Review: #2.11 Absolution
Wes landet in der Psychiatrie und die Keating Five kehren Annalise den Rücken zu. Der Fall der Woche taucht wieder auf und sorgt für das Thema der Folge: Vergebung. In den Flashbacks sieht man familiäre Gesichter wieder, während Rose eine andere Seite von Annalise kennen lernt.
"Just don't feel bad if I end up shooting myself!"
Wes sucht auf Grund von Schlafproblemen einen Arzt auf und macht den Fehler, einen Witz darüber zu machen, sich vielleicht das Leben zu nehmen. Daraufhin wird er für 72 Stunden festgehalten, mit Therapiestunden bei Dr. Dalton wunderbar gespielt von Alexandra Metz. Hat er das wirklich nur so vor sich hergesagt? Oder möchte er wirklich sterben? Bei Wes liegt die Wahrheit wohl mitten drinnen. Verübeln kann man es ihm nicht wirklich, schließlich ist er einer der Charaktere, die am Meisten mitmachen mussten. Zwar haben auch die anderen Charaktere mit Problemen zu kämpfen und haben schon viel durchgemacht, reiht man die tragischen Ereignisse in Wes' Leben jedoch aneinander, sieht man wieso ihm alles zu viel wird und er dringend Hilfe braucht. Seine Mutter hat Suizid begangen, als er gerade mal zwölf Jahre alt war, seine Freundin Rebecca wurde des Mordes angeklagt, er hat den Mann seines Bosses umgebracht, hat das alles vertuscht, seine Freundin ist verschwunden und später hat er erfahren, dass sie tot ist, er hat seinen Boss angeschossen und erfahren, dass sie seinen Geburtsnamen kennt, dazu kommen der Stress von Universität und Job. Jeder normale Mensch würde unter all dem zusammenbrechen.
Man merkt Wes schon am Ende der Folge an, wie gut es ihm getan hat, mit jemanden über den Selbstmord seiner Mutter zu sprechen. Natürlich kann er sich nicht alles von der Seele reden, so würde er sich und die Keating Five in eine brenzlige Lage bringen, aber über eine schwierige Sache in seinem Leben zu reden, hat schon mal einen positiven Effekt. Genauso wie die Tatsache, dass seine Freunde um seine Entlassung kämpfen. Es wird trotzdem noch ein langer Weg für Wes sein, sich von seinen inneren Dämonen zu befreien. Ich würde ihn auch immer noch suizidgefährdet nennen. Zum Glück hat er in den anderen Studenten und vor allem Laurel jemanden gefunden, die sich wirklich um ihn sorgen und für ihn da sein werden. Hoffentlich schaffen sie es auch, ihn aus diesem Sumpf zu ziehen. Die gemeinsame Autofahrt der Studenten macht schon mal Hoffnung.
"How could you just leave him in there?"
Die Keating Five beziehungsweise Laurel, Asher, Connor und Michaela, Wes war ja anderweitig beschäftigt, haben in dieser Folge eine Stärke gezeigt, gerade Annalise gegenüber, die man so wohl kaum für möglich gehalten hat. Annalise, die sie immer beschützt hat, verschließt ihre Augen vor Wes und das kann keiner der Studenten so hinnehmen. Einer nach dem anderen verlassen sie entsetzt Annalises Haus und fahren in die Klinik um für Wes' Entlassung zu kämpfen. Zwar wurde Wes, als sie ankommen, schon entlassen, die Geste ist dennoch unglaublich rührend. Zum Teil haben es Connor und Co. aus egoistischen Gründen getan, wollen sie schließlich nicht, dass Wes sich verplappert, aber man merkt ihnen schon auch an, dass es dabei nicht rein um die Geheimnisse geht, sondern sie sich auch um Wes große Sorgen machen.
Die anschließende Autofahrt ist für mich das Highlight der Folge. Die Fünf sprechen ehrlich über ihre Gefühle und dass sie sich von nun an aufeinander verlassen müssen. Hier ist es vor allem Asher, der klar macht, dass er die Freundschaft der anderen mehr braucht. Unglaublich, wie sehr sich Asher seit dem Piloten entwickelt hat. Von dem Charakter, den ich für am unnötigsten gehalten habe, wurde er zu dem, ohne dem ich mir die Serie nicht mehr vorstellen könnte. Asher möchte ich in meinem (Serien-)Leben nicht mehr missen.
"I killed Lila."
Wie auch Asher hat Laurel die Lügen satt und teilt Frank mit, dass nicht sie sondern Wes auf Annalise geschossen hat. Im Gegenzug erhofft sie sich auch von ihm etwas mehr Ehrlichkeit, denn sie ist sich sicher, dass Frank sie täglich anlügt, vor allem über Dinge, die er für Annalise erledigen muss. Da er ihr die Wahrheit nicht sagen kann und will, entscheidet sie sich dafür, die Beziehung zu beenden. Ich war nie ein Fan der beiden und habe erst in der Review zur letzten Folge das erste Mal etwas Gutes über die beiden als Paar geschrieben und jetzt soll schon alles vorbei sein? Stören würde es mich nicht. Frank jedoch schon und so versucht er, mit den oben genannten drei Worten Laurel zu stoppen. Laurels Blick, den wir kurz erhaschen dürfen, verrät eigentlich schon, wie dieses Geständnis enden wird. Flaurel ist also Geschichte. Aber was wird aus Franks Geheimnis? Wird Laurel es für sich behalten oder den anderen erzählen?
Doch Franks Geständnis ist nicht mal der Cliffhanger mit dem die Folge endet. Es ist Connor, der Annalise anruft, weil Philip ein Video von der Nacht, in der Sinclair starb, geschickt hat. Ich hatte schon vermutet, dass sie mit diesem Mord nicht so einfach davon kommen werden. Was Philip genau damit bezwecken will, steht noch nicht fest. Will er sie einschüchtern? Erpressen? Vorwarnen, dass er ihnen die Polizei auf den Hals hetzt? Ich bin schon gespannt.
"He just needs you to forgive him."
Das Thema der Woche ist Vergebung und wird vor allem im Fall der Woche groß geschrieben. Die Mutter des Opfers möchte, dass der Mörder ihres Sohnes nicht so lange im Gefängnis bleibt. Von dieser Art von Verhandlung, wo die Angehörigen ein Mitspracherecht haben, habe ich zum ersten Mal gehört. Annalise und die Studenten stehen dem sehr skeptisch gegenüber. In der Verhandlung gibt Annalises Klient letzten Endes nicht nur zu, dass er den Mord mit Absicht begangen hat, sondern auch, dass die letzte SMS vom Opfer an seine Mutter von ihm stammt. Dadurch will die Staatsanwaltschaft die vorher abgemachte Strafe erhöhen. Am Überraschendsten war dann, dass der Klient selbst dem lebenslangen Urteil zustimmt, da er, seit er mit der Mutter des Opfers gesprochen hat, voller Schuldgefühle ist.
Der Fall war recht bizarr, hat aber gut zum Thema gepasst. Für mich hat er dennoch zu viel Platz in der Folge eingenommen, den man für andere Sachen besser gebrauchen hätte können. Ein größerer Einblick in Wes' Seelenleben wäre zum Beispiel gut gewesen. Vergebung kommt auch bei Laurel und Annalise ins Spiel. Laurel bittet Annalise, Wes endlich zu vergeben, da es für ihn ganz wichtig ist. Annalise ist aber noch nicht soweit und geht erst am Ende der Folge einen Schritt auf Wes zu, indem sie ihm die Akten vom Mahoney-Fall vor seine Haustür legt. Etwas haben Laurel und die Mutter des Opfers wohl doch in ihr bewirkt.
"Who are you?"
Im ersten Flashback dachte ich zuerst, ich sehe nicht richtig. Auf einmal steht Paris Geller dort. Liza Weil sieht mit ihrem langen braven Haar wirklich aus wie ihr "Gilmore Girls"-Charakter. Aber nicht nur mit Paris gib es ein Wiedersehen, auch Sam kommt in den Flashbacks vor und man kann von Anfang an sehen, dass dies nicht der Sam ist, den wir in der ersten Staffel kennengelernt haben. Was auch immer mit Annalises und seinem Sohn passiert ist, hat beide wohl sehr verändert. Das Wiedersehen mit Tom Verica hat mir gut gefallen. Da er in der Zeit ja ein großer Teil von Annalises Leben war, wird man ihn wohl noch häufiger in den Flashbacks sehen.
Die Anfänge von Frank und Annalise und auch Bonnie und Annalise sind ebenfalls sehr schön zu sehen. Da sich die Charaktere in der Gegenwart ja schon so lange kennen und einander vertrauen, ist es ganz nett zu sehen, wie dieses Vertrauensverhältnis eben noch nicht da ist. Bei Bonnie scheint sich außer der Frisur auch sehr viel geändert zu haben. Zwar war sie in der ersten Staffel nicht immer unbedingt selbstbewusst, in den Flashbacks ist sie jedoch noch schüchterner und unsicherer. Die Therapie mit Sam, sowie die Unterstützung und das Vertrauen von Annalise haben ihr sehr gut getan und ihr geholfen, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Liza Weil spielt dabei die Nuancen von Flashback-Bonnie zu Staffel-Eins-Bonnie sehr gut und zeigt mal wieder ihr schauspielerisches Talent. Neben einer Größe wie Viola Davis ist es nicht immer einfach, sich zu behaupten, aber in dieser Folge steht Liza ihr in nichts nach.
Auch Rose sieht man in den Flashbacks kurz. Diese ist in den Mahoney-Fall verwickelt, in dem Annalise jemanden vertritt. Wie genau Rose darin verwickelt ist, weiß man noch nicht, dass dies schlussendlich zu ihrem Selbstmord führen wird, ist schon jetzt klar. Von Annalise muss sie sich sehr betrogen fühlen, schließlich hat sich diese nur wegen dem Fall mit Rose angefreundet. Bis jetzt sind die Flashbacks ganz aufschlussreich und werden aber hoffentlich nicht allzu sehr in die Länge gezogen.
Fazit
Alles in allem eine gute Folge. Der Fall der Woche ist etwas zu seltsam für meinen Geschmack und auch die Flashbacks sind eigentlich recht nichtssagend. Die Storyline um Wes und auch die Keating Five, sowie Franks Geständnis sorgen für Spannung und rührende Momente. Ich habe die Folge sehr genossen und freue mich auf die nächste Folge.
Sophie Marak - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: She Hates UsErstausstrahlung (US): 18.02.2016
Erstausstrahlung (DE): 21.12.2016
Erstausstrahlung (Pay-TV): 13.06.2016
Regie: Bill D'Elia
Drehbuch: Erika Harrison
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