Review: #4.08 Die Berufung

Man lässt nichts anbrennen und nimmt die aufgeriebene Stimmung aus #4.07 Das Date gleich in der ersten Sekunde wieder auf. Kurz habe ich überlegt, ob Cal wohl wirklich die Flucht antreten wird, doch ich begrüße es sehr, dass man davon abgesehen hat, da eine Verfolgungsjagd der Episode keinen großen Mehrwert gebracht hätte. Stattdessen bangt man nun die gesamte Zeit über um Cals Sicherheit und auch sein gesundheitlicher Zustand bereitet uns Zuschauern Sorgen, was eine gelungene Mischung ist, um der Episode etwas Würze zu verleihen. Den gleichen Gedanken hat man scheinbar auch bei Michaela und Jared, die es sich zur Mission machen, auf eigene Faust nach Noelle zu suchen. Zwar hat mir die Zusammenarbeit der beiden gut gefallen, ich konnte mich jedoch nicht recht mit dem Gedanken anfreunden, dass Noelle – rein physisch – hinter den Morden an den Passagieren stecken sollte. Es schwang daher ein wenig Erleichterung mit, als sich am Ende Kenneth als der wahre Mörder entpuppt hat, da man ihm diese Taten – rein physisch – eher zutraut. Von der logischen Seite her betrachtet war ich von der Auflösung allerdings etwas enttäuscht. Zwar haben wir die Meyers mittlerweile recht gut kennengelernt und wissen durch Angelina auch, dass sie religiös gesehen wahre Fanatiker sind, dennoch finde ich es etwas plump, diese Ansicht als Grund zu nennen, weshalb Kenneth und Noelle nun durch die Gegend laufen, um die Leben der 828-Passagiere zu beenden. Die Szene, in der sich Kenneth Zutritt zum Haus der Stones verschafft, empfand ich als recht unstimmig, da man sofort ahnte, dass man es hier mit dem Mörder und nicht mit einem Polizist zu tun hat. Dass Zeke dann von ihm überrumpelt wird, während Olive Kenneth aus dem Fenster werfen konnte, hat ebenfalls nicht dazu beigetragen, die Glaubwürdigkeit dieses Handlungsstranges zu erhöhen.

Abschluss der Geschichte ist das Auftauchen von TJ. Ich freue mich sehr darüber, dass diese vierte Staffel schon einige altbekannte Gesichter zurückgebracht hat, TJ ist nun aber die erste Figur, die der Geschichte etwas mehr Bedeutsamkeit verleihen kann. Ich habe mich in Staffel 2 sehr daran gestört, dass die Beziehung von Olive und TJ so abrupt abgewürgt wurde, weshalb ich mich freue, dass die beiden nun eine neue Chance bekommen.

Bei Saanvi tut sich dieses Mal ebenfalls einiges und durch die Zusammenarbeit mit Gupta kann sie bei Eagan beinahe ein Calling hervorrufen. Sie befindet sich hier ganz klar auf einem interessanten Pfad und man erinnert uns – wie bereits in der vorangegangenen Episode – an die Taten von Major. Saanvi ist dazu prädestiniert, sich in dieser Grauzone der Experimente mit den Callings weiterzubewegen und ich gehe davon aus, dass ihr Standhaftigkeit noch einige Male auf die Probe gestellt werden wird. Wovon ich ebenfalls ausgehe, ist ein großer Knall bei Eagan. Diese Figur bleibt weiterhin sehr unsympathisch, egoistisch und hinterhältig, weshalb man sich nahezu sicher sein kann, dass die Handlung wieder einmal auf eine Kollision zwischen ihm und Ben hinauslaufen wird. Darauf freue ich mich nicht, denn Eagan hat bereits mehrmals unter Beweis gestellt, dass er sich nicht weiterentwickeln wird, weshalb ich es als Zeitverschwendung empfinde, ihm so viel Aufmerksamkeit zu schenken – allerdings verstehe ich natürlich, dass die Stones einen Gegenspieler brauchen und dazu eignet sich Eagan nun leider ziemlich gut.

Kurze Eindrücke

• Es erschien ziemlich weit hergeholt, dass Ben vom Piepen der Mikrowelle auf Radd schließen konnte und dann wiederum von der Melodie des selbst komponierten Liedes darauf gekommen ist, dass sich hinter den Noten eine New Yorker-Telefonnummer verbirgt.
• Schade, dass Zeke Michaela wortlos mitgeteilt hat, dass er rückfällig geworden ist.
• Cal tut mir so leid, er hatte mit Violet einen viel zu kurzen Augenblick des Glückes.

Fazit

Zwar geht es in dieser Episode interessant weiter, doch die Auflösung rund um den Mörder der 828-Passagiere reißt einen dann doch nicht vom Hocker. Durch den Zustand von Cal, die Rückkehr TJs und die zielstrebige Saanvi gibt es für die kommenden Episoden aber viel Potential.

Marie Müller - myFanbase

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