Bewertung

Review: #1.21 Auf den Hund gekommen

Foto: Jesse Tyler Ferguson & Eric Stonestreet, Modern Family - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Jesse Tyler Ferguson & Eric Stonestreet, Modern Family
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Diese Episode macht einen Heidenspaß. Diverse Entwicklungen bringen sie so richtig schön in Fahrt. Frank Dunphy, Phils Vater, taucht überraschend auf. Er hat den Hund Scout mit im Schlepptau und dazu auch ein Geheimnis. Manny wird von Jay in einen Horrorfilm geschleift, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Dylan gerät in die Krise, als der Drummer in der Band ausfällt, doch Cam ist schon zur Stelle. Dies wiederum gefällt aber Mitchell nicht, da bereits ein lustiger Aprés Ski-Spaßabend mit Pepper geplant ist.

Frank, der Scherzkeks?

Phils Vater hatte man in #1.10 Weihnachten kannst du dir abschmücken schon einmal kurz zu Gesicht bekommen. Allerdings nur über den Computer. Aber das alleine machte mich schon neugierig auf die Person. Da Phil selbst oft so herrlich witzig und kindlich-naiv drauf ist, wollte ich wissen, wie seine Verwandten charakterlich gestrickt sind. Frank ist ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Charakter, doch seine Sprüche treffen reihenweise ins Schwarze. "Wie der Vater so auch der Sohn", kann man sagen. Was ich an Frank gewöhnungsbedürftig finde, ist seine Ausdrucksweise. Sie wirkt einerseits förmlich aber auch überdreht. Man kann den Mann schwer ernst nehmen und durchblicken.

Die Vater-Sohn-Beziehung finde ich gut von den Autoren inszeniert. Denn zwischen den Beiden scheint immer der Spaß zu dominieren. Zudem scheint Phil selbst kein gutes Auge für seinen Dad entwickelt zu haben. So kann Phil seiner Frau einfach nicht glauben, dass sein Vater Kummer haben könnte. Und genau das ist der Punkt, der mich gespannt die Storyline mitverfolgen ließ. Ich wollte stets wissen, was genau los ist. Ähnlich wie Claire dachte ich lange, er habe sich von seiner Frau getrennt, Phils Mutter. Doch letztendlich kommt es doch weit weniger dramatisch. Nur der Hund und Allergieprobleme sorgten für Probleme, die aber nicht unlösbar scheinen. Mir gefällt hier auch, dass es für Phil mehr als nur einen Anlauf benötigt, um bei Frank durchzudringen. Und Phil erlangt sogar dabei eine wichtige Einsicht. Claire hat diesmal, mit ihrer fürsorglichen Art, wirklich etwas Gutes in Bewegung gesetzt. Vermutlich wird sich die Vater-Sohn-Situation nun weiterentwickeln und dadurch bereichert.

Die Situation mit dem Hund ist auch gut eingebracht und sorgt für witzige Momente. Wobei hier die größten Lacher Claire und Luke auslösen. Claire gefällt, als sie sich so tierisch darüber aufregt, dass das liebe Hündchen all ihre Dinge zerkaut. Luke übertrifft das aber bei weitem, indem er blindlinks durch eine geschlossene Türe läuft. Nur was hat die Situation mit Luke im Käfig zu bedeuten? Das wirkte auf mich bizarr. Luke ist wirklich ein sonderbares Kind. Die Drehung am Schluss, dass Claire so vernarrt in den Hund Scout ist, wirkt plötzlich. Doch oft passiert es, dass man eine Sache im Verlauf noch wertschätzt, obwohl man sich zuerst dagegen wehrte. Bei Claire kam halt einfach nochmal deutlich hervor, dass sie gerne die Kontrolle über alles hat. Alles, was dies bedroht, ist automatisch ihr Feind und wird bekämpft.

"Ich Dummerchen hab die Stöcke nur verkehrt rum"

Dylan ist diesmal mehr zu sehen und das finde ich gut. Er wirkt durch seinen langsamen Redestil und der Ausdrucksweise unfreiwillig amüsant. Und er hat mit seinem Auftreten und seinen Sprüchen bislang schon des Öfteren Schwung eingebracht. Die Story mit der Ersatz-Drummer-Suche gefällt mir sehr gut. Denn als Cam sich dafür anbietet, waren bereits lustige Momente vorprogrammiert. Doch dass es letztendlich so derart erinnerungswürdige Szenen ergibt, erstaunte mich trotzdem. Witzig fand ich schon die Szene, in der Cam Dylan und seine Bandkollegen sprachlos macht. Erst hämmert er so unbeholfen auf dem Schlagzeug herum, dass das Entsetzen der Jungs deutlich den Gesichtern zu entnehmen ist. Daraufhin poltert er erst so richtig gekonnt los und ist ab dann fix mit von der Partie. Ein richtiger Lachflash erzeugte aber der große Auftritt. Cams Styling mit der Schminke im Gesicht und die aufgegelten Haare sind der absolute Brüller. Oh man. Und dann stiehlt er allen gnadenlos die Show, indem er lospoltert und dabei nicht mehr daran denkt, auch die anderen Bandmitglieder zur Geltung kommen zu lassen. Hammermäßige Szenen, welche die Episode zu einer besonderen machen.

Mitchs Geschichte mit dem geplanten Abend bei Pepper bleibt völlig am Rand und von wenig Bedeutung. Sie sollte wohl nur dazu dienen, dass Mitchell erst wieder einen Grund hat sich aufzuregen. Seine spitzen Bemerkungen gefielen mir dennoch. Doch dann wurde selbst er Fan von Cams Auftritt. Die Begeisterung kann man da richtig gut an ihm erkennen - seinen Stolz auf seinen Partner. Bei Haley sieht man das ebenfalls, die in dieser Episode auch nur eine Randfigur darstellt. Diesmal stehen einfach Dylan mit seiner Band und Cameron im Mittelpunkt. Das wird am Ende auch schön abgerundet, indem der eigentliche Drummer der Band wieder zurück kehrt. Vielleicht machen die Autoren aus der coolen Sache mit Cam als Drummer zukünftig ja wieder mal was daraus. Eine Fortsetzung wäre eine sehr erstrebenswerte Idee.

Der blanke Horror

Eine recht abgedroschene, dennoch erstaunlich gut funktionierende Story gibt es bei Jay und Manny diesmal zu sehen. In anderen Serien sah ich schon die Situation, dass ein Kind einen Horrorfilm guckt und daraufhin Panikattacken hat. Das ist wirklich keine neuwertige Angelegenheit. Aber wenn es sich um Manny handelt, enthält die Geschichte dadurch eine gewisse Frische. Denn er zählt zu den interessantesten Serienkinder, die ich jemals zu sehen bekam. Mit seiner recht erwachsenen, frühreifen Art und Weise ist er einfach immer wieder der Knaller. Und wenn sich das dann mit seinem Kindsein, wie hier vermischt, kommt man aus dem Lachen kaum heraus.

Eigentlich wollte Jay nichts Dummes anstellen. Ich finde es toll, wie die Autoren erneut darauf eingehen, dass Jay als Stiefvater weiter an der Beziehung zu seinem Stiefsohn arbeitet, obwohl er mehr hofft, damit bei Gloria zusätzlich zu punkten, wie er hier preisgibt. Man kann ihm das nicht übel nehmen. Dennoch erweist sich die Idee, mit Manny einen Film vom früheren Bekannten Ben anzugucken, als miserabel. Es ist ein Horrorfilm und ein ziemlich trashig wirkender noch dazu. Manny dabei zu beobachten, der vor Angst zusammenzuckt, ist amüsant. Aber das wird damit getoppt, dass Manny danach fürchtet, sein Haus wäre von Dämonen befallen, und wie er dabei aufgescheucht und bewaffnet herumrennt. Gloria hat nur kurze Auftritte diesmal und gefällt mir da sehr gut. Sie wird durch Mannys Panik regelrecht auf die Palme getrieben, was durch ihr Temperament einfach herrlich zur Geltung kommt. Die Endszene mit Ben, der eigentlich Manny beabsichtigt zu besänftigen, ist das Highlight. Der mit dem Plastikbeil durch das Fenster winkende Ben versetzt Manny nur einen noch größeren Schrecken. Manny wird vermutlich ne längere Zeit nicht mehr im eigenen Bett schlafen. Von Ben würde ich ehrlich gesagt mehr zu sehen bekommen. Er wirkt vom Charakter her interessant.

Fazit

Eine knackige Episode, die sehr überzeugend ist. Frank Dunphys überraschender Besuch, inklusive dem Hund, haben die Autoren sehr originell eingebracht. Man verfolgt gespannt mit, was es mit seinem emotionalen Ausbruch auf sich hat. Cam als Drummer macht einfach tierischen Spaß. Trotz der Abgedroschenheit tut dies auch die Story bei Jay/Manny bezüglich des Horrorfilms von Ben. Das letzte winzige Element fehlt jedoch für die volle Punktezahl.

Samuel W. - myFanbase

Die Serie "Modern Family" ansehen:


Vorherige Review:
#1.20 Auf der Ersatzbank
Alle ReviewsNächste Review:
#1.22 Hawaii in weiter Ferne

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Modern Family" über die Folge #1.21 Auf den Hund gekommen diskutieren.