Bewertung

Review: #1.12 Der Vermieter

Foto: Lamorne Morris, New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX
Lamorne Morris, New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX

Für die einen ist das Glas halb voll, für die anderen dagegen halb leer. Es gibt sowohl Optimisten, als auch Pessimisten. Eine Vertreterin der ersten Kategorie ist dabei wohl eindeutig die stets in allem das positive suchende Jess, in der zweiten Kategorie, der miesepetrige, überall Unheil suchende Nick. Diese unterschiedlichen Charakterdispositionen sorgten immer wieder für heitere Wortgefechte zwischen den zwei, in dieser Folge wird dies aber auf die Spitze getrieben, bei der jeder dem anderen beweisen will, dass seine Weltsicht zutreffender ist. Ein Wettbewerb, der bei der Bedrohung durch eine Schusswaffe beginnt und fast in einer "ménage à trois" zwischen Nick, Jess und dem Vermieter ihres Wohnkomplexes endet. Allein die wunderbare Dynamik zwischen Nick und Jess machen diese Folge zu einer sehr unterhaltsamen Angelegenheit, welche positiv abgerundet wird durch einen Schmidt, der einfach mal wieder nur Schmidt ist und dadurch allein schon für spaßige Momente sorgt.

Schon der Einstieg in die Folge kann als gelungen bezeichnet werden: In diesem werden Nick und Jess in einen Parklücken-Streit verwickelt, der fast zu eskalieren droht, als der ihnen gegenüberstehende Fahrer plötzlich mit seiner Waffe herumzufuchteln beginnt. Nick beginnt fast auszurasten, während Jess mit ihrer gutmütigen, beruhigenden Art dem Streit schnell ein Ende bereitet. Schon hier sorgt die Gegenüberstellung dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten für Heiterkeit, es wird aber noch besser und vor allem abgedrehter. So sehen sich Nick und Jess im Laufe der Folge dem auf den ersten Blick leicht unheimlich wirkenden Vermieter gegenüberstehen, den Jess darum bittet, allerhand Dinge in der Wohnung zu reparieren, was zu vielen spaßig-schrägen Verwicklungen führt. So ist schon der Besuch von Jess im Büro des Hausmeisters eine äußerst humorvoll gestaltete Szene, bei dem vor allem das düstere Kellerambiente, welches so ähnlich auch in einem Horrorfilm verwendet werden könnte und hier im Kontrast zur sonst eher bunt-knalligen Szenengestaltung steht, erst so richtig gut zur Entfaltung kommt.

Danach ist jeder Moment zwischen der an das Gute im Menschen glaubenden Jess, dem ständig Gefahr witternden Nick und dem undurchsichtigen Hausmeister ein Heidenspaß, welcher schließlich fast in einem sexuellen Abenteuer zu dritt und einem Kuss zwischen Jess und Nick mündet. Zum Glück haben sich die Autoren dafür entschieden, diesen Kuss im letzten Moment zu stoppen, andere Serien hätte diese Gelegenheit sicher zu einer Offenbarungsszene genutzt, in dem Jess und Nick sich ihrer Gefühle füreinander bewusst werden. Hier bleibt es bei einem wohl erst mal folgenlosen Fast-Kuss. Mein persönliches Comedy-Highlight in dieser Folge waren aber definitiv die kurzen Rückblicke in die Vergangenheiten von Nick und Jess, in dem aufgrund zweier folgenschwerer Ereignisse gezeigt wird, wie die Beiden zu ihren Weltsichten gekommen sind. Was hier in ganz kurzen Szenen gezeigt wird, ist pures Comedy-Gold und einfach zum Schreien komisch.

Neben dieser die Folge bestimmenden Storyline kamen die anderen Charaktere ein wenig kurz, wobei es dann vor allem noch Schmidt ist, der es versteht, komödiantische Akzente zu setzten, in dem er sich einfach mal wieder vollkommen bescheuert verhält und es zu typischen Schmidt-Momenten kommt, die zwar manchmal nerven, hier aber aufgrund dem cleveren Spiel mit der Doppeldeutigkeit der englischen Sprache durchaus funktionieren. So versucht Schmidt die doppeldeutigen Signale seiner Chefin zu entschlüsseln und gerät dabei in allerhand peinliche Situationen, wobei vor allem die letzte die absolute Krönung der Schmidtschen Dummheiten darstellt. Ein kleines Highlight ist auch der Umstand, dass Winston einen Zettel von Schmidt findet, auf dem dieser seine Jahresvorsätze notiert hat und diese natürlich genüsslich laut vorträgt und sich besonders Cece darüber köstlich amüsiert. Cece betreffend wäre es auch mal wieder schön, wenn es zu mehr Interaktion zwischen ihr und Schmidt kommen würde, denn die Beiden harmonieren einfach prächtig miteinander. Leider gehen Cece und vor allem auch Winston in den meisten Folgen weiterhin völlig unter, was mich - und das werde ich auch weiter thematisieren - wirklich stört, da ich die beiden Charaktere wirklich gern habe.

Fazit

Die Story um die Beziehung zwischen Nick und Julia wurde in dieser Folge mal unterbrochen, was aber nicht stört, macht diese Folge doch auch ohne sie einen Heidenspaß und überzeugt vor allem durch das wunderbar-harmonische Zusammenspiel zwischen Nick und Jess und einen die Grenzen der Peinlichkeit neu auslotenden Schmidt. Eine wahre Fun-Folge, die zwar immer noch kleinere Mängel aufweist, aber trotzdem eine weitere Steigerung zu den letzten beiden Folgen darstellt. Die Serie nimmt weiter an Fahrt auf.

Moritz Stock - myFanbase

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