Bewertung

Review: #1.14 Der Trennungskaktus

Nachdem die letzte Folge den vorläufigen Höhepunkt der Serie darstellte, waren die Erwartungen an diese Folge dementsprechend hoch, bestand doch die Hoffnung, dass die Serie sich nun gefunden hat und nun wöchentlich hochklassige Unterhaltung bietet. Leider schafft es diese Episode aber nicht wirklich, hochklassig zu sein, sondern verendet schlussendlich in der absoluten Durchschnittlichkeit; nur einer Storyline gelingt es, sich daraus zu befreien. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Entwicklung, die dermaßen unbefriedigend zu Ende erzählt, dass die ganze Folge damit insgesamt ein ganzes Stück heruntergezogen wird.

Zunächst sollte aber erst mal näher auf die positiven Aspekte dieser Folge eingegangen werden und die liegen größtenteils bei der sich immer rasanter entwickelnden Beziehung zwischen Cece und Schmidt, auf die längerfristig hingearbeitet wurde und die in der letzten Folge einen gewaltigen Schritt nach vorne machte. Cece und Schmidt landeten zusammen im Bett und dort befinden sie sich auch weiterhin, denn wie sich schnell herausstellt, können die beiden nicht genug voneinander bekommen und frönen ausgiebig ihren sexuellen Bedürfnissen. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach großartig, was zu einem Teil auch an den überaus selbstbewussten Persönlichkeiten der beiden liegt. Vor allem Schmidt überbietet sich wieder selbst in Sachen dämlich-anzüglicher Sprüche, die aber durch die Art, wie sie von ihm vorgetragen werden, überaus lustig anzusehen sind. Ceces Reaktion auf Schmidts ausschweifende Reden, die sich meist auf seinen wohlgeformten Körper beziehen, sind ein weiteres Highlight. So reagiert sie zunächst abweisend, kann sich dem ganz besonderen Schmidt-Charme dann aber schließlich doch nicht entziehen.

Natürlich befindet sich diese Beziehung zunächst nur auf einer rein körperlicher Ebene, aber wie aus vielen anderen Serien bekannt sein dürfte, wird das wohl nicht lange so bleiben, denn schon jetzt ist es überdeutlich, dass beide Gefühle füreinander entwickeln. Sehr schön war da auch die Szene, in der Schmidt und Cece sich erstmals der Öffentlichkeit präsentieren und Schmidt von Cece die Erlaubnis erhält, den Besuchern eines Restaurants mitzuteilen, dass er sich mit der überaus attraktiven Cece in einer sexuellen Beziehung befindet. Hier ist deutlich zu sehen, dass Cece es versteht, mit Schmidts einzigartigem Charakter umzugehen und dass sie schon jetzt Gefühle für ihn entwickelt hat. In Bezug auf Schmidt und Cece leisten die Autoren wirklich gute Arbeit und entwickeln ein Pairing, mit dem man so richtig schön mitfiebern kann und dessen Entwicklung sich auf einem guten Weg befindet.

Auf gar keinem Weg befindet sich nach dieser Folge die Beziehung zwischen Nick und Julia, die genau wie damals die Beziehung zwischen Jess und Paul einfach urplötzlich und vollkommen überhastet beendet wird. Da entwickeln die Autoren zum zweiten Mal eine größer angelegte Liebesgeschichte, leisten gute Charakterarbeit und führen einen wirklich liebenswerten Charakter ein, um dann wieder alles vollkommen aus dem Nichts zu zerstören. Ein Mal kann ein solches Vorgehen vielleicht noch akzeptiert werden, aber beim zweiten Mal hört der Spaß wirklich auf. Wozu hat man den Charakter der Julia eigentlich eingeführt und dem Zuschauer näher gebracht, wenn er im Grunde nach ein paar wenigen Folgen sowieso keine Relevanz mehr für die Serie hat? Es bleibt nur die Hoffnung, dass dieses mehr als unbefriedigende und wenig plausible Beziehungsende schlussendlich doch noch nicht das Ende war und Julia der Serie eventuell erhalten bleibt.

Stellenweise ganz nett anzusehen und vereinzelt auch witzig, war Jess' Storyline, die sich mal wieder mit ihrer beruflichen Seite auseinandersetzt. Der witzig-liebenswerte Anteil war dabei Jess selbstkomponiertes Lied, das dazu führen soll, dass ein Außenseiter ihrer Klasse nicht mehr von den anderen Mitschülern geärgert wird. Jess' naiv-pädagogische Art, alle Probleme immer mit Musik und positiver Energie lösen zu wollen, stößt hier aber an ihre Grenzen, macht sich einer ihrer Schüler dann doch schließlich über sie selbst lustig und kreiert ein ziemlich bescheuertes Internetvideo. Insgesamt auch eine Storyline, die einem wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, einzig Winston sorgte mit einigen guten Sprüchen und Momenten für vereinzelte Höhepunkte. Das Highlight dabei war seine enorme Faszination für den Mond, auf dem er eines Tages mal leben will. Das durchaus ernste Thema des "Mobbings" wurde leider auch absolut oberflächlich behandelt, selbst von einer Sitcom kann man da, wenn man schon dieses Thema wählt, ein wenig mehr erwarten.

Fazit

Nach dem letztwöchigen Höhenflug folgt wieder Ernüchterung: Der Serie gelingt es weiterhin einfach nicht, ein konstant gutes Niveau zu erreichen. Die Nick-und-Julia-Liebesgeschichte wird zu einem plötzlichen, unbefriedigenden, fast schon ärgerlichen Ende geführt und Jess und Winston sind gefangen in absoluter Belanglosigkeit. Einzig das Traumpaar der Serie, Schmidt und Cece, hieven die Folge noch ins Mittelmaß. Mehr als 5-Punkte sind insgesamt aber leider nicht drin.

Moritz Stock - myFanbase

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