Bewertung

Review: #1.10 Unter Druck

Foto: Viola Davis, How to Get Away with Murder - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth
Viola Davis, How to Get Away with Murder
© 2015 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth

Die Keating Five werden von der Polizei im Bezug auf Sams "Verschwinden" befragt und recht schnell stellt sich raus, dass einige dem Druck nach der Mördernacht nicht gewachsen sind. Währenddessen wird Rebeccas Fall in Rekordzeit abgewiesen.

"To allow this trial to proceed would be a gross miscarriage of justice."

Der für mich schwächste Teil der Folge ist die Abhandlung des Verfahrens rund um Rebecca. Annalise und die Keating Five beweisen innerhalb eines Wochenendes (!), dass Sam Lilas Mörder ist, und Rebecca und Griffin kommen sofort frei. Dadurch dass dieser Handlungsstrang seit #1.03 Smile, or Go to Jail in eigentlich jeder Folge mit dabei ist, fühlt es sich sehr gehetzt an. Ich bezweifle sogar, dass man DNS-Tests so schnell erhalten kann. Besonders wenn man bedenkt, dass Annalise, Bonnie, Frank und die Studenten alle zu Sams "Verschwinden" befragt werden. Mir wäre es lieber gewesen, man hätte dem mehr Zeit eingeräumt, eventuell sogar eine ganze Folge gewidmet wie man es in Folge #1.07 He Deserved to Die getan hat. Denn diese Folge gehörte zu meinen Highlights der ersten Staffelhälfte.

Auch die Begegnungen zwischen Annalise und Staatsanwältin Parks gingen mir eher auf die Nerven. Es ist sicher nicht einfach mit beziehungsweise gegen Annlise zu arbeiten, aber diese Feindseligkeit ihr gegenüber, besonders wenn ihr Ehemann verschwunden und vielleicht sogar ein Mörder ist, fand ich sehr unnötig und eher unprofessionell. Dass Parks am Ende und durch die erdrückende Beweislast gegen Sam doch Einsicht zeigt und Rebecca nicht weiter anklagen wird, macht sie leider auch nicht sympathischer. Denn hätte sie es nicht getan, hätte sie wohl als Dumme dagestanden. Hoffentlich hat mit dem Abschluss um Rebeccas Fall jetzt auch Wendy Parks ihren Abschluss gefunden. Vermissen würde ich sie nicht.

"Mommie is home."

Annalise war gewohnt stark und hat wie immer alle Fäden in der Hand. Schon zu Beginn der Folge bekommen wir das Polizeiverhör mit ihr mit und erfahren in kurzen Flashbacks, wie Annalise dazu kam, Wes und den anderen zu helfen. Nach dem Winterfinale rätselten wir Zuschauer noch, wann Annlise Sam gefunden hat und ob es vor oder nach ihrem Besuch bei Nate war oder ob ihr dies als Alibi dienen könnte. Nun wissen wir, dass sie Sam zuerst fand und auch noch gleich Wes anwies, wie er die Leiche entsorgen solle. Danach ging sie zu Nate.

Auch dieser wird von der Polizei verhört so wie die Keating Five. Viel Interessantes bringen die Verhöre nicht zum Vorschein. Nur Laurels Behauptung, Sam hätte sie manchmal in sexueller Absicht angesehen, sind wirklich was Neues. Ob es jedoch stimmt, sei dahin gestellt. Connors Fürsorge während seines Verhörs Annalise gegenüber ist sehr nett, da er sie wohl durchaus durchschaut hat. Annalise zeigt ihre Gefühle selten anderen Leuten und spielt eher die taffe Frau, der nichts etwas anhaben kann. Der Mord an ihrem Mann, sowie dessen Involvierung in den Mord an seiner Geliebten werden aber sicherlich noch ihre Spuren bei Annalise hinterlassen.

Generell war Annalise Beziehung zu ihren Studenten in dieser Folge besonders Wes und Connor gegenüber ziemlich rührend und auch sehr mütterlich. Passend dazu nennt Connor sie auch einmal kurz Mommie.

"Let me help you. Let me help you. Because if you do, I promise you, will get away with this."

Und Annalises Beschützerinstinkt rettet die Studenten und Rebecca zumindest vorerst vor dem Gefängnis. Weil Connor und Michaela schreckliche Panik bekommen und vor der Polizei alles auf Wes und Rebecca schieben wollen, muss sie den Studenten schließlich gestehen, dass sie nicht nur Bescheid weiß, sondern sie auch beschützen wird. Vorerst glauben die beiden ihr das.

Weiterhin schön zu sehen ist die Freundschaft zwischen Wes und Laurel, die sich einander anvertrauen und sich auch nicht anlügen. Zusätzlich scheint sich auch eine Freundschaft zwischen Connor und Michaela zu entwickeln, die sich in der ersten Staffelhälfte ja eher angegiftet haben. Diesen Freundschaften sollte man in den nächsten Episoden mehr Zeit einräumen, da sie für mich zu den schönsten gehören.

"Look who it is – the hypocrite."

Laurel ist immer noch sauer auf Frank und der, nachdem er durch Annalise von der Mordnacht erfahren hat, auch auf sie. Damit ist die Beziehung der beiden wohl endgültig vorbei, weshalb Laurel auch Kan gegenüber wieder einen Annäherungsversuch startet.

Auch bei Asher und Bonnie bleibt es frostig. Sie will weiterhin so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben, während er durchaus Interesse an ihr hat. Mir gefallen die beiden eigentlich sehr gut und genau wie Asher bin auch ich Team Bosher. Da beide als einzige nichts von der Mordnacht wissen, ergibt das eine witzige Dynamik innerhalb der Gruppe.

Zwischen Connor und Oliver gibt es nach Connors Drogengeständnis eine leichte Annäherung. Oliver hilft Connor sogar wieder bei seinen Fällen und er ist wieder Single, also steht dem Traumpaar der Serie eigentlich nichts mehr im Wege. Und da Oliver für Connor einer der wichtigsten Personen in seinem Leben ist, wird er sicher nicht mehr die gleichen Fehler wie zu Beginn der Beziehung machen.

"I think we have a problem. Your sister-in-law is in town."

Zu guter Letzt noch etwas, worauf man sich schon seit Monaten freuen konnte. Marcia Gay Harden stattet der Serie einen Besuch ab! Und zwar als niemand Geringes als Hannah Keating, Sams Schwester. Connors Andeutung gegenüber Annalise und deren Gesichtsausdruck verheißen ja schon mal nichts Gutes für die Protagonisten. Ich freue mich schon sehr auf die ersten Szenen zwischen Marcia Gay Harden und Viola Davis.

Fazit

Eine eher schwache Episode, die einfach viel zu vollgestopft und zeitweise zu gehetzt wirkt. Aufgrund schöner Momente zwischen einzelnen Charakteren und Viola Davis' Stärke vergebe ich mal sechs Punkte, und hoffe, dass die nächsten Folgen besser werden und man nicht schon alles Pulver in der ersten Staffelhälfte verschossen hat.

Sophie Marak - myFanbase

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