Review: #3.09 Die andere Seite
Es tut sich was in der Serie, was auch Sinn macht, da ja bald die Winterpause ansteht. Hier wird erstmal einiges vorbereitet und gebahnt, was dann in den kommenden Folgen, aber vor allem wohl im kommenden Winterfinale, sicherlich einige Überraschungen und auch nicht so überraschende Ereignisse bringen wird. Daher ist diese Folge zwar nicht unbedingt fesselnd, aber durchaus interessant anzuschauen im Hinblick auf diverse Entscheidungen, die getroffen werden, sowie Annäherungen, die sich vollziehen.
"I'm so tired of being us..."
Will und Layla wollen eine Auszeit aus ihrem Leben nehmen und das gelingt auch erstaunlich gut, wobei insbesondere Will am Ende wohl wieder von seinem Leben eingeholt wird. Ich denke, dass seine Story gerade in der Zwischenphase ist, wo uns dann bald der große Knall wohl endlich erwartet. Am Ende drückt Will dann auch aus, was da gerade in ihm vor sich geht. Für ihn ist einfach nicht mehr drin, gerade in seiner Position. Das ist natürlich ein Trugschluss, aber man kann seine Einstellung auch ein wenig verstehen. Ich glaube aber, dass es für ihn keinen großen Unterschied machen würde, ob er ein Star ist oder nicht. Er würde so oder so Schwierigkeiten haben, mit seiner Homosexualität umzugehen. Das Star-Sein war für ihn sogar von Vorteil, würde ich einmal vermuten, da es ihn noch schneller darauf gebracht hat, dass etwas anderes in seinem Leben fehlt und so gar nicht richtig läuft. Hier muss ich sagen, bin ich wirklich gespannt, welchen Weg man da geht. Denn dass sein Coming Out in der Countryszene reibungslos von statten gehen würde, ist nun mal denkbar unwahrscheinlich. Andererseits muss man, wenn man die Figur in der Serie behalten will, ja auch seine Countrykarriere in irgendeiner Form beibehalten. Man merkt ja, wie sehr das bei anderen Figuren dann hakt, wenn sie musikalisch nicht wirklich einen Fuß auf den Boden bekommen (siehe Zoey z. B.). Mit Layla hingegen geht man ja wirklich einen sehr komischen Weg. Jeff scheint ja auf eine unausstehliche Art und Weise irgendwie unwiderstehlich zu sein. Erst Juliette, jetzt Layla. Wirkt ein bisschen so, als würde Layla vielleicht bereit stehen für den Fall, dass Will den Absturz macht. Ihre Musik wird besser und jetzt zieht sie auch noch den Chef auf ihre Seite. Was sich Jeff allerdings dabei denkt, ist mir schleierhaft. Diese Story jedenfalls war nicht einmal soo schlecht. Aber wirklich viel passiert ist hier auch mal wieder nicht.
"This is stalking!"
Ach, Juliette und Avery sind nach wie vor einfach mein Lieblingspärchen. Schade, dass die beiden nicht zueinander finden, aber sie kommen sich ja irgendwie auch immer näher, deshalb habe ich noch Hoffnung. Irgendwie finde ich Juliette ja schon fast süß, wie sie einerseits versucht, absolut cool zu tun und Avery ja auch mit seiner Karriere helfen will, aber andererseits eben doch sehr an ihm hängt und wahnsinnig eifersüchtig ist. Und let's face it, das liegt sicherlich nicht nur an den Schwangerschaftshormonen... obwohl die es vielleicht durchaus noch schlimmer machen. Wie sie auf ihrem kleinen Rollstuhl total vermummt über den Platz gefahren ist, war einfach zum Schießen. Allerdings scheint die Schwangerschaft schon recht weit fortgeschritten zu sein, von daher bin ich gespannt, wie lange Juliette überhaupt noch in der Staffel auftauchen wird und vor allem, wie man ihre Abwesenheit dann erklären wird. Ich hoffe jedenfalls nicht, dass es irgendetwas Negatives mit Avery zu tun haben wird. Trotzdem war dieser Teil der Folge irgendwie einfach niedlich und was für's Herz.
ZAG wird zu SAG
Die Storyline um ZAG wirkte etwas verwirrt. Gunnar trommelt alle zusammen für einen möglichen Deal mit einem Manager und dann kann er aber eigentlich die Band nicht groß machen, weil er ja Micah hat. Dafür scheint das der Auslöser für Zoeys endgültigen Abschied gewesen zu sein. Ich kann nicht sagen, dass mich dies in irgendeiner Weise berührt, um ehrlich zu sein. Etwas überrascht bin ich aber schon, da es dann nun doch etwas überstürzt wirkte. Man hat es zwar schon einigermaßen gut erklärt, aber am Ende blieb dann eher der Eindruck, dass man mit dem Charakter nichts mehr anzufangen wusste und ihn stattdessen abgeschoben hat. L.A. klingt aber ohnehin nach dem besseren Pflaster für Zoey. Mit ihr hat man hier einfach nichts anzufangen gewusst. Ihre Freundschaft mit Scarlett war lahm, ihre Beziehung zu Gunnar war lahm und sonst hat sie ja nicht wirklich viel zur Serie beigetragen, außer dass sie Juliettes Platz eingenommen hat, als die zusammengebrochen ist, und dazu beigetragen hat, dass Avery von Jeff erfährt. Aber das hätte dann letztlich auch jeder oder jede andere sein können. Was mir aber irgendwie nicht so gefallen hat, war, dass man sie dann innerhalb von Minuten einfach durch Scarlett ausgetauscht hat. Mal ganz davon abgesehen, dass das nicht wirklich zu Scarlett passt, dass sie ihre Freundin ziehen lässt und ihr dann im Prinzip im Nachtreten noch deutlich macht, wie austauschbar sie eigentlich ist. Vielleicht hört man ja aber von Zoey nochmal was, wenn sie in L.A. Erfolg haben sollte.
