Bewertung

Review: #1.15 Nichts als die Wahrheit

Foto: Viola Davis, How to Get Away with Murder - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth
Viola Davis, How to Get Away with Murder
© 2015 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth

Die Folge schließt nahtlos an die letzte an und wir erfahren, wer Lila getötet hat und was mit Rebecca passiert ist, die man zuletzt gefesselt und geknebelt gesehen hat. Vor allem die letzten Minuten beinhalten große Enthüllungen und starke Szenen. Ich fange diese Review mit Lila an und beende ihn mit der, meiner Meinung nach, besten Szene der Folge.

The Night Lila Died

Was hast du nur getan, Frank? Entgegen all meinen Spekulationen war Sam nur indirekt an Lilas Mord beteiligt. Er hat nämlich den Mord beauftragt und Frank los geschickt, seine schwangere Freundin zu töten. Generell gefällt mir diese Auflösung viel mehr, da Sam eigentlich schon zu offensichtlich als Täter gezeigt wurde, so wie es auch bei Rebecca in Sams Mord der Fall war. Außerdem wird es so für Annalise und Wes noch einmal schlimmer, sollten sie die Wahrheit darüber je erfahren. Und ich bin mir relativ sicher, dass sie es erfahren werden. Vielleicht nicht gleich im Auftakt zu Staffel zwei oder überhaupt in der nächsten Staffel, aber irgendwann sicherlich. Schließlich würde sich keine amerikanische Serie so ein Drama entgehen lassen.

Für mich ist es schwer zu entscheiden, wer von den beiden, Sam oder Frank, die größere Schuld an Lilas Tod trägt. Klar, Frank hat sie erwürgt, aber Sam hat ihn darum gebeten. Scheinbar schuldete Frank Sam einen Gefallen und hat so nicht nur einen Mord begangen, was er aber öfter zu tun scheint, auch wenn er bei Laurels Andeutung, er wäre ein Auftragskiller, den Beleidigten spielte, sondern dabei auch noch seine Chefin Annlise hintergangen. Während der gesamten ersten Staffel hatte ich eigentlich das Gefühl, das Franks Loyalität einzig und allein bei Annalise liegt. Aber offenbar hat ihm Sam einmal so sehr aus der Patsche geholfen, dass er seine Loyalität zu Annalise vergisst.

Die Auflösung dieser Storyline gefällt mir sehr gut, allerdings finde ich, dass sie etwas zu lange gedauert hat. Schliesslich war Lila ein Charakter, den wir nicht besonders oft zu Gesicht bekommen haben, im Gegensatz zu Sam, dessen Mörder allerdings schon im Winterfinale enthüllt wurde.

Oliver

Auch Olivers Story, die in der letzten Folge eigentlich abgeschlossen gewirkt hat, wird wieder aufgenommen. Ich wusste ja, dass man Oliver und Connor nicht lange glücklich lässt, aber das war nun doch sehr kurz. Oliver hat Connor also angelogen, er ist HIV-positiv. Am Ende der Folge sieht es sehr danach aus, dass Connor seinem Freund beistehen und vor allem an seiner Seite bleiben wird. Diese Geschichte wird in der nächsten Staffel definitiv weitererzählt und verspricht sehr spannend und emotional zu werden. Ich halte meine Taschentücher schon bereit.

Auch Asher und Bonnies Beziehung vertieft sich weiter, allerdings nicht auf so dramatische, sondern eher lustige Weise. Da Asher nicht ins Haus gelassen wird, denkt er, dass Annalise von Frank über ihn und Bonnie aufgeklärt wurde und will schauen, ob es ihr gut geht. Echt süß! Jedoch verplappert er sich so auch vor den restlichen Studenten, die sich alle mit Rebecca im Keller versteckten.

The Night Rebecca Died

Wie konnte das passieren, dass Rebecca einfach so tot am Boden liegt? Und vor allem, wer hat sie getötet? War es Annalise? Frank? Wes? Einer der anderen Studenten? Und was zum Teufel bedeutet "Eggs 911"? Leider erfahren wir das in dieser Folge nicht mehr. Von gefesselt und geknebelt zu ermordet ist ein ganz schöner Sprung in nur einer Folge.

Annalises Ausbruch an die Keating Four (also ohne Asher), in der sie sie fragte, was eigentlich aus ihnen geworden ist, ist absolut gerechtfertigt und hätte genauso gut auch von den Zuschauern stammen könne. Die Charakterentwicklung der Vier seit dem Piloten ist eine Wucht und auch etwas, was an dieser Serie so großen Spaß macht. Gerade Laurel hat sich für mich am Meisten verändert. Sie ist nicht mehr die ruhige Streberin, sie ist manipulativ geworden, was mir an ihr viel besser gefällt. Als sie am Ende der Folge Michaela ihren Verlobungsring zurück gibt und gesteht, in die ganze Zeit gehabt zu haben, damit Michaela nicht zur Polizei rennt und sie verpetzt, passte sehr gut zu ihr und löst diesen Faden auch gut und vor allem unerwartet auf. Welche Auswirkungen das auf die Freundschaft der beiden hat, wird sich zeigen, aber Gute werden es kaum sein. Hierbei kann ich Michaela auch durchaus verstehen, immerhin war die Mordnacht an Sam, der größte Grund für die Freundschaft der Studenten und selbst dabei wurde noch gelogen und betrogen.

Was mir an dieser Folge jedoch am Besten gefallen hat, war Wes. Wes, der nur dasitzt und nichts tun kann. Wes, der Rebecca in einem intensiven Gespräch zur Rede stellt und endlich die volle Wahrheit von seiner Freundin erfährt. Und vor allem, Wes, der sich bei Annalise ausheult und von ihr getröstet wird. Gerade diese Szene zeigt wieder die tiefe Verbindung, die die Zwei zueinander haben und auch dieses Mutter-Sohn-Verhältnis, das von Anfang an irgendwie da war. Alfie Enoch war in dieser Folge wirklich stark und steht, der immer genialen, Viola Davis in nichts nach. Für die zweite Staffel wünsche ich mir weitere solcher Momente, die im Angesicht von Rebeccas Tod sicher nötig sein werden.

Fazit

Im Vergleich zur vorherigen Folge kann sich diese steigern und ein schönes Finale abliefern, das viele Fragen beantwortet und einen schönen Cliffhanger hinterlässt, der eine spannende zweite Staffel verspricht. Auch schauspielerisch war diese Folge wieder einmal großartig. Man kann den Machern der Serie nur immer wieder zu diesem Cast gratulieren. Mit Rebeccas Tod, von dem aber nur Frank und Annalise wissen, haben die Autoren einen sehr schönen Konflikt geschaffen, der alle Hauptcharaktere, mit Ausnahme von Nate und Asher, beeinflussen sollte und viele tolle Momente verspricht.

Sophie Marak - myFanbase

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