Bewertung

Review: #8.15 Die dunkle Seite

Foto: Cobie Smulders, How I Met Your Mother - Copyright: 2013 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.; Michael Yarish/CBS
Cobie Smulders, How I Met Your Mother
© 2013 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.; Michael Yarish/CBS

Was für ein Spaß! Diese Woche lieferte uns "How I Met Your Mother" 21 Minuten geballte Ladung an Lachern, süßen Momenten und herrlichen Flashbacks. Die Folge startete mit einer sympathischen MacLarens-Szene und einem übermotivierten Ted und konnte auch im weiteren Verlauf durchgehend überzeugen.

"Before a man meets the girl he's going to marry, he makes one final big mistake. For me, it was Jeanette."

Ted war in dieser Woche wirklich mal wieder in Höchstform. Nachdem er ein Mädchen in der U-Bahn gesehen hatte, die dasselbe Buch las wie er, war sein Interesse geweckt und er versuchte sie aufzuspüren. Seine Notizen und Spekulationen waren dabei so typisch Ted, dass man ihn einfach gernhaben musste. Wie sich herausstellte, musste er Jeanette allerdings nicht lange suchen, denn die hatte sich schon auf die Suche nach ihm gemacht. Nach und nach kam heraus, dass sie ihn nicht bloß gesucht und gefunden hatte, sondern ihm schon seit sehr langer Zeit auf den Fersen war. Wie lange - das stellte sich erst ganz am Ende heraus, sie hatte ihn nämlich auf dem Foto des New York Magazines gesehen (wir erinnern uns - das ist wirklich schon lange her) und war ihm seitdem gefolgt. Ziemlich unheimlich. Doch Ted stürzte sich trotzdem ins Vergnügen, was mir persönlich aus zwei Gründen sehr gut gefiel: Erstens war mir Jeanette wirklich sympathisch, sie hat etwas Liebes, Unschuldiges. Und zweitens bin ich solche Ein-Folgen-Frauengeschichten von Ted wirklich satt. Da soll Jeannette lieber als der eine letzte Fehler vor der Mutter etwas Zeit in Anspruch nehmen und uns noch ein bisschen unterhalten.

Dieser ganze Handlungsstrang bot aber nicht nur süße Momente mit einem Ted, wie wir ihn kennen und lieben, sondern auch viele Wahrheiten. Denn es stimmt wirklich: Große romantische Gesten können ganz wunderbar wirken, wenn beide Parteiern gleichermaßen interessiert sind, können aber eben gleichzeitig sehr unheimlich rüberkommen, wenn die andere Person eher abgeneigt ist. "Whether a gesture is charming or alarming depends on how it's received." - Wie wahr, wie wahr. Ein ganz großes Highlight neben seinem englischen Akzent war außerdem Teds wahnsinnig niedlicher Gesichtsausdruck, jedes Mal, wenn Jeannette ihm erklärte "I just could not stand the idea of not meeting you" - ganz großes Kino!

"There is a fine line between love and insanity."

Wirklich gut gefallen hat mir an dieser Folge außerdem, dass die Handlungen so ineinander verstrickt waren und man alle Freunde endlich mal wieder gemeinsam hat interagieren sehen. So kann man gar keinen klaren Strich ziehen zwischen der Storyline von Ted und der von Lily und Marshall, die eigentlich nur am Rande als Ergänzung eine Rolle spielte, deswegen aber nicht minder überzeugen konnte. Ein Flashback der beiden aus ihren College-Zeiten war besser und lustiger als der andere, ich könnte gar keinen auswählen, der mir am besten gefallen hätte. Da bekamen wir einen singenden Marshall zu sehen, der Lily das erste Mal um ein Date bat, eine Lily, die ein weiteres Mal ihre Vorliebe für sexy Frauen nicht ganz verbergen konnte, wohingegen sie der Sixpack-Schönling gänzlich kalt ließ - Szenen, die einfach Gold wert waren.

