Bewertung

Review: #2.10 Ganz unten

Foto: How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Nicole Wilder
How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Nicole Wilder

Nach Monaten ist "How to Get Away with Murder" endlich wieder zurück. Die Hauptcharaktere müssen die Scherben der zweiten Mördernacht aufheben und dabei wird die Freundschaft der Keating Five gestärkt, während Annalise immer einsamer wird und auch mit Halluzinationen zu kämpfen hat.

"No, it was in your head. Like last time."

Zwei Wochen nach der Mördernacht wird Annalise aus dem Krankenhaus entlassen. Bonnie, die sie nach Hause gebracht hat und versucht sich um sie zu kümmern, schickt sie sofort weg. Ob das so schlau war? Nach dem heftigen Streit den die beiden vor der Mördernacht hatten, scheint wieder alles beim alten zu sein. Bonnie kümmert sich um Annalise und Annalise stößt sie von sich weg. Hierbei ist es sehr interessant, zu sehen, wie tief die Beziehung der beiden geht. Passiert etwas, sind die beiden für einander da.

Auch Bonnie kann Annalise jedoch nicht gegen ihre Halluzinationen helfen. Die gute Annalise nimmt nämlich, nachdem Bonnie allen Alkohol entfernt hat, zu viele ihrer Schmerzmittel. Ihre Wahnvorstellungen drehen sich hauptsächlich um ein Baby, das ihr von Wes' Mutter Rose, die ja schon verstorben ist, vor die Haustür geliefert wird. All das hat sicher noch eine größere Bedeutung. Auch die Flashbacks am Ende der Folge deuten darauf hin.

"Asher?" "He's fine. All the kids are."

Während Annalise sich also in ihre Halluzinationen flüchtet, versuchen auch die Keating Five mit dem Geschehenen umzugehen. Sowohl Bonnie als auch Laurel spionieren für Annalise. Connor und Michaela scheint es auf dem ersten Blick viel besser als beim letzten Mal zu gehen. Connor kümmert sich rührend um Asher und lässt ihn auch bei sich und Oliver wohnen. Laurel ist auch weiterhin die gute Freundin die Wes braucht. Nachdem sie vor den restlichen Studenten schon die Schuld für Annalises Verletzung auf sich genommen hat, bringt sie Wes auch Essen vorbei und sorgt dafür, dass er das Bett verlässt.

Für mich auch ein ganz besonderer Moment, der auch wieder zeigt wie wundervoll sich die Freundschaft der Studenten entwickelt hat, ist der Moment als Michaela Wes umarmt. Wer hätte das gedacht, wenn man sich an den den Piloten zurück erinnert? Ich sicher nicht. Die ganze Folge hinweg kann man diese kleinen Freundschaftsmomente der Keating Five sehen und für mich sind diese eindeutig das Highlight der Folge. Ein weiterer schöner Moment ist als Laurel vor Frank Schwäche zeigt und er sie aufmuntern kann. Ich war in der Vergangenheit nie ein Fan der beiden als Paar, dennoch fand ich den Moment sehr schön. Vielleicht erwärme ich mich den beiden doch langsam.

Die zwei, die die Mördernacht am Nächsten geht, sind eindeutig Asher und Wes. Asher flüchtet sich in den Alkohol und er ist davon überzeugt, dass sein Vater umgebracht wurde und das Ganze als Selbstmord vertuscht wurde. Das war auch seine Aussage bei der Polizei, die er in jener Nacht gemacht hat. Wes dagegen ist die meiste Zeit lethargisch und auch leicht suizidgefährdet. Als er sieht, dass Annalise wieder fit genug zum Manipulieren ist, konfrontiert er sie mit der Tatsache, dass sie ihn von früher kennt und auch seinen Geburtsnamen Christophe. Annalise antwortet ihm auf keine seiner Fragen und verscheucht ihn mit einer kleinen Statue. Es wird interessant, zu sehen wie sich die Beziehung der beiden noch entwickeln wird und natürlich wie die beiden miteinander verbunden sind.

"It's all gonna work."

Die Anhörung bezüglich Catherines Schuld in der Nacht als Sinclair starb, beginnt und natürlich muss Annalise aussagen. Ganz verstehe ich nicht, wie man die Anhörung nur zwei Wochen nach dieser Nacht ansetzen kann. Innerhalb von zwei Wochen kann keine Schusswunde heilen, von den psychischen Folgen mal ganz abgesehen. Warum die Richterin so erpicht darauf ist, Annalises Aussage zu hören, kann ich zwar verstehen, nicht jedoch, warum man das Ganze nicht verschieben kann. Was ist daran gerecht, wenn die Hauptzeugin von ihren Schmerzmitteln zu gedröhnt ist? In meinen Augen rein gar nichts. Das erinnert mich sehr daran, wie im Midseason-Auftakt der ersten Staffel Rebecca innerhalb eines Wochenendes freigesprochen wurde. Realistisch sieht anders aus.

Nichtsdestotrotz muss Annalise aussagen. Dass sie sogar in ihrem Zustand alles und jeden manipulieren kann, ist zum einen faszinierend, zum anderen aber auch sehr beängstigend. Sie schafft es, geschickt ihre eigene Aussage zu Nichten zu machen und Catherine dabei unschuldig, was den Mord an ihren Eltern betrifft, da stehen zu lassen. Dadurch lässt sich Caleb erweichen und überredet Catherine, sich schuldig zu bekennen. Sie bekommt einen Deal mit der Staatsanwaltschaft, da sie ja von Philip unter Drogen gesetzt wurde – zumindest offiziell. Annalise und Co. haben es also wieder einmal geschafft und sind mit einem Mord davon gekommen. Es gibt noch fünf weitere Folgen diese Staffel, deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass dies nicht so bleiben wird.

"You knew her. And that's why I'm here."

In einem kurzen Flashback sehen wir, dass Annalise Rose auf einem Sportplatz kennen lernte. Ihre Augen hatte sie von Anfang an auf den jungen Wes gerichtet, sodass ich davon ausgehe, dass sie ihn schon kannte. Ihre Schwangerschaft passt ja zu dem, was Annalise Wes im Piloten erzählt hat, und da sie in der Gegenwart kein Kind hat, könnte das, was dem Kind beziehungsweise der Schwangerschaft passiert, ihre Ehe mit Sam auf jeden Fall belasten. Oder es ist ein Plan, den Annalise ausgeheckt hat, um an Rose ranzukommen und sie täuscht die Schwangerschaft nur vor. Annalise würde ich es zutrauen.

Fazit

"How to Get Away with Murder" kehrt mit einer soliden Episode zurück. Das Tempo der Folge ist angenehm, dennoch hatte die Folgen ihre Schwächen. Zu diesen gehören die Szenen bei Gericht. Stark dagegen war das Schauspiel von Viola Davis – wie immer - und auch Alfred Enoch war diese Woche herausragend. Ich freue mich auf die nächste Folge.

Sophie Marak - myFanbase

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