Bewertung

Review: #2.02 Katie

Foto: Jake Johnson, New Girl - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Dewey Nicks/FOX
Jake Johnson, New Girl
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Dewey Nicks/FOX

In der zweiten Folge geht es um die Weiterführung von Jess' Arbeitslosensituation, den familiären Hintergrund von Winston und um Zeitreisen. Gerade die auf den ersten Blick recht abstrus wirkende Zeitreisenstoryline, in der Nick auf sein angebliches Ich aus der Zukunft trifft, ist dann schlussendlich sogar der überzeugendste und auch witzigste Part dieser insgesamt nicht wirklich gelungenen Folge, in der es zu viele überdrehte Albernheiten und zu wenig wirklich gelungene humoristische Aspekte gibt.

"What's Katie gonna do?"

Jess ist weiterhin arbeitslos und wird von ihren Mitbewohnern dazu ermuntert, ihre neue Freiheit zu nutzen und Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würde und so findet sie sich in Nicks Bar wieder und trifft dort auf ganz unterschiedliche Typen. Die Verwechslungsstory, in der Jess von einem attraktiven jungen Mann für jemanden namens Katie gehalten wird und anhand dieser Identität ganz unverblümt ihre wilde Seite ausleben kann, ist stellenweise schon ganz witzig, wird aber über die ganze Laufzeit nicht konsequent genug weiterentwickelt und verläuft schließlich in ziemlich vorhersehbar-albernen Zügen. So ist relativ schnell klar, dass Nick die Telefonnummern bei Jess' zweiten Bekanntschaften in dieser Folge vertauscht und es ist auch recht schnell offensichtlich, dass es deshalb zu einem riesen Chaos kommen wird. Ein weiterer Problempunkt dieses ganzen Storykonstrukts ist der Charakter des "Bearclaw", der einfach komplett überzeichnet ist und eher unheimlich als witzig wirkt. Das peinliche Aufeinandertreffen von Bearclaw und Jess ist dann schlussendlich auch vor allem eines: ziemlich peinlich. Auch die neu eingeführte Figur des Sam ist noch ziemlich eindimensional gehalten und man kann gespannt sein, ob da noch was folgen wird.

So waren die Highlights auf Seiten von Jess auch eher neben der eigentlichen Hauptstory zu finden: Die Art, wie sie es tatsächlich schafft im Stehen zu stolpern, war wieder ein wunderbarer, sympathisch-schräger Jess-Moment, von denen in dieser Folge insgesamt leider viel zu wenige zu sehen waren. Toll war auch wieder die Interaktion mit Nick und Nicks Entschuldigung für etwas, was er vielleicht erst in der Zukunft tun wird. Nach den wunderbaren Szenen zwischen den beiden im Staffelauftakt gibt es also auch in dieser Folge wieder schöne Freundschaftsmomente zwischen den beiden zu bewundern.

"I met me in my bar!"

Den Preis für die schrägste "New Girl"-Storyline gewinnt in dieser Woche eindeutig die von Nick, in der er in seiner Bar auf sein angebliches Zukunfts-Ich trifft, welches ihn mit Informationen versorgt, die eigentlich sonst keiner wissen kann. Für die Charakterentwicklung Nicks ist dies jetzt vielleicht die irrelevanteste Storyline, dafür aber sicherlich die witzigste in dieser Woche, wird hier doch wunderbar mit Science-Fiction und Zeitreisenklischees gespielt und ein Nick gezeigt, der irgendwann tatsächlich davon überzeugt ist, mit seinem zukünftigen Ich zu sprechen. Dass der von Raymond J. Barry gespielte ältere Nick dann auch noch die gleichen Klamotten trägt, ist ein weiteres witziges Detail. Zudem sind die mysteriösen, eigentlich nicht viel aussagenden Gespräche zwischen dem jungen und dem alten Nick einfach wunderbar geschrieben und wirklich sehr lustig. Die Auflösung des Ganzen hätte dann aber vielleicht doch ein wenig eleganter gelöst werden können.

"Does your mother not like me?"

In der Review zum Staffelauftakt wurde noch kritisiert, dass der Charakter des Winston weiterhin viel zu kurz kommt. In dieser Folge bekommt er nun Besuch von seiner Familie, was genug Möglichkeiten bot, diesem Charakter mal etwas mehr Tiefe zu verleihen und seinen familiären Hintergrund näher zu beleuchten. Doch was machen die Autoren aus diesen Möglichkeiten? Fast gar nichts. Zwar bekommen wir einen kleinen Eindruck von Winstons Sozialisation und seiner Mutter und Schwester, wirklich gelungene innerfamiliäre Szenen gibt es aber nicht, wird doch die meiste Screentime auf Schmidt verwendet, der versucht, bei Winstons Schwester zu landen und so wird aus einer "Winston bekommt Besuch von seinen Eltern"-Storyline eine recht abgestanden wirkende "Schmidt versucht bei irgendwelchen Frauen zu landen"-Storyline, die man in dieser Art schon häufiger gesehen hat und die in dieser Woche auch kaum wirklich gute Lacher zu bieten hatte. Winston kommt da in seiner eigenen Storyline leider viel zu kurz und auch auf der Cece/Schmidt-Ebene gibt es nichts Neues zu berichten. Außer einer ganz kleinen Szene mit Jess war Cece in dieser Woche leider auch gar nicht zu sehen, was der Folge offensichtlich nicht gut tat.

Fazit

Leider ist die zweite Folge der zweiten Staffel eine ziemliche Enttäuschung: Erzählerisch wird hier außer der wirklich spaßigen Nick-Zeitreisen-Story kaum etwas geboten, die neu eingeführten Charaktere sind entweder nervig oder bleiben blass, und das Potenzial von Winstons Storyline wird komplett ignoriert. Da hatte die Auftaktfolge doch wesentlich mehr zu bieten. Hoffentlich kann in der nächsten Folge wieder mehr Qualität geboten werden.

Moritz Stock - myfanbase

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