Review: #2.21 Date oder nicht Date
Das bestimmende Thema der finalen Phase der zweiten Staffel "New Girl" bleibt die Beziehung oder auch Nicht-Beziehung zwischen Nick und Jess. Auch in der letzten Folge, die sich primär mit dem Tod von Nicks Vater auseinandergesetzt hat, wurde nebenher noch deutlich diese immer weiter aufkeimende Liebe zwischen den beiden Mitbewohnern und Freunden thematisiert. Das Hinauszögern des großen Schritts des gegenseitigen Eingestehens von starken romantischen Gefühlen bestimmt nun auch diese Folge, die mal wieder von der großartigen Chemie zwischen Nick und Jess lebt, darüber hinaus aber leider nicht wirklich viel zu bieten hat.
"What are we?"
Das große Thema dieser Folge ist eben jene diesem Absatz vorangestellte Frage, die Jess gegenüber Nick zu Anfang der Folge äußert. Was genau sind Jess und Nick nach den ganzen Ereignissen der letzten Zeit eigentlich genau? Freunde? Mitbewohner? Freunde mit gewissen Vorzügen oder doch viel mehr? Endgültig deutlich geworden ist durch die Entwicklungen der letzten Zeit, dass von einer normalen Freundschaft hier sicherlich nicht mehr gesprochen werden kann. Die zwei haben starke Gefühle füreinander, die weit über eine normale Freundschaft hinausgehen, wirklich eingestehen wollen sich das beide jedoch weiterhin nicht. So tänzeln sie recht unsicher voreinander her, pendeln an einem Abend zwischen Date, normalem Abendessen und unverfänglichem Trinken an der Bar hin und her und wissen schlussendlich selbst nicht, wie sie miteinander umgehen sollen. Das ist weiterhin sehr süß, rührend und teilweise auch recht witzig erzählt, wirklich weiterbringen tut einen diese Folge dann aber irgendwie auch nicht, ist der Stand der Dinge doch schon seit längerer Zeit stets der selbe, was einem immer stärker das Gefühl gibt, dass die Serie momentan ziemlich auf der Stelle tritt. Auch der Versuch, durch das Wiederauftauchen von Russell frischen Wind in diese Folge zu bringen, gelingt nicht wirklich, fragt man sich doch die meiste Zeit, was sein Auftritt eigentlich genau soll und warum es gerade seinen Charakter dafür bedarf, die schwierige Beziehungssituation nochmals zu hinterfragen.
Dies klingt jetzt alles negativer, als es schlussendlich wirklich ist, gab es doch einige wirklich schöne und überaus witzige Szenen zu bestaunen. Hervorzuheben wäre da zum Beispiel das Gespräch darüber, was der jeweils andere an der anderen Person besonders attraktiv findet. Nick findet es sehr attraktiv, wenn Jess ein Glas nicht aufbekommt und Jess findet es dagegen sehr anziehend, wenn Nick beim Biertrinken anfängt zu gurgeln. Das ist ziemlich schräg, aber auch süß und wird in einer der letzten Szenen gekonnt wieder aufgegriffen und mündet schließlich in einem Moment, der vor gegenseitiger Anziehung fast zu explodieren droht. Es ist immer wieder äußerst bemerkenswert, wie gut Zooey Deschanel und Jake M. Johnson miteinander harmonieren und wie die beiden ohne große Worte eine Atmosphäre voller erotischer Explosivität kreieren können. Schon allein deswegen ist diese Folge sehenswert. Schlussendlich wird es wohl so sein, dass man dieses ambivalente Verhältnis zwischen Nick und Jess noch bis zum bald anstehenden Staffelfinale ausreizen wird. Es ist nur zu hoffen, dass man sich noch einige nachvollziehbare und unterhaltsame Hürden einfallen lässt, die die beiden zu überwinden haben, denn in dieser Folge machen sich schon ganz kleine Ermüdungserscheinungen bemerkbar, die aber von den Schauspielern zur Zeit noch gut aufgefangen werden können.
"Winston and Schmidt."
Hier haben wir es mit einem klassischen Fall von einer guten Idee und einer eher schwachen Umsetzung zu tun. Der Versuch, die Freundschaft zwischen Winston und Schmidt eingehender zu beleuchten und die beiden einen Versuch unternehmen zu lassen, die sich anbahnende Beziehung zwischen Nick und Jess zu sabotieren, ist ein netter Ansatz, der aber in einem Meer von Albernheit untergeht. Dabei fängt alles mit einem erneuten Rückblick in die Vergangenheit ganz vielversprechend an, zeigt dieser doch, dass Schmidt und Winston als Freunde nur im Zusammenhang mit Nick wirklich gut funktionieren. Dies ist eine relativ neue Information, die, wenn man mal etwas genauer darüber nachdenkt, auch nicht wirklich stimmt, haben doch besonders in letzter Zeit Schmidt und Winston viele tolle Momente zusammen gehabt, man denke nur an die Fisch-Storyline oder auch die Ereignisse in der letzten Folge.
Schmidt und Winston, die momentan gezwungenermaßen recht viel miteinander zu tun haben, da Nick und Jess meist in ihrer eigenen, kleinen Welt gefangen sind, harmonieren schon ziemlich gut miteinander und schon länger konnte man sehen, wie gut sich diese Freundschaft entwickelt hat. Da bedarf es eigentlich nicht noch einer separaten Storyline, die das nochmal explizit thematisiert. Dazu sind die Ereignisse dann noch nicht mal wirklich witzig. Ganz unterhaltsam sind zu Anfang noch die Pläne, wie man das Date zwischen Nick und Jess effizient sabotieren könne, bei denen sich erneut Winstons Inkompetenz in solchen Angelegenheiten überdeutlich zeigt. Das Highlight ist dabei Winstons Bären-Idee, die vielleicht sogar die witzigste Idee der Folge ist. Was danach kommt, ist aber einfach nur noch schrecklich albern: Die Involvierung eines Obdachlosen, der dann viel Unheil im Badezimmer der Wohngemeinschaft anrichtet, ist ein komödiantischer Totalausfall, genau wie der Rückblick auf Winstons schrecklichstes Date.
Fazit
Die Serie bewegt sich momentan nicht wirklich vom Fleck und dehnt und streckt die einzelnen Storylines spürbar, um sich die ganz großen Highlights dann wohl für die finalen Folgen aufzusparen. Dies resultiert in einer Folge, die zwar in einigen Momenten durchaus zu gefallen weiß, insgesamt aber die Serie kein Stück voranbringt und auch komödiantisch größtenteils nicht viel zu bieten hat.
Moritz Stock - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: First DateErstausstrahlung (US): 04.04.2013
Erstausstrahlung (DE): 31.07.2013
Regie: Lynn Shelton
Drehbuch: J.J. Philbin
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