Bewertung

Review: #2.24 Einer kam durch

"The One That Got Way" - da ist sie also, die Finalepisode. Jay feiert seinen Geburtstag und natürlich geht dabei alles drunter und drüber. Ursprünglich war die letzte Episode #2.23 See You Next Fall als Finalepisode vorgesehen gewesen, doch schlussendlich wurden die Folgen vertauscht - wohl um die Staffel in häuslicher Umgebung abzuschließen.

Man hat schon schlechtere "Modern Family"-Episoden gesehen, aber #2.24 The One That Got Away ist kein Meisterwerk. Schon die Prämisse schwächelt: Alter Mann möchte eigentlich anlässlich seines Geburtstags nur in Ruhe fischen gehen und wird von seiner lästigen Familie daran gehindert. Ob Hundefriseur, Abholung des Kuchens oder Rettung von Claire und Mitchell vor einem Hund – viel, was da angeblich alles zusammengekommen sein soll. Und was sollte es, dass Gloria das Wort "Saxofon" missversteht und Jay stattdessen ein "sexy" Telefon besorgt? Je weniger darüber gesagt wird, desto besser. Mitunter wird Glorias Südamerika-Faktor einfach überstrapaziert. Auch bei Lukes extrem verkürztem Video sucht man den Witz vergeblich, wobei die Langversion immerhin einige vergangene Episoden noch einmal Revue passieren hat lassen.

Dennoch muss man die Folge nicht in die Tonne kloppen. Claire und Mitchell sind zwar eine Paarung, die ich furchtbar unentspannend finde, aber Mitchells freche Frage nach Mannys Erbanteil ringt einem ein breites Grinsen ab - so viel Flapsigkeit ist man von ihm gar nicht gewohnt. Der Anblick der wie Kindergartenkinder gestylten Geschwister auf der Autorückbank, während Jay am Lenkrad vorne seinen Kindern eine Predigt hält, gehört zu den besten und amüsantesten Momenten dieser Folge. Familieneinheit, ohne diese mit einem pathetischen Sermon beschwören zu müssen.

Getoppt wird das Ganze noch von Camerons Tipps am Mobiltelefon. Manny hat Probleme damit, ein Mädchen anzusprechen, in das er verliebt ist. Lauthals füttert Cameron das Handy deswegen mit Floskeln, die Manny benutzen soll, um das Mädchen zu bezirzen ("You are the prettiest, smartest, funniest girl in the sixth grade. I know you're only 11, but I can't stop thinking about you. I've loved talking to you online. I think we should become boyfriend and girlfriend."). Die Besucher in der Konditorei bekommen natürlich nur Camerons Teil der Unterhaltung mit, verstehen den Kontext nicht und werfen ihn aus dem Geschäft, weil sie ihn für einen Pädophilen halten. Camerons Leid ist des Zuschauers Freud – die Szene ist einfach furchtbar witzig. Seit gefühlten Ewigkeiten die erste Folge, in der Cameron, allen Fettnäpfchen zum Trotz, nicht den Eindruck eines egozentrischen, larmoyanten Running Gags hinterlässt.

Mit einem negativen Eindruck beendet dagegen Phil die Staffel. Dass er den Einkauf mit der entspannten, lustigen Gloria genießt, sei ihm von Herzen gegönnt. Dass er aber bewusst den Eindruck forciert, dass Gloria seine Ehefrau ist, um den Neid eines ehemaligen College-Rivalen zu erwecken, geht entschieden zu weit. Da ist es nur eine gerechte Strafe, dass der Konkurrent sich nicht davon beeindrucken lässt, sondern lieber für die hübsche Claire Pritchett schwärmt.

Eine gemischte Folge also mit einigen guten Momenten und ansonsten viel Mittelmaß. Und so wirkt auch Jays indirekte Hommage an die Familie am Ende etwas ermüdend, so hübsch Mannys Geste auch ist. Läuft es in dieser Serie nicht immer auf die gleiche Moral hinaus? Einzig Mitchells und Camerons Vorhaben, einen Jungen zu adoptieren, überrascht und erweckt Interesse.

Eva T. - myFanbase

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