Letzten Endes stellte sich dann eben heraus, dass Lily dem Schicksal damals etwas auf die Sprünge geholfen hatte und das Treffen mit Marshall doch nicht ganz auf Zufall beruhte. Doch angesichts ihrer Geschichte und ihrer glücklichen Ehe spielt das überhaupt keine Rolle mehr. In diesem Falle handelte es sich eben einfach um Liebe, während Jeannette wohl eher in die "insanity"-Schiene abrutschte.

"I am so happy right now." - "I want to see her throw her life away so badly." - "We're all terrible people. Turn it up."

Kurz dachte ich, dass die lustigen Flashbacks von College-Lily und College-Marshall das Highlight dieser Folge darstellten, da wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Denn - Trommelwirbel - es gab endlich mal wieder Robin Sparkles zu sehen! Ebenfalls bezogen auf das "Stalker"-Thema merkte man Robin schnell an, dass sie diesbezüglich vorbelastet war. Doch wie sehr, das bekamen wir erst nach und nach zu sehen. Und wie! Barney konnte Robins Andeutung, mal eine Stalkerin gewesen zu sein, natürlich nicht so stehen lassen, sondern musste mehr erfahren. Zunächst beschränkte er sich darauf, ihre alten Tagebücher zu lesen, doch als ihn das nicht befriedigte, flog er allen ernstes nach Kanada, um mit Robins Exfreunden zu sprechen und so herauszukriegen, wen sie damals gestalkt hatte. Waren die Momente zwischen Barney und Robins Exfreunden schon eine pure Freude und brachten sie mehr als einen Lachanfall hervor (hier hat es mich besonders gefreut, Simon wieder zu sehen, derjenige, der Robin und Barney eigentlich überhaupt erst "zusammengebracht hat", so war dies noch nicht genug. Nein, als Krönung bekamen wir ein weiteres Robin Sparkles-Video zu sehen: Den Absturz derselbigen und ein TV-Format, das erstklassig verarscht wurde. Die Show rund um Robins Veränderung hätte nicht besser und satirischer sein können, denn wie oft werden nicht nur im amerikanischen, sondern auch im deutschen Fernsehen Veränderungen von Popstars endlos durchgekaut und von jeder Menge Z-Promis kommentiert. Robin Sparkles stellte hier keine Ausnahme dar, auch ihr Absturz wurde von jedem, der dazu eine Meinung hatte, kommentiert.

Rund um diese Show gab es so viele tolle Momente, die ich gar nicht alle aufzählen kann, besonders gut haben mir aber die lang vermissten Seitenhiebe auf Kanada "Grunge was born in 1996. In Canada? Wow, that's a bummer" und die amüsanten Kommentare der Freunde bezüglich Robins Video "all you need now is a shirtless man and black and white for no reason" gefallen. Wirklich erstklassig!

Die Auflösung von Robins "Stalking-Opfer" war dann gar nicht so spektakulär und spielte eigentlich auch keine so große Rolle, ich fand den Running Joke, dass jeder immer dachte, es sei Coulier gewesen, um einiges lustiger. Insgesamt war dieser Handlungsstrang jedenfalls toll mit den anderen verknüpft, jeder trug seinen Teil dazu bei und die Endmoral war ebenfalls eine Positive, denn Robin erkannte, dass Barney sowieso ihr ganz persönlicher Schatz war - schön!

Fazit

Eine herrlich komische Folge, die durchgängig unterhalten und begeistern konnte. Außerdem wurde die Serienkontinuität gewahrt und wir bekamen endlich wieder die Kanada-Seitenhiebe zu sehen und außerdem Kleinigkeiten wie den elektrischen Bohrer von Barney, auf dem noch "property of Ted Mosby" stand - man erinnert sich an die Folge, in der thematisiert wurde, dass alle ständig Dinge von Ted ausleihen und niemals zurückgeben. Auch wenn ich mich noch dunkel erinnern kann, dass es früher "How I Met Your Mother"-Folgen gab, bei denen ich noch mehr und vor allem durchgängiger gelacht habe, konnte mich hier ausnahmslos jeder Handlungsstrang begeistern und ich hatte Spaß daran, die Folge ein zweites Mal anzuschauen, weshalb ich einfach mal großzügig die volle Punktzahl verteile.

Klara G. - myFanbase

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