Review: #8.14 Der Unsichtbarkeits-Ring

In dieser Woche passierte handlungstechnisch gelinde gesagt ÜBERHAUPT nichts bei "How I Met Your Mother". Trotzdem gab es viele lustige Momente, die einen doch an den Bildschirm fesselten und durchaus zu unterhalten wussten.

"I need you to bang this girl for me." - "To hook up with a girl I need to at least find some kind of connection."

Die "Handlung" hinter diesen Szenen war meiner Ansicht nach sehr platt und überflüssig: Ted lernt ein 20-jähriges Mädchen kennen und Barney will ihn überzeugen, mit ihr zu schlafen, um seine eigene entwickelte Sucht nach One-Night-Stands zu stillen. Anfangs war ich recht genervt von den Interaktionen zwischen Ted und dem Blondchen, da der Gag, dass sie ihn für mindestens 50 Jahre alt hielt, einfach nicht überzeugend rüberkam. Doch immerhin konnte sie das dadurch wieder wettmachen, dass sie einen wirklich niedlichen Charme besaß und man ihr nicht allzu böse sein konnte. Irgendwann hatte Barney Ted dann überzeugt, mit ihr zu schlafen, weswegen Ted allerdings - romantisch wie er ist - erst eine Verbindung, irgendeine Gemeinsamkeit, suchen musste. Diese Gemeinsamkeit war dann ironischerweise nicht unbedingt die Affinität zu "Star Wars"-Filmen, sondern die Tatsache, dass es sich bei dem Mädchen um Barneys Halbschwester handelte. Auch dieser Twist war zwar überraschend, war jedoch auch nicht besonders großartig. Denn es war recht schnell klar, dass Ted nicht mit ihr zusammen kommen würde. Trotzdem war ich am Ende genervt, als Ted schon wieder ein neues Mädchen mit der selben Masche aufgerissen hatte, beziehungsweise eine Neue im Auge hatte. Denn ein paar weitere Interaktionen zwischen Ted und Barneys Schwester wären wirklich nett gewesen. So wurde innerhalb einer Folge mal wieder eine kurze Frauen-Geschichte von Ted abgehandelt. Das haben wir früher schon gesehen und es konnte schon früher nicht überzeugen. Doch wahrscheinlich muss jetzt einfach die Zeit überbrückt werden, bis Ted die Mutter kennen lernt und da das ENDLICH wirklich nicht mehr lange dauern kann, würde es auch keinen Sinn ergeben, ihm da noch eine wirklich interessante Frau an die Seite zu stellen.

"Do you know what that means? You're over One-Night-Stands!"

Punkten konnten bei diesem Handlungsstrang mal wieder die Kleinigkeiten und die absolut großartigen Interaktionen zwischen Ted und Barney. Ob es Barney war, der mitten in der Nacht bei Ted im Zimmer stand, um ihn anzuflehen mit dem Mädchen zu schlafen, nur um dann Teds Traumtagebuch (!!) zu stehlen oder Ted, der Barney anschrie, das Licht bloß nicht ganz abzudrehen - ein Moment war lustiger als der andere. Auch die Anspielungen auf Barney und Teds Mutter und Barneys Augenzwinkern dazu - herrlich. Die ganze Storyline hatte außerdem den Sinn, zu zeigen, dass Barney offenbar wirklich über den Berg ist und bereit, sich gänzlich auf die Beziehung mit Robin einzulassen. Na das ist doch schön, ich bin allerdings gespannt, ob man diesen Kurs auch beibehält oder wieder irgendwelche Hindernisse in den Weg stellt.

"You're so beautiful, everything in life should be free." - "It's so wonderful to be me." - "Wow, do little blue birds help you get dressed in the morning, too?" - "She's exagerating to make a point."

Robin war für mich eindeutig der Star dieser Folge. Ihre Musical-Nummer war absolut überzeugend und sie konnte das sehr charmant rüberbringen. So sehr man ihr Problem auch als Luxus-Problem bezeichnen könnte, so konnte man sie doch auch verstehen. Schließlich war sie es eben gewohnt, durch ihr Aussehen zumindest in einigen Bereichen ein leichtes Leben zu haben und das hat sich durch ihre Verlobung geändert. Auch hier waren es die kleinen Details, die überzeugen konnten wie z.B. die Szenen, in denen Robin wirklich unsichtbar gemacht wurde oder die Anspielungen von Marshall auf "Harry Potter" und "Herr der Ringe" und Robins Kommentare dazu - "I don’t speak Nerd or Virgin". Schön war natürlich auch das Ende der Folge, bei dem Robin erkannte, dass sie ihr "Problem" einfach dadurch lösen konnte, ihren Verlobten Barney um die Getränke zu bitten und dass ihre Beziehung viel mehr wert ist, als ein paar Freibier. Dieser kurze, aber nette Handlungsstrang wurde meiner Ansicht nach richtig überzeugend und emotional umgesetzt und konnte mich sehr begeistern.

"Robin, once you have a child, anything that gets you even remotely close to the possibility of sex is worth a few pustule blisters."

Eine weitere sinnlose Handlung, die eigentlich gar keine war und trotzdem nett anzusehen war, war die von Marshall und Lily. Wir haben schon in der Vergangenheit öfters mitbekommen, dass Lily sehr interessante Vorlieben pflegt und sich Marshall als Bad Boy vorzustellen, gehört offenbar dazu. Alyson Hannigan hat die nach Sex lechzende Verrückte mal wieder sehr gut dargestellt und man konnte nicht anders, als zu schmunzeln bei den Dingen, die sie so von sich gab. Marshall gefiel das Ganze natürlich auch sehr gut und er nahm sogar eine allergische Reaktion in Kauf, um Lily bei Laune zu halten. Richtig toll war dann auch der Twist am Ende, bei dem Marshall dann im Gegenzug von Lilys Hausmütterchen-Jeans angetörnt wurde - liebevoll und lustig durchdachte, wenn auch sinnlose Story.

Fazit

Eine Folge, die wirklich nett anzusehen war, sonst aber nicht wirklich einen Sinn hatte. Doch es gab viele niedliche Szenen, die sich die Punkte durchaus verdient haben. Da ich persönlich besser unterhalten wurde als in der letzten Woche, vergebe ich wahrscheinlich viel zu großzügige sechs Punkte.

Klara G. - myFanbase

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