Bewertung

Review: #1.09 Falsches Spiel

Foto: Melissa Roxburgh, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Melissa Roxburgh, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das Herbstfinale von "Manifest" schließt ein Kapitel der Geschichte auf nervenaufreibende Weise ab und schafft es neben der Aktion geladenen Szenen auch, das Privatleben der Stones aufzumischen.

Den größten Teil der Episode nimmt wie erwartet die Suche nach den vermissten Passagieren ein. Es gelingt den Autoren sehr gut, die Spannung die ganze Zeit über hoch zu halten und genau die richtigen Knöpfe zu drücken, um den Zuschauer vor den Bildschirm zu fesseln. Während für die Allianz aus den Stones, Fiona Clarke und Robert Vance zuerst alles gut auszusehen scheint, steigt im Zuschauer immer mehr das mulmige Gefühl auf, dass noch eine böse Überraschung hinter einer Ecke lauern wird und damit liegt man schlussendlich auch vollkommen richtig. Zu einfach ging die Suche nach den Passagieren bisher voran und so ist es nicht verwunderlich, dass die Suchenden nun einen Rückschlag hinnehmen müssen.

Es war ein wahrer Nervenkitzel, die Gruppe durch die dunklen Gänge des Verstecks zu begleiten und zu wissen, dass die Gefahr immer näher rückte. Als es dann zur Konfrontation kam, befürchtete man schon, dass es einer der Hauptfiguren nicht lebend aus dem Gebäude schaffen würde, gleichzeitig hoffte man aber, dass man damit falsch liegt. Den Kompromiss, das Leben von Robert Vance zu beenden, finde ich durchaus passend. Zwar gehört er nicht um Hauptcast, doch er spielte eine sehr wichtige Rolle und war für Ben und Michaela ein bedeutender Verbündeter. Die Rettung der Passagiere ist nun gelungen, doch die Suche nach den Entführern wird sicher die Hauptkomponente der zweiten Staffelhälfte sein und an diesem Punkt wird der Tod von Vance einen tiefen Krater in dem Team rund um Ben hinterlassen. Als Chef der NSA verfügte Robert genau über die Mittel, die die erfolgreiche Rettung der Passagiere möglich machten und ich bin gespannt, wie meinen seinen Verlust nun kompensieren wird.

Neben der Suche standen die Beziehung von Jared und Michaela sowie die Ehe von Ben und Grace im Vordergrund. Die Autoren haben auch an dieser Stelle ein deutliches Zeichen gesetzt und einen wichtigen Meilenstein geschaffen. Während Jared Michaela unbedingt begleiten und beschützen möchte, wird die Kluft zwischen Grace und Ben immer größer. Ich finde es gut, dass man hier zwei unterschiedliche Wege einschlägt, denn schon seit langem zeichnet sich ab, dass die Ehe von Grace und Ben nicht bestehen kann, wenn sie nicht offen miteinander sind und sich auf den jeweils anderen einlassen. Was Jared so problemlos bei Michaela gelingt, geht Grace vollkommen abhanden und unterstreicht wieder einmal, dass es zwischen ihr und Ben vor dem Verschwinden von Flug 828 nicht rosig aussah. Die Ehe der beiden hing schon damals am seidenen Faden und Ben hat bisher reichlich wenig getan, um etwas daran zu ändern. Jared wiederum lässt seine Liebe für Michaela immer wieder durchblitzen und mit jeder neuen Folge werde ich ein größerer Fan von diesem Paar. Als Michaela an Jareds Krankenbett saß und die Stimme darum bat, sein Leben zu retten, war für mich der einzige kleine Störfaktor die Frage danach, warum Lourdes nicht ebenfalls im Krankenhaus auftauchte.

Bei Ben und Grace entwickelt sich alles in die genau entgegengesetzte Richtung, als es bei Michaela und Jared den Anschein macht. Die Diskussion der beiden über Cal ging mir sehr nahe und malte nochmal ein sehr deutliches Bild davon, was Grace nach dem Verschwinden des Flugzeuges empfunden haben muss. Bereits in #1.05 Connecting Flights zeigte man uns, wie schwer es ihr fiel, ihren Sohn gehen zu lassen und indem sie Ben genau vor Augen hält, wie viele Tage vergangen sind, bis sie die einzelnen Schritte unternahm, um von Cal Abschied zu nehmen, wird ihr Gefühlsleben umso deutlicher. Auch Graces Worte, Ben nicht wiederzuerkennen, da er sich verändert hat, treffen genau ins Schwarze. Beide Schauspieler laufen in dieser Szene zu Höchstformen auf, was Josh Dallas bisher etwas schwergefallen ist.

Ich hatte bereits vermutet, dass es einen Maulwurf geben wird und habe dabei auf Fiona getippt. Nun stellt sich die plötzlich aufgetauchte Passagierin Autumn jedoch als Spitzel für Laurence heraus, was ich etwas schwach fand. Sie ist eine Figur, die man nicht vermutet hätte, eben weil sie erst zu Beginn dieser Folge in Erscheinung getreten ist. Auf Fiona deuteten dabei einige Zeichen hin und so fand ich es verdächtig, dass sie bei der Rettung sofort ein paar Unterlagen an sich nahm und dann allein mit den Passagieren davonfuhr.

Noch immer ist es nicht greifbar, weshalb Cal eine besondere Rolle in der Geschichte einnimmt, doch mit jeder Folge wird dies wieder unter Beweis gestellt. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, mich von der Theorie verabschieden zu müssen, dass seine Verbindung mit seiner Zwillingsschwester Olive wichtig ist.

Fazit

Das Herbstfinale hielt die Spannung die ganze Zeit über hoch und konnte zudem punkten, indem es in Beziehungsfragen deutliche Zeichen setzte.

Marie Florschütz - myFanbase

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