sich, war aber im Großen und Ganzen etwas sinnlos. Interessant fand ich allerdings, dass Ted Barney dabei erwischte, wie er das romantische Zimmer aufräumte und sich nicht zu erkennen gab. Dies deutet darauf hin, dass die Robin/Barney-Storyline noch nicht zu Ende ist und uns hier noch Vieles erwartet - ich hoffe es zumindest.

"Don't forget your mystery giftbags! (There are condoms)"

Als kleine Aufheiterung bekam wir nach langer Zeit mal wieder Sandy Rivers zur sehen. Auch wenn er in dieser Folge keine besonders große Rolle gespielt hat, waren seine Auftritte eine angenehme Abwechslung. Jede seiner Anspielungen gegenüber den neuen Praktikantinnen war ihre Showminute wert und hätte auch von Barney sein können. Bitte mehr davon!

Fazit:

Eine sehr durchwachsene Folge, die ein großes Gefühlschaos mit sich brachte und Spannendes für die Zukunft erwarten lässt. Der Kritikpunkt ist allerdings die Handlung rund um Marshall, Lily und Ted, die zu sehr stagnierte. Vor allem Ted als eigentliche Hauptperson der Serie hätte meiner Meinung nach doch mal wieder ein Recht auf interessantere Storylines. Außerdem hätte ich mir nach dem Kuss von Robin und Barney in der letzten Folge eindeutig mehr erwartet, diese Fortsetzung ging erst zu schnell und enttäuschte dann viel zu sehr.

Klara G. - myFanbase

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