Elisabeth Moss in "Mercy"
#1.06 The Last Thing I Said Was
Das Medical-Drama "Mercy" startete im Herbst 2009 auf NBC und dreht sich vor allem um die Krankenschwestern des Mercy Hospitals in New Jersey.
Elisabeth Moss aka Peggy Olsen ist eigentlich die Mad Woman unter den "Mad Men". Während sie in der AMC-Serie die Karrierefrau der 60er-Jahre symbolisiert, ist sie in dieser "Mercy"-Episode in einer völlig anderen Rolle zu sehen: als krebskranke Mutter zweier Söhne mit stark geschwächten Immunsystem.
Parallel erfährt Veronica (Taylor Schilling), dass ihre geheime Affäre mit Dr. Sands (James Tupper), inzwischen nicht mehr so geheim ist. Sie sieht sich also gezwungen ihrem Mann Mike (Diego Klattenhoff) davon zu erzählen, bevor der es von jemand anderem erfährt. Dr. Harris (James LeGros) kehrt aus Weißrussland zurück, wo er seine Frau bestattet hat. Zum einen sieht er den Krankenhausalltag als willkommene Abwechslung, zum anderen bleibt ihm keine Zeit den Tod zu verarbeiten.
Die starke Zerbrechliche
Ich gebe zu, ich hätte Elizabeth Moss fast nicht erkannt. Lediglich die Stimme verleitete mich dazu, noch mal genauer hinzusehen. Völlig bleich, ihr kahler Kopf durch eine bunte Mütze verdeckt liegt Lucy Morton in ihrem Krankenbett, abgeschirmt in einer entkeimten Zelle. Man sieht der Frau an, dass sie bereits einen langen und harten Kampf gegen den Krebs hinter sich hat, dennoch möchte sie sich vor ihren Kindern nicht anmerken lassen, wie schlecht es ihr wirklich geht. Die Krankenschwester Veronica wird dem Fall zugeteilt, als gerade eine neue Chemotherapie beginnen soll. Sie bewundert Lucy dafür, dass sie so stark ist und mit ihren Kindern spielt, die ihre Teddys nur Plastiktüten verpackt mit in den Raum bringen dürfen. Als sie die Diagnose erhalten hatte, entwickelte sie bereits das Spiel, dass sie eine Undercover-Agentin sei und ihre Jungs seien damals total darauf abgefahren. Veronica bekommt jedoch auch mit, dass zumindest der siebenjährige Sohn durchaus weiß, dass seine Mutter schwer krank ist und ihr Leben in Gefahr ist.
Wie Peggy Olsen ist Lucy Morton eine starke Frau, hat aber natürlich mit völlig anderen Problemen zu kämpfen. Beiden fällt es schwer, Schwäche zu zeigen: Peggy, weil sie Angst hat, im Job nicht Ernst genommen zu werden, und Lucy, weil sie ihren Kindern nicht noch mehr Kummer bereiten möchte. Die haben ihrer Meinung nämlich bereits genug durchgemacht, als der Vater der beiden die Familie verlassen hat.
Dennoch erreicht Lucy einen Punkt geistiger und körperlicher Erschöpfung als die Chemo in vollem Gange ist. Sie sieht keinen Sinn mehr darin, sich der Krankheit zu stellen, und will aufgeben. Sie befindet sich in einem sehr kritischen Zustand und nur ihr Kampfgeist könnte sie noch am Leben halten. Nicht nur Veronica macht ihr Mut für ihre Kinder weiterzukämpfen, sondern auch ihr Arzt Dr. Harris, der gerade erst seine Frau verloren hat, will sie nicht sterben lassen und verdeutlicht ihr, wie wichtig ihre Einstellung für ihre Genesung sei. Die beiden schaffen es Lucy zu überreden und auch wenn sie noch eine harte Zeit vor sich hat, scheint sie nicht mehr aufgeben zu wollen. Veronica bringt ihr den in Plastik verhüllten Teddy ihres Sohnes und gratuliert ihr dazu, dass nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Fazit
Auch wenn Krebspatienten im Mercy Hospital sicher zum Alltag gehören, war Lucy Morton was besonderes. Nicht nur hat Elizabeth Moss die Rolle meiner Meinung nach sehr gut gespielt und die Zerbrechlichkeit dieser Persönlichkeit rüber gebracht, auch war Lucy wichtig für die Entwicklung von Veronica und Dr. Harris. Während Veronica sich mit ihrer Affäre auseinander setzen muss, verarbeitet Dr. Harris immer noch den plötzlichen Tod seiner noch recht jungen Ehefrau. Beide lernen, wie wichtig es ist, um das eigene Leben zu kämpfen und was es bedeutet, nicht aufzugeben.
Catherine Bühnsack - myFanbase
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