Review: #2.05 Models

Die zentrale Bedeutung von Freundschaft ist ein universelles Thema und steht so auch im Zentrum diverser Sitcom-Produktionen. Serienklassiker, wie "Friends" und Nachfolgeproduktionen wie "How I Met Your Mother" oder "Happy Endings", leben gerade von der besonderen freundschaftlichen Beziehung der Hauptcharaktere. Und auch "New Girl" ist im Kern eine Freundschafts-Sitcom, bei der die besondere Verbindung der Hauptfiguren ein zentrales Thema ist. Mit der fünften Folge der zweiten Staffel wird diesem Freundschaftsthema nun eine ganze Folge gewidmet, was eine sehr schöne Idee ist, zu einigen rührenden Szenen führt und diese Folge zu einer wirklich herzlichen und schönen werden lässt.

"One day he was just there."

Alles beginnt mit einem einfachen Kecks, den Schmidt für Nick mitbringt, da er beim Erblicken des Gebäckstückes an seinen guten Freund denken musste. Als Nick aber nicht die angemessene Reaktion auf diese freundschaftliche Geste zeigt, artet dies in eine generelle Debatte über Freundschaft aus. Zunächst muss festgehalten werden, dass Schmidt in dieser Folge wirklich überaus niedlich und liebenswert war. Dass der manchmal machohaft wirkende Sprücheklopfer eigentlich eine ziemlich sensible Persönlichkeit ist, wurde schon häufiger deutlich. Gerade dieses Spannungsfeld zwischen dem missmutigen und schroffen Nick und dem kleinen Sensibelchen Schmidt macht den Reiz dieser Folge aus.

Es ist in gleichem Maße rührend und witzig, wie Schmidt tief getroffen darüber ist, dass Nick nicht öfter an ihn denkt und auch Nick sorgt durch seine desinteressierte und unterkühlte Art wieder für viel Heiterkeit, kümmert er sich doch zunächst nicht um die Gefühle seines besten Freundes, sondern eher um die Anschaffung einer Schildkröte. Die Lage beginnt sich immer weiter zuzuspitzen und auch Winston beginnt Nick aufgrund seiner unsensiblen Verhaltensweisen Vorwürfe zu machen. Die ganze emotional aufgeladene Situation zwischen den drei Freunden wird wirklich wunderbar umgesetzt und führt diese Freundschaft schließlich auf eine völlig neue Ebene.

"You gave me cookie, I give you cookie."

Nick beginnt sich schließlich auch vermehrt Gedanken über seine Freundschaft zu Schmidt zu machen und entschließt sich schließlich dazu, ihm auch einen Keks zu kaufen, was in einer wahnsinnig schönen Szene mündet, in der der sonst so harte Nick plötzlich eine ganze andere Seite von sich offenbart und deutlich wird, wie wichtig die Freundschaft zu Schmidt ihm trotz aller Differenzen eigentlich ist. Als Nick dann plötzlich auch noch zu weinen anfängt, kommt man als Zuschauer gar nicht mehr darüber hinweg, diesen Nick Miller einfach unheimlich gern zu haben. Die Gruppenumarmung zum Schluss ist dann der perfekte Finalpunkt und ein schönes Zeichen dieser ganz besonderen Freundschaft, der mit dieser Folge erneut ein Denkmal gesetzt wurde. Humoristisch überzeugend sind auch wieder die Rückblicke in die Vergangenheit, in denen der Zuschauer unter anderem zu sehen bekommt, wie sich Nick und Schmidt eigentlich kennengelernt haben. Schon allein der Bart von Nick ist dabei ein absolutes Highlight. Es ist immer schön, wenn man kleine Einblicke in die Vergangenheit bekommt, ohne dies dann aber zu sehr zu strapazieren.

"I'm a bad friend."

Neben der Freundschaft der drei Jungs geht es in der zweiten Story der Folge um eine weitere zentrale Freundschaft der Serie: der zwischen Cece und

Jess. Zunächst ist es erfreulich zu sehen, dass Cece endlich mal wieder mehr Raum eingeräumt wird und dass auch endlich mal wieder auf ihre Freundschaft zu Jess eingegangen wird. Im Zuge auch der ganzen Cece-und-Schmidt-Komplikationen sind die besonderen freundschaftlichen Momente zwischen den beiden bisher ein wenig zu kurz gekommen.

Auch hier ist die dramaturgische Konzeption ähnlich wie bei den Jungs: Cece und Jess geraden im Zuge eines Streits aneinander und machen sich Gedanken über ihre Freundschaft. Erfreulicherweise wird hier ebenfalls mit netten Rückblicken in die Kindheit und Jugend der beiden gearbeitet, wobei die aber leider nicht ganz so gelungen und vor allem witzig sind, wie die bei Schmidt und Nick. Der Streit resultiert aus dem Umstand, dass Cece beschließt, ihren Geburtstag mit ihren Model-Kollegen und Jess in einem Club zu feiern, und Jess mit den recht einfach gestrickten Models nicht wirklich viel anfangen kann und Cece indirekt an den Kopf wirft, dass das Modelbusiness auch sie dümmer gemacht habe. Der Humor dieser Storyline traf leider nicht immer ins Schwarze, vor allem Jess als tanzender Affe war nicht wirklich lustig und wurde viel zu lang gezogen und auch ihr abschließender peinlicher Auftritt bei einer Ford-Veranstaltung, in der sie für Cece als Präsentatorin des neuen Ford-Autos einspringt, war ein wenig zu viel des Guten. Dagegen war die Intention, die Freundschaft zwischen Jess und Cece wieder aufzugreifen und zu vertiefen, ein wirklich schöner Gedanke, der vor allem im Schlussteil der Folge auch zu wirklich schönen Momenten führt und so stumpfsinnig ein "boob-fight" auf dem Papier auch anmutet, in der Umsetzung zählte dies zu den gelungeneren humoristischen Elementen der Folge.

Fazit

Dieser sich um das Thema Freundschaft kreisende Folge gelang eine gute Mixtur aus rührenden, herzlichen und witzigen Momenten und zeigte einen weinenden Nick Miller, was an sich schon mal etwas Außergewöhnliches darstellt. Aufgrund einiger nicht ganz so gelungener Humoraspekte ist diese Folge zwar nicht ganz perfekt, für sieben Punkte reicht es aber trotzdem.

Moritz Stock - myFanbase

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