Review: #4.11 Letzter Sinkflug

"Manifest" kehrt für eine letzte Runde auf die Fernsehbildschirme zurück und ich muss sagen, dass ich wirklich gespannt darauf bin, wie die Geschichte nun aufgelöst wird. Bevor wir in diese Episode eintauchen, möchte ich noch einmal den Status quo aus dem Finale der ersten Staffelhälfte rekapitulieren:

• Angelina hat auf ganzer Länge gegen die Stones verloren, wurde dann aber eins mit dem Saphir.
• Zeke hat sein Leben für das von Cal geopfert.
• Die Passagiere von Flug 828 gelten offiziell als Staatsfeind Nummer 1.

Wir starten also mit einer ziemlich düsteren Ausgangslage und dieses bedrückende Gefühl wird zu Beginn der Episode auch deutlich unterstrichen. Der Blick in die Anstalt, in der alle Passagiere untergebracht sind, der traurige Besuch von Olive und Eden bei Ben und die lethargische Michaela sind alles andere als positiv. Das ist an sich erst einmal eine interessante Ausgangslage, da sie eine abenteuerliche Reise hin zum Finale verspricht. Allerdings muss ich sagen, dass ich von einigen Aspekten der Episode ein wenig enttäuscht bin – ganz in guter alter "Manifest"-Manier, da es schon häufig vorkam, dass ich Entscheidungen der Autoren nicht nachvollziehen konnte. Da wäre zunächst einmal der Zeitsprung. Warum war der nötig? Wir verließen die Geschichte in #4.10 an einem äußerst spannenden Punkt, an dem sich die Situation so richtig hochzuschaukeln begann und nun nimmt man sich hier irgendwie selbst den Wind aus den Segeln. Wir bekommen nicht mit, wie die 828er nach ihrer Verhaftung reagieren und wie die Gefangenschaft sich auf sie auswirkt. Stattdessen erwischen wir sie nach dem Zeitsprung von acht Monaten im stinknormalen Alltagstrott. Ebenfalls enttäuscht bin ich davon, dass wir nicht zu sehen bekamen, wie sich der Tod von Zeke auf Michaela auswirkt. Ja, sie trauert um ihn, doch sahen die vergangenen acht Monate für Michaela gleich aus? War dieser Tag der erste, an dem sie Zeke in dem gleißenden Licht sah?

Die Geschichte kommt erst dann so richtig in Gang, als Ben und Michaela ausbrechen. Hier musste ich kurz den Kopf schütteln, weil der Ausbruch – wenn man ihn denn so nennen kann – so leicht zu bewerkstelligen war. Es ist schon beinahe lächerlich, dass die beiden so einfach aus der Anstalt entkommen konnten, in der sich überall Kameras befinden und wo jeder Passagier aufs genauste überwacht wird. Nach dieser kleinen Ungereimtheit kehrt die Serie zu alten Mustern zurück und es wird erst einmal ein Calling aufgelöst. Ich verstehe vollkommen, dass man mit dieser Episode einen Einstieg in die finalen Folgen finden muss, doch ich hoffe, dass sich die restlichen Episoden dann doch eher um eine komplexe Handlung drehen und dass man Abstand nimmt von kleinen Geschichten am Rande, die gelöst werden, ohne der Serie viel Mehrwert zu bringen.

Kurze Eindrücke

• Keine Angelina in dieser Folge. Mal sehen, wann sie auftauchen wird.
• Was für ein Zufall, dass Cals Arm die ganzen acht Monate unserer Abwesenheit über unauffällig war und ausgerechnet jetzt anfängt zu glühen.
• Das Wiedersehen mit Captain Bill Daly hat mich überrascht. Hoffentlich erfahren wir bald mehr darüber.

Fazit

Der Anfang vom Ende bringt genau das mit sich, was man von "Manifest" gewohnt ist. Es gibt erst einmal nicht zu viel Aufregung und so lässt man noch viel Luft nach oben. Ich hoffe sehr, dass die Geschichte zügig mehr Fahrt aufnimmt und dass man uns einen fesselnden und logischen Abschluss der Serie bietet.

Marie Müller - myFanbase

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