Bei der Story mit Terry und Scarlett habe ich mir erst gedacht, was das jetzt eigentlich bringen soll, dass man nochmal dieselbe Storyline fährt, nur dass Scarlett diesmal in der Background-Position ist. Aber glücklicherweise hat man es noch in derselben Folge aufgeklärt. Anscheinend sollte es eine Art therapeutischen Effekt auf Scarlett haben, damit sie erkennt, dass das, was sie Terry aufdrängen will, eigentlich auch für sie gilt, sie aber bisher nicht umsetzen kann. Ein bisschen Leid hat es mir trotzdem für Terry getan. Ich frage mich, ob wir ihn nochmal sehen werden. Schön war es jedenfalls, Scarlett wieder auf der Bühne zu sehen. Allerdings muss man sich diesmal schon etwas einfallen lassen, wenn man sie wieder auf die Bühne bringen will, ohne das vorherige Fiasko unglaubwürdig wirken zu lassen. Dass sie allerdings mit Gunnar und Avery eine Band haben soll, davon bin ich noch nicht hundertprozentig überzeugt. Aber wir werden es ja erleben, was sich daraus genau ergeben soll.
"I have moved on, and you need to move on, too..."
Woran sich jedenfalls definitiv nichts geändert hat, ist, dass Rayna, vor allem in Verbindung mit Luke mich derzeit unheimlich langweilt. Sie ist eigentlich einer der absoluten Stars der Show, doch im Moment wäre es mir fast lieber, man würde ihre Storys aus den Episoden streichen, da sie so nervig sind. Rayna und Luke zusammen waren in dieser Folge wieder äußerst cringeworthy. Aber ich gehe hierbei sogar davon aus, dass das teilweise beabsichtigt ist, um ein wenig zu zeigen, wie die beiden vor der Kamera (auf widerwärtigste Weise) zuckersüß miteinander tun, während hinter den Kulissen eigentlich ein ganz anderer Wind weht. Das wiederum lässt einen auch nochmal ein wenig über die vielen Hollywood-Paare nachdenken und was man uns eigentlich von außen sehen lässt und wovon man eigentlich gar keine Vorstellung hat – nämlich, was dabei wirklich dahinter steckt. Bald heiraten die beiden also und ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht. Dass sie nicht heiraten werden, davon bin ich nun ziemlich überzeugt nach wie vor. Die Frage für mich ist eher, wie genau man dies umsetzen und vor allem begründen wird. Was sich daraus auch dann für Folgen für Rayna und Deacon ergeben usw.
Deacon kann einem momentan wirklich Leid tun. Rayna hat ihre Story an den Rolling Stone verkauft und er darf nicht mal sauer sein, weil sie es ja für die gemeinsame Tochter getan hat. Ich fand es allerdings komisch, dass das Thema nicht noch mehr breitgetreten wurde in der Folge. Ich hab ehrlich gesagt immer noch nicht hundertprozentig verstanden, was Rayna jetzt letztendlich alles Schlimmes erzählt hat. Was ich allerdings nicht hoffe, ist, dass es diesmal Rayna ist, die sich dann für Deacon entscheidet, und dann Deacon derjenige ist, der mit der Sache nichts mehr zu tun haben will. Denn das Thema ist an sich jetzt schon ein wenig ausrangiert und es wäre gut, wenn man da langsam mal zu einer Entscheidung kommen könnte, denn aus Zuschauersicht ist das Hickhack wirklich nicht mehr lange zu ertragen. Und wir sind erst in der dritten Staffel... Nichts Schlimmeres gab es in der Folge übrigens für mich wie die Abschlussszene, als die beiden in ihren Weihnachtsoutfits gemeinsam gesungen und sich zum Abschluss geküsst haben. Ruke have run their course...
Fazit
In "Nashville" wird derzeit ein wenig aufgeräumt, so scheint es, und man versucht teilweise, die alte Ordnung wiederherzustellen. Das zeigt sich bei Juliette und Avery, aber vor allem bei Gunnar, Scarlett und Zoey, aber auch bei Rayna muss es ja so langsam zu einem großen Knall kommen. Bei Will und Layla könnte es ebenfalls bald spannend werden. Interessante Zeiten warten also auf uns. Ich bin wahnsinnig gespannt auf die nächste Folge und was sie uns – vor allem hinsichtlich der Ruke-Hochzeit – bringen wird. Diese Episode war daher schon deutlich besser als die vorangegangenen, aber teilweise leider immer noch ein wenig langweilig anzuschauen. Daher erstmal verhaltene sechs Punkte mit Hoffnung auf baldige Steigerung.
Nadine Watz – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Two Sides to Every StoryErstausstrahlung (US): 03.12.2014
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 04.08.2015
Regie: Stephen Cragg
Drehbuch: Ben St. John & Mollie Bickley St. John
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