Bewertung

Review: #2.01 Rette die Passagiere

Foto: Jack Messina, Manifest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jack Messina, Manifest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ehrlich gesagt habe ich die Serie in der langen Pause gar nicht so richtig vermisst, weil man durch das Überangebot an Alternativen gut beschäftigt war. Je näher der Staffel-2-Start aber kam, desto größer wurde auch meine Vorfreude. Die kurze Zusammenfassung am Beginn der ersten Episode von Staffel 2 hat einen dann auch gut abgeholt und man fühlte sich vorbereitet für neue Geschichten, Visionen und emotionale Auseinandersetzungen.

"I was in the plane again."

Michaela hat durch den Bauchschuss aus Zekes Waffe eine Vision vom Flug, der dieses Mal aber ein anderes Szenario zeigt. Auch Cal ist wieder involviert und so schnell klar, dass die Vision deutlich machen soll, dass die Passagiere des Fluges 828 gerettet werden müssen. Irgendwie wird dies wie ein vollkommen neuer Auftrag inszeniert, doch eigentlich wurde das auch schon in der gesamten ersten Staffel irgendwie versucht. Mir ist also nicht so richtig klar, ob dieser Einstieg nicht ebenfalls noch als Wiederholung/Erinnerung dienen sollte. Es hat mich jedenfalls etwas verwirrt in die Episode entlassen.

Nach dem Zeitsprung wird dann der sogenannte Fall der Woche offenbart. Ben ist auf der Suche nach den anderen Fluggästen und eine Vision von Michaela macht deutlich, wer ihr erster Schwerpunkt sein wird. Tatsächlich hat mich dieser Fall der Woche wenig überzeugt. Es ging irgendwie viel zu schnell und irgendwie finde ich es auch komisch, dass die einen so wahnsinnig gut mit den Visionen umgehen und die anderen einfach verzweifeln und ganz alleine ihre Konsequenzen daraus ziehen, obwohl der Zusammenhang eigentlich klar ist und es viel bessere Optionen geben könnte. Vielleicht sind die nächsten Visionen anders und es steht auch mehr Screentime für den "Fall der Woche" zur Verfügung.

"Of course, it's not that simple to us."

Das LiebesdreieckDanny,Grace, Ben bekommt auch gleich ganz viel neuen Zündstoff. Graces Schwangerschaft ist durchaus positiv und verläuft offenbar gut, aber da nicht klar ist, ob das Kind von Ben ist, wird da zum Ende der Staffel hin noch einiges auf das Paar zukommen. Zumal Danny und Grace eine Fehlgeburt überstehen mussten, was wiederum Ben nicht wusste. Er nimmt das glücklicherweise erst mal gut auf. Wie Danny dann aber reagiert, wenn er von der erneuten Schwangerschaft erfährt, wird sich noch zeigen. Eigentlich tut er mir ziemlich leid. Eine spannende Rolle wird in der ganzen Storyline auch Olive spielen, die die Schwangerschaft auch sehr positiv und hoffnungsvoll aufgenommen hat und dann sehr enttäuscht ist, als sie erfährt, dass das Baby auch von Danny sein könnte. Ein Kind als neue Chance für die Familie zu nehmen, ist zwar auch irgendwie naiv (es gibt genügend negative Beispiele), aber man vergisst manchmal, dass Olive noch ein Kind ist und die gesamte Situation auch nicht so einfach wegstecken kann. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass sie sich dann ihre Hoffnungsschimmer zurecht legt.

"I wish you well, truly."

Dass von der Schwangerschaft auch der Major erfährt, könnte auch noch eine Rolle spielen. Diese gibt sich als Psychotherapeutin aus und nutzt eine echte Schwachstelle aus, denn Saanvi ist emotional angreifbar und sehr verletzlich, da sie irgendwie in Ben verliebt ist. Außerdem ist sie wirklich allein. Eigentlich hatte ich immer den Eindruck, dass die Autoren nicht so richtig wissen, wo sie mit Saanvi überhaupt hinwollen und dass sie sie deshalb so stiefmütterlich behandeln. Jetzt habe ich den Eindruck, dass es immer Absicht war, sie so häufig nur im Abseits stehen zu lassen, damit man ihre Einsamkeit gut nachvollziehen kann. Eigentlich trägt sie unheimlich viel bei und gibt sich größte Mühe, Ben und Co. zu unterstützen. Diese machen aber manchmal den Eindruck, dass sie es nicht mal mitbekämen, wenn Saanvi nicht mehr dabei wäre. Der Major macht es jedenfalls sehr geschickt und könnte sich Saanvi auf gefährliche Weise nähern.

"I wasn't ready. I might never be."

Michaela wendet sich nach ihrer Verletzung sehr deutlich und resolut von Jare ab, was ich etwas übertrieben finde. Sie mag nicht damit einverstanden sein, wie Jared zu Zeke steht, aber es ist nach all den Ereignissen eben immer noch nicht einfach, Michaela einfach blind zu vertrauen. Und ihr Verhalten ist von außen betrachtet natürlich seltsam, verschwörerisch und absolut irrational. Eigentlich meint es Jared nur gut, aber das kann er Michaela gegenüber nicht so wirklich zum Ausdruck bringen. Ich bin gespannt, in welche Richtung dieses Paar weiter getrieben wird. Zumal die Rolle von Zeke keine geringere Bedeutung als zuletzt bekommen wird.

"She doesn't have much time…and neither do you."

Der gefühlt allwissende Cal sieht Zeke und Michaela nämlich als Team an, die nur gemeinsam die Mission "Save the Passenger" erfüllen können. Das führt sogar so weit, dass Zeke eine wesentliche Vision in Gang setzt und in einer weiteren Vision vom Flug sogar als Passagier dabei ist. Ich persönlich kann mit der Figur nicht so viel anfangen und würde mir eher wünschen, dass man sich hier etwas Neues ausdenkt. Die Rolle von Zeke im gesamten Prozess wird mir einfach nicht klar. Wer hat noch wie viel Zeit, Zeit wofür? Geht es um die Passagiere? Geht es auch um sie selbst? Es gibt schon wieder einige Fragen, die diese Visionen mitbringen. Und als wäre all dies nicht genug, lässt sich ein impulsiver Ben entführen, nur um als überraschenden Cliffhanger auf den tot geglaubten Vance zu stoßen. Dafür gibt es hoffentlich eine gute Erklärung, aber dieser letzte Kniff treibt mir eher Sorgenfalten ins Gesicht. Naja, man wird sehen, was da nun noch kommt.

Fazit

Ich kann bei Leibe nicht sagen, dass mich die Episode enttäuscht hätte, dafür ist nach der langen Pause das Gefühl und die Leidenschaft für die Charaktere viel zu schnell wieder gekommen und natürlich ist man neugierig, was hier noch alles passieren wird. Auf der anderen Seite lässt mich die Episode auch nicht mit einem Gefühl zurück, dass ich allen Serienfans Bescheid geben müsste, dass die Staffel angefangen habe und ich diese sofort empfehlen würde. Es ist also noch deutlich Luft nach oben, weil die angedeutete Richtung noch zu unkonkret ist um zu fesseln.

Emil Groth - myFanbase